Die French Open 2024 im Stade Roland Garros in Paris

Nach den Aus­tra­li­en Open im Janu­ar haben am 26.05.2024 im Sta­de Roland Gar­ros in Paris die French Open 2024 (offe­nen Fran­zö­si­schen Ten­nis­meis­ter­schaf­ten) als zwei­tes Ten­nis Grand-Slam-Tur­nier des Jah­res begonnen.

Das offi­zi­el­le Logo der French Open mit den Initia­len R und G , abfo­to­gra­fiert von einem French Open Polo Shirt (rechts) und von einer Metall­wand im Sta­de Roland Gar­ros (links).

Wäh­rend man bei den Aus­tra­li­en Open im Jahr 1988 den Aus­tra­gungs­ort von Kooyong nach Mel­bourne ver­legt und damit auch den Spiel­be­lag von Rasen zu Kunst­stoff (Hart­platz) gewech­selt hat, wer­den die French Open im Sta­de Roland Gar­ros tra­di­tio­nell seit 1928 auf Sand aus­ge­tra­gen. Mit einem aus­ge­setz­ten Preis­geld von ins­ge­samt 53,5 Mil­lio­nen Euro (jeweils 2,4 Mil­lio­nen für die Sie­ger im Ein­zel) kann man die­ses Ten­nis­tur­nier auch als das bedeu­tends­te Sand­platz­tur­nier der Welt bezeichnen.

Für den Erfolg eines Ten­nis­spie­lers kann der Unter­grund des Ten­nis­plat­zes von ent­schei­den­der Bedeu­tung sein, weil die Bäl­le je nach Belag unter­schied­lich hoch absprin­gen. Sand­plät­ze gel­ten im Ver­gleich zu Rasen- oder Kunst­stoff­plät­zen als beson­ders lang­sam. Dadurch kommt es oft­mals zu lan­gen Grund­li­ni­en­du­el­len zwi­schen den Spie­lern, wobei u. a. die Aus­dau­er und damit die Feh­ler­quo­te über Sieg oder Nie­der­la­ge ent­schei­det. So konn­te bei­spiels­wei­se Boris Becker in sei­ner Kar­rie­re nie den French Open-Titel gewin­nen, weil ihm auf­grund sei­ner offen­si­ven Spiel­wei­se („Ser­ve-and-Vol­ley“) eher die Eigen­schaf­ten von schnel­len Rasen- oder Kunst­stoff­be­lä­gen entgegenkamen.

Selbst ein Roger Fede­rer schaff­te bei sei­nen ins­ge­samt 20 Grand-Slam-Titeln nur einen Final­sieg in Paris (2009).

Auch der mit 24 Grand-Slam-Titeln bes­te Ten­nis­spie­ler aller Zei­ten Novak Djo­ko­vic konn­te die French Open bis heu­te „nur“ drei­mal gewin­nen. Foto von Jane Lau­xen, auf­ge­nom­men bei den Aus­tra­li­en Open 2024 in Mel­bourne

Dage­gen tri­um­phier­te der wohl bes­te Sand­platz­spie­ler aller Zei­ten Rapha­el Nadal bis jetzt 14-mal im Sta­de Roland Gar­ros, bei ins­ge­samt 22 Grand-Slam-Titeln. Foto von Jane Lau­xen, auf­ge­nom­men bei den Aus­tra­li­en Open 2024 in Mel­bourne

Des­halb wur­de der Legen­de Rapha­el Nadal auf der Anla­ge des Sta­de Roland Gar­ros das fol­gen­de Denk­mal (links im Bild) gesetzt.

Eine Lis­te aller French Open-Sie­ger hängt im Ein­gangs­be­reich des Court Phil­ip­pe Chatrier.

Da sowohl Rapha­el Nadal als auch Novak Djo­ko­vic bei den French Open 2024 am Start sind, haben bei­de noch die Chan­ce auf einen wei­te­ren Grand-Slam-Titel auf Sand, wobei es in der ers­ten Run­de des Haupt­fel­des bereits zum Show­down zwi­schen Alex­an­der Zverev (an Nr. 4 gesetzt) und dem Mythos Rapha­el Nadal kommt. Alex­an­der Zverev wür­de bei einem Erst­run­den­sieg am 27.05.2024 Rapha­el Nadals glor­rei­che Ten­nis­kar­rie­re im Sta­de Roland Gar­ros wahr­schein­lich unter den Trä­nen der Ten­nis­welt been­den. Die drei Ten­nis­le­gen­den Roger Fede­rer, Rapha­el Nadal und Novak Djo­ko­vic haben in den ver­gan­ge­nen gut zwan­zig Jah­ren mit ins­ge­samt 66 Grand Grand-Slam-Titeln das Her­ren­ten­nis mehr als domi­niert. Alex­an­der Zverev beim Trai­ning am 24.05.2024 auf dem Court Phil­ip­pe Cha­trier. Die­se sta­tis­ti­schen Wer­te zei­gen sehr ein­drucks­voll, dass der Unter­grund (Rasen, Sand oder Kunst­stoff) einen ganz ent­schei­den­den Ein­fluss auf den Erfolg eines Ten­nis­spie­lers haben kann. Im Damen­ten­nis dage­gen scheint der Belag des Ten­nis­plat­zes kei­ne so gro­ße Rol­le zu spie­len. Wäh­rend in der Her­ren­kon­kur­renz seit dem Jahr 2000 (nur) acht Roland-Gar­ros-Cham­pi­ons in den Geschichts­bü­chern ein­ge­tra­gen wer­den konn­ten, liegt die Zahl der Roland-Gar­ros-Sie­ge­rin­nen im glei­chen Zeit­raum bei sech­zehn. Das fol­gen­de Foto zeigt die aktu­el­le Nr. 4 der ATP-Welt­rang­lis­te Alex­an­der Zverev (ste­hend vor der Sitz­bank) wäh­rend einer Trai­nings­pau­se am 24.05.2024 auf dem Court Phil­ip­pe Cha­trier.

Alex­an­der Zverev…… beim Trai­ning am 24.05.2024 auf dem Court Phil­ip­pe Chatrier.

Der Court Phil­ip­pe Cha­trier (fol­gen­des Foto von der Haupt­tri­bü­ne aus auf­ge­nom­men) bei den French Open ist sozu­sa­gen das Pen­dant zur Rod Laver Are­na bei den Aus­tra­li­en Open. Es han­delt sich hier­bei um die jewei­li­gen Cen­ter Courts der Ten­nis­an­la­gen in Paris und Mel­bourne mit einem Fas­sungs­ver­mö­gen von jeweils ca. 15000 Zuschauern.

Qua­li­fi­ka­ti­ons­match für die Haupt­run­de ab dem 26.05.2024
Der Court Phil­ip­pe Cha­trier von außen.

Das nächs­te Foto zeigt den Court Suzan­ne Leng­len (benannt nach der ehe­ma­li­gen fran­zö­si­schen Welt­klas­se­ten­nis­spie­le­rin der 1920er Jah­re) wäh­rend eines Vor­run­den­mat­ches am 24.05.2024.

Der Court Suzan­ne Leng­len ist nach dem Court Phil­ip­pe Cha­trier der zweit­größ­te Ten­nis­platz im Sta­de Roland Gar­ros und ver­fügt über ca. 10000 Zuschau­er­plät­ze und mitt­ler­wei­le über ein schließ­ba­res Dach.

Skulp­tur zu Ehren der 12-fachen Grand Slam-Sie­ge­rin Suzan­ne Lenglen.

Fazit: Die French Open 2024 bedeu­ten eine Zäsur im Her­ren­ten­nis, da sich spä­tes­tens nach dem Fina­le am 09.06.2024 der größ­te Sand­platz­spie­ler aller Zei­ten Rapha­el Nadal aus dem Sta­de Roland Gar­ros als akti­ver Teil­neh­mer der French Open end­gül­tig ver­ab­schie­den wird.

Ob er noch im Juli in Wim­ble­don oder/ und im Sep­tem­ber bei den US Open in New York antre­ten wird, bleibt fraglich.

Text: Tho­mas Lauxen
Fotos: Kris­tin Lauxen

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