Fast sechs Jahre leitete sie den IGEL. Über zehn Jahre war sie Lehrerin an unserer Schule. Alle Schüler kannten sie, weil sie alle in Musik unterrichtet hat. Und vor den Sommerferien kam das Unverhoffte: Frau Stecker zog durch die Schule und verabschiedete sich von allen. Heute möchte ich ihr im Namen der gesamten IGEL-Redaktion für die engagierte Arbeit der letzten Jahre danken und ganz offiziell „Auf Wiedersehen” sagen. Wir vermissen Sie, Frau Stecker! Wie es ihr an ihrer neuen Schule ohne ihre Lotharianer geht, hat sie mir exklusiv verraten.
Frau Stecker, erzählen Sie selbst, wie war die Zeit an der Kaiser-Lothar-Realschule plus Prüm für Sie?
Catrin Stecker: Ohne zu übertreiben, es war eine phantastische Zeit! Das Referendariat war zwar echt hart, aber von Beginn an war mir klar, dass das der Job ist, für den ich brenne. An der KLR+ konnte ich mich echt „austoben” mit Musik, DS und der Schülerzeitung.
Was oder wen vermissen Sie besonders?
Catrin Stecker: Meine Tischnachbarin Frau Jacobs fehlt mir, alle netten Kolleg*innen, I‑Helfer*innen, unser Sekretariat, Roland natürlich und die allermeisten meiner Schüler*innen. Ich vermisse, auf dem Schulhof einfach jede Person zu kennen. Ich vermisse das Familiäre unserer Schule, ich vermisse die Aufführungen und Rosalinas Lachflashs.
Glauben Sie, Frau Kinne wird eine gute Musik-Nachfolgerin?
Catrin Stecker: Allerdings! Sie ist jung und voller Pfeffer und wird, sobald sie sich eingelebt hat und Corona vorbei ist, krass loslegen.
Freuen Sie sich, dass Frau Jacobs den IGEL übernommen hat?
Catrin Stecker: Sie ist die allerbeste Wahl, genauso neugierig wie ich und ihr zweiter Vorname lautet „Karla Kolumna”.
Welche Tipps haben Sie an Frau Jacobs?
Catrin Stecker: Keine speziellen, sie soll machen, was ihr Freude macht und Euch ebenso dazu anstiften, aber doch, einen ganz wichtigen Tipp habe ich: am Wochenende auch mal den Computer auslassen und nicht IGELn!!!
Grüße an die IGEL-Redaktion?
Catrin Stecker: Definitiv, sag bitte allen, dass ich Euch vermisse. Allerdings vermisse ich die GTS dabei nicht so sehr, der wahre IGEL fand ja immer undercover statt. 😉
Kennen Sie Frau Becker? Frau Becker kam nach den Sommerferien neu an unsere Schule.
Catrin Stecker: Leider nein, aber ich habe schon einiges Gutes über sie gehört. Schade, dass wir uns verpasst haben. Sie wohnt, glaube ich, in Bitburg?
Welche Klasse der KLR+, die sie im Unterricht hatten, war am leisesten?
Catrin Stecker: Frau Schleßmanns ehemalige 9c, die hatte ich oft morgens in der ersten Stunde… 😉
Warum haben Sie die Schule gewechselt, obwohl es Ihnen gut gefallen hat?
Catrin Stecker: Das ist ein weites Feld. Nach zwölf Jahren KLR+ und in dem Wissen, dass ich noch 15 Jahre vor mir habe, wollte ich noch einmal einen „Tapetenwechsel”. Nach Bitburg fahre ich zwölf Minuten zur Mätthi, dort habe ich viele Kolleg*innen in meinen Fächern und kann endlich auch einmal im Team in meinen Fächern Musik und DS arbeiten. Auch ist es interessant, Berufsreife, Sekundarstufe 1 und Gymnasium zu unterrichten.
An welcher Schule sind Sie jetzt?
Catrin Stecker: An der St. Matthias-Schule in Bitburg.
Was machen Sie jetzt in der neu gewonnenen freien Zeit?
Catrin Stecker: Welche neu gewonnene Zeit? 😀 Ich bin im Probejahr… Und das Video hier haben wir gerade nachts auf Schloss Malberg gedreht, ich wohne genau unter dem Schloss…
Und jetzt sechs Fragen, die ich Ihnen schon immer mal stellen wollte:
Was ist Ihre Lieblingsmusik?
Catrin Stecker: Ich höre alles, meine Lieblingsmusik wechselt immer mal wieder extrem. Zurzeit ist es die Filmmusik von „Goodbye Lenin” von Yann Thiersen.
Wer ist ihr Lieblingskomponist?
Catrin Stecker: Derzeit Johannes Brahms, da lege ich mich aber nicht für immer fest, das wechselt.
Was ist ihr Lieblingsinstrument?
Catrin Stecker: Natürlich das, was ich selbst spiele, Klarinette. In meinem nächsten Leben möchte ich gerne Cello lernen oder Horn.
Haben Sie Haustiere?
Catrin Stecker: Unsere Katze Sophia.
Wo machen Sie am liebsten Urlaub?
Catrin Stecker: Da habe ich mal ausnahmsweise nichts zu sagen, das entscheiden meine Männer daheim. Und die wollen immer in die Berge. Ich brauche einfach nur Sonne und Natur, egal wo.
Wohin würden Sie mit der Klasse 6a eine Klassenfahrt unternehmen?
Catrin Stecker: Ich finde so Selbstverpflegungstouren cool. Also warum nicht nach Wallersheim wandern, da in einer Hütte selbst kochen, Feuer machen und übernachten?
Und nun, bitte ein paar Abschlussworte von Ihnen:
Catrin Stecker: Ich vermisse Euch ganz schlimm! Übersteht Corona gut und ich hoffe, bei der nächsten Schulveranstaltung an der KLR+ sehen wir uns wieder!
Liebe Frau Stecker. Vielen Dank für das Interview. Alles Gute für Sie! Machen Sie es gut.
Ihre IGEL-Redaktion
Magst Du immer noch Schönecker Schweiz, liebe Catrin?
Das neue Grün ist jetzt überall in der Natur.
Das perfekte Interview. Gesprächsporträt einer Lehrerin.
Catrin Stecker hat uns jahrelang begleitet und geprägt.
Als Abschiedsgruß, ein Text von Bertolt Brecht:
„Einige Menschen haben ein Nachtlager,
Der Wind wird von ihnen einen Nacht lang abgehalten
Der ihnen zugesandte Schnee fällt auf der Straße
Aber die Welt wird dadurch nicht anders.”
Im Theater lernten wir die Formen des Umgangs,
Regeln des Anstands und der Höflichkeit.
Frau Stecker war immer zugänglich für die ausländischen Schüler,
die die deutsche Sprache noch nicht kennen.
Catrin Stecker fördert in ihren beiden musischen Fächern Musik und Darstellendes Spiel vor allem Kreativität, Fantasie, Ästhetik, Emotionalität, Empathie, Schönheit sowie Freude und Begeisterung für das (Theater-) Spiel und die Musik.
Dies sind alles Eigenschaften, die man unter dem Oberbegriff der „Humanistischen Bildung“ zusammenfassen könnte und die im klassischen Gegensatz zu modernen Begriffen wie Know-How, Qualifizierung oder Informiertsein stehen.
Schüler stellen oft die Frage nach dem unmittelbaren Nutzen, der sofortigen Brauchbarkeit oder der direkten Anwendbarkeit von verschiedenen Unterrichtsinhalten und meinen dabei oftmals eine Form von ökonomischer Verwertbarkeit des in der Schule vermittelten Wissens.
Da die Fächer Musik und Darstellendes Spiel einen Eigennutz bzw. einen Eigensinn, losgelöst von jeglichem Nützlichkeitsdenken besitzen und deshalb um ihrer selbst willen ohne direkte ökonomische Verwertbarkeit unterrichtet werden, ist die Frage nach der Nützlichkeit hierbei leicht zu beantworten. Es gibt sie nicht. In Catrins Fächern spielt die Nützlichkeit im o. g. Sinn keine Rolle.
Warum bieten Realschulen plus im schuleigenen Wahlpflichtfachbereich ihren Schülern das Fach Darstellendes Spiel trotz der fehlenden Nützlichkeit an?
Sind nicht die Wahlpflichtfächer mit ihren übergeordneten Unterrichtsprinzipien Berufsorientierung, ökonomische Bildung und informatorische Bildung der Nützlichkeit im Sinne einer ökonomischen Verwertbarkeit unmittelbar verpflichtet?
Erschwerend kommt noch hinzu, dass hierin vermeintlich unpopuläre Notwendigkeiten wie das Üben, Nachahmen, Wiederholen, Auswendiglernen, Sich-immer-wieder-versuchen eine zentrale Rolle spielen.
Die Antwort ist so einfach wie logisch:
Weil die Schüler gerade beim Theaterspielen eine große Chance haben, den Wert dieser Notwendigkeiten als Voraussetzung für den Erfolg zu erkennen.
Ein Schüler, der seine Rolle für ein Theaterstück auswendig gelernt und vor einem größeren Publikum erfolgreich präsentiert hat, kann sich davon erst einmal nichts kaufen. Aber er ist danach ein anderer Mensch als vorher. Die Theaterrolle hat ihn auch als Mensch verwandelt und dabei etwas aus ihm gemacht, das einen „übernützlichen“ Wert besitzt.
Im Wahlpflichtfach Darstellendes Spiel wird dieser Mehrwert des Übernützlichen in besonderer Weise sichtbar.
Vielen Dank, Catrin, für diese Erkenntnis!
Dankbarkeit wegen ein Stück Vergangenheit
Man muss eingestehen,
unsere Zeit ist arm an Begegnungen und alles, was dem Leben einen Wert verleiht, ist zum Erliegen gekommen.
Wie gerne hätte man Cartin Stecker als Kollegin wieder haben.
Ich kann die Kraft an Catrin Stecker bewundern. Am Tag 2 Theateraufführungen fordert viel Einsatz und Vorbereitung.
Hier, im Musikraum beschäftigte sich Catrin
mit menschlichen Typen und Charakteren,
mit Erfinden und Improvisieren , wie man sich in andere Wesen hineinfühlen kann.
Im Traum ist mir Frau Stecker wieder begegnet.
Da muss ich Frau Pütz zustimmen! Frau Stecker ist ein großer Verlust für die KLR+! Sie hatte immer die tollsten Ideen und coolsten Projekte mit ganz viel Herzblut!
Das Herz der Schule ist gegangen als sie gegangen sind.…
Kann nicht in Worte fassen wie sehr ich sie vermisse!!!!!!
Aaaaaawwwww!
Catty – miss you!
Eine tolle Lehrerin ist weg, das ist ein großer Verlust für die Schule!