Das COMEDIA, ein 2009 eröffnetes Theater in Köln, welches aufwendige Eigenproduktionen aus den Bereichen Kindertheater, Jugendtheater, Gastspiele aus Karbarett, Theater und Comedy sowie Tanz, Konzerte und Lesungen für Jung und Alt präsentiert, war am 23.01.2018 Ziel des Ausflugs unseres DS-Kurses. Das nötige Kleingeld für den Bus und das anstehende Schauspieltraining hatten wir uns mit den Spenden anlässlich unserer eigenen Theaterproduktion „Bad Girls” verdient. Im COMEDIA haben wir uns auf unseren Wunsch nicht nur einfach irgendeine Vorstellung angesehen, sondern sind selbst in Aktion getreten und haben an einem spannenden Workshop teilgenommen.
DS – was ist das nochmal?
Ich gehe mal davon aus, dass die meisten von euch wissen, was DS für ein Fach ist. Doch für diejenigen, die DS tatsächlich noch nicht kennen, hier eine kleine Erklärung: „DS” ist die Abkürzung für „Darstellendes Spiel”, also eine Art Theaterkurs, in dem den Schülern auf meist praktische Weise das Schauspielern näher gebracht wird. Wir lernen, Gefühle duch Gestik und Mimik zum Ausdruck zu bringen und verschiedene Theatermittel in unser Schauspiel mit einzubinden und Requisiten richtig einzusetzen.
Alles Theater!
Die im Unterricht gesammelte Erfahrung konnten wir an diesem Tag gut gebrauchen und auch anwenden, da wir viele der verschiedenen Übungen schon in abgewandelter Form aus der Schule kannten. Doch wir durfen auch einiges Neues lernen. Gezeigt hat uns diese Übungen Hanna Westerboer, die seit 1999 als Theaterpädagogin im COMEDIA arbeitet.
Begonnen haben wir den Workshop mit einem kleinen „Warm-Up”, welches aus einem Klatschkreis und zwei weiteren Spielen bestand, bei denen wir Aufgaben meistern mussten, während wir im Raum umherliefen. Beispielsweise mussten wir nach einer Weile laufen auf ein Signal hin stoppen, die Augen schließen und sagen, wer vor, hinter oder neben einem stand und wo sich was im Raum befand.
Der sich anschließende Klatschkreis war ein weiteres Spiel, bei dem unsere Konzentration und Teamsprache gefördert wurde. Wir stellten uns in einem Kreiss auf und ließen dann einen Klatscher, kombiniert mit einem tiefen und kräftigen „HA”, gegen den Uhrzeigersinn im Kreis wandern. Nachdem wir das ein kurzes Weilchen gemacht haben, kam als Möglichkeit des Richtungswechselns das Überkreuzen der Beine nach links mit einem hohen aber lauten „PIEP” dazu, bis sich die beiden Bewegungen mit ihren Geräuschen gegenseitig im Kreis gejagt haben. Ziel des Spiels ist es, dass sich das „HA” und das „PIEP” nicht bei einem selbst kreuzen. Das war schwieriger, als es sich jetzt anhört, hat aber auch Spaß gemacht.
Dann gab es noch das sogenannte Zombie-Spiel, welches dazu dient, Augenkontakt und Kommunikation zu den Mitspielern herzustellen.
Wieder stehen alle im Kreis, außer dem „Zombie”, der sich in der Kreismitte befindet. Dieser geht nun auf eine Person zu, und sich natürlich auch wie ein Zombie verhalten. Um sich zu retten, blinzelt die vom Zombie angegriffene Person einer anderen Person zu, diese wiederum rettete die Person, indem sie den Namen eines neuen Opfers nennt, das sich im besten Fall möglichst weit von dem alten Ziel entfernt befindet. Nun muss der Zombie von der vorherigen Person ablassen und auf die neu genannte Person zugehen. Sobald er diese erreicht und berührt hat, ist die berührte Person der neue „Zombie”.
Wer gemein sein will´und gerade angeblinzelt wurde, sagt entweder gar nichts und überlässt das Opfer dem Zombie oder er blinzelt eine Person direkt neben ihm an, sodass diese keine Möglichkeit mehr hat, sich zu retten. Wir mussten quasi „um die Ecke” denken und uns auf die anderen verlassen.
Standbilder & Co
Dann ging es auch weiter mit Übungen zum Improvisationstheater, die bei weitem mehr mit Schauspiel zu tun hatten. In einer dieser Übungen wurde eine Startperson auf die „Bühne” gestellt, welche dann in unserem Fall, eine Frau die gerade einkaufen geht, darstellte. Sie fror ihre eingenommene Haltung so im Standbild ein. Uns anderen, die noch als Zuschauer vor der Bühne saßen, wurde aufgetragen, uns nach und nach in dieses Bild miteinzubinden. So gingen zwei weitere aus unserer Gruppe zur „einkaufenden Frau” und knieten sich als ihre Kinder neben sie hin. Ein anderer stellte sich gerade an die Wand um ein „Einkaufsregal” darzustellen. Das ging solange weiter, bis am Ende eine komplette Szene mit Kassierer, Dieben mit Komplizen, Polizisten, die die Diebe aufhalten woltlen oder einer alten Frau, die aus dem Regal Dinge in ihren Einkaufswagen lud, entstand. Wir hatten so einen ganzen Laden dargestellt. Aber das Standbild als solches war noch nicht fertig. Also erweckten wir, nachdem alle ihre Rolle gefunden und eingenommen hatten, die Szene zum Leben. Jeder begann, seine Rolle zu spielen, was sich anfangs zuerst als ziemliches Durcheinander gestaltete, aber trotzdem noch alles erkennbar war. Es hat wirklich Spaß gemacht, spontan eine kleine Szene zu erschaffen. Dadurch wurde unsere Kreativität und spontanes Handeln getestet und wir konnten uns mit Sprache und Gestik in eine andere Person hineinversetzen.
Danke!
Es gab zwar noch einige andere Übungen, doch die alle aufzuzählen und zu erklären wäre wohl zu viel. Im Grunde waren alle nach etwa dem selben Konzept aufgebaut. Sie sollten unsere Kreativität, Spontanität, Teamfähigkeit, Auffassungsgabe und Reaktionsfähigkeit testen und steigern, was auch gut funktioniert und Spaß gemacht hat. Die Zeit, die wir noch bis zur Abfahrt in Köln hatten, war auch schön und aufregend. Wir danken Frau Catrin Stecker, dass sie uns diese Fahrt ermöglicht hat und natürlich auch den Leuten vom COMEDIA, insbesondere Frau Hanna Westerboer, die sich die Zeit für uns genommen haben.
Es war ein insgesammt toller und interessanter Tag, an dem wir viele neue Erfahrungen sammeln und altes Wissen auffrischen konnten.
Text: Lisa Hess, 10a
Fotos: Catrin Stecker
Super Ausflug, bei dem ihr bestimmt viele Eindrücke und Erfahrungen sammeln konntet!
Hört sich toll an. Ich möchte auch DS haben.
Ein gelungener Ausflug für den DS-Kurs.
Und sehr schöne Fotos