Hallo Frau Thielen, schön, dass Sie Zeit für uns gefunden haben.
Wir führen das Interview heute, damit auch Sie einmal in den IGEL
kommen, auch, wenn Sie schon mehrere Jahre hier an unserer Schule arbeiten,
wir stellen Ihnen jetzt ein paar Fragen.
IGEL: Viele Schüler*innen unserer Schule kennen Sie, wissen aber gar nicht so richtig, was Sie bei uns machen. Sind Sie eigentlich Lehrerin?
Frau Thielen: Ja, ich bin Förderschullehrerin. Das ist genauso ein Lehramtsstudium wie z.B. Realschule oder Gymnasium.
IGEL: Was genau sind Ihre Aufgaben bei uns an der KLR+?
Frau Thielen: Hauptsächlich kümmere ich mich um die Schwerpunktschüler*innen bei uns. Ich unterrichte diese teilweise in Kleingruppen oder aber ich gehe als zweite Lehrkraft mit in den Unterricht. Kolleg*innen können jederzeit auf mich zukommen und ich unterstütze diese dann beim Differenzieren von Arbeitsmaterialien oder Arbeiten. Aber natürlich kümmere ich mich auch um alle anderen Schüler*innen, wenn diese Hilfe oder Unterstützung benötigen.
IGEL: Sollten Ihrer Meinung nach langfristig Förderschulen abgeschafft werden, wenn Schwerpunktschulen wie die KLR+ besser aufgestellt wären, zum Beispiel mehr Lehrer in Klassen mit Förderschülern eingesetzt wären?
Frau Thielen: Mehr Lehrer und vor allem Förderschullehrer in den Klassen wäre sicherlich super, aber darauf kann man nicht unbedingt hoffen. Meiner Meinung nach haben die Förderschulen ihre Daseinsberechtigung und gehören nicht abgeschafft. Nicht alle Schüler*innen sind meiner Meinung nach für die Schwerpunktschule geeignet. Man kann sie an einer Förderschule intensiver und individueller unterrichten und fördern. An der Förderschule kann man ganz anders mit den Schüler*innen arbeiten, es gibt andere Rahmenbedingungen. Allein schon die kleineren Klassen machen ein anderes und individuelleres Unterrichten möglich. Meistens sind die Förderschulen auch besser ausgestattet als Regelschulen. Immer mehr Förderschulen werden zu Förder- und Beratungszentren, das finde ich natürlich auch gut. Da sind die Zusammenarbeit und die Kooperation der Schulen noch besser und intensiver.
IGEL: Gibt es eine Erfahrung in Ihrem Leben, die dazu geführt hat, dass Sie Förderschullehrerin geworden sind?
Frau Thielen: Ich habe nach dem Studium ein Freiwilliges Soziales Jahr in den Westeifelwerken in Hermesdorf gemacht. Dort habe ich eine sehr positive Erfahrung mit einem geistig behinderten Mitarbeiter gemacht. Dieser hat von sich auf Kontakt zu mir aufgebaut, wobei er anderen eher aus dem Weg gegangen ist und niemanden an sich rangelassen hat. Dass er so den Kontakt zu mir gesucht hat, hat dort alle sehr gewundert. Das gab mir damals die Bestätigung, dass ich auf jeden Fall in diesem Bereich arbeiten möchte.
IGEL: Welches ist das beste Buch, das sie je gelesen haben?
Frau Thielen: Ich lese sehr gerne und habe auch schon viele gute Bücher gelesen. Eines meiner Lieblingsbücher ist von Diana Gabaldon „Feuer und Stein“ und die darauffolgenden Bücher der Reihe.
IGEL: Hatten Sie schon mal Stress mit der Polizei?
Frau Thielen: Stress hatte ich bisher, toi toi toi, noch nicht mit der Polizei.
IGEL: Über welches Thema könnten Sie eine 30-minütige Präsentation halten, ohne jede Vorbereitung?
Frau Thielen: Hm, ohne jede Vorbereitung, da würde ich spontan das Thema Schwerpunktschule nennen. Ich könnte eventuell auch noch über die eben genannte Buchreihe etwas aus dem Ärmel schütteln. Aber ob das alles für 30 Minuten reicht, da bin ich mir nicht so sicher.
IGEL: Was ist ihnen wichtiger, ehrlich zu sein oder nett zu sein?
Frau Thielen: Mir ist ehrlich zu sein sehr wichtig, aber ich denke man kann auch ehrlich und nett gleichzeitig sein.
IGEL: Sind Sie eher ein Gefühls- oder ein Kopfmensch?
Frau Thielen: Ich bin ein absoluter Gefühlsmensch. Aber ich denke, ich schaffe es auch ganz gut, den Kopf vor die Gefühle zu stellen, wenn es nötig ist.
IGEL: Was darf in ihrem Kühlschrank niemals fehlen?
Frau Thielen: Milch für den Kaffee.
IGEL: Welche drei Dinge sind ihnen aktuell am wichtigsten im Leben?
Frau Thielen: Familie, Freunde und Gesundheit.
IGEL: Was ist die lustigste Begebenheit die ihnen hier an der KLR + passiert ist?
Frau Thielen: Das ist eine gute Frage. Ich denke ich kann viel und oft hier an der KLR + lachen, aber die lustigste Begebenheit, da muss ich passen. Da fällt mir so spontan nichts Konkretes ein.
IGEL: Welche Orte in Prüm gefallen ihnen besonders gut?
Frau Thielen: Da ich mich am meisten in der Schule aufhalte, würde ich zuerst die Schule nennen. Die Basilika ist auch ein schöner Ort in Prüm und das ein oder andere Lokal oder Café ist auch ganz schön.
IGEL: So, jetzt waren das ziemlich viele Fragen, doch wir sind der IGEL und keine normale Zeitung, die nur Fragen stellt. Bei uns ist es nie so langweilig und deswegen bitte ich Sie, uns ein Lied von den folgenden Liedern vorzusingen/ erzählen.
Sie haben die Wahl zwischen:
– Country Roads
– Leaving on a jetplane
oder
einem Lied nach Ihrer Wahl
Frau Thielen entscheidet sich für „Country Roads” – herzlichen Dank für das super gesungene Ständchen:
IGEL: Nun haben wir ein bisschen Abwechslung mit reingebracht, also kommen wir wieder zum ernsten Teil. Was würden Sie gerne in der Welt verändern, wenn Sie einen Wunsch bei einer Fee frei hätten?
Frau Thielen: Mir würde es gefallen, wenn einige unserer Mitmenschen erst einmal über sich nachdenken würden, bevor sie schlecht über andere urteilen. Weniger Egoismus und mehr Gerechtigkeit.
IGEL: Wer ist Ihr Lieblingsmusiker?
Frau Thielen: Ich habe keinen bestimmten Lieblingsmusiker.
IGEL: Wer ist Ihrer Meinung nach im positiven Sinn die verrückteste Person an unserer Schule?
Frau Thielen: Da sage ich mal spontan Frau Gerigk. Wir sitzen im Lehrerzimmer nebeneinander und haben dort oft sehr viel Spaß. Ich glaube wir werden dann auch schon mal ein wenig schräg von Kolleg*innen angeschaut.
IGEL: Was war der größte Mist, den Sie als Jugendlicher gebaut haben?
Frau Thielen: Spontan fällt mir da tatsächlich nichts ein. Und auch nach längerem Nachdenken kann ich dazu nichts finden. Ich glaube, ich war immer brav. Ich habe wohl erst als Erwachsene Mist gemacht.
IGEL: Uns hat ein Mäuschen geflüstert, dass sie sehr musikalisch sind, welches Instrument spielen Sie?
Frau Thielen: Ich habe als Kind mit Blockflöte, Altflöte und Tenorflöte angefangen. Dann kamen Klarinette und Saxofon dazu. Irgendwann habe ich dann auch noch Gitarre gelernt. Aber im Moment spiele ich nichts mehr, vielleicht sollte ich nochmal üben.
IGEL: Vielen Dank, dass Sie ihre Freistunde für uns geopfert haben
Frau Thielen: Sehr gerne. Euch auch vielen Dank für eure Fragen und euer Interesse.
Das Interview führten Szymon Langowski, 5a und Dominik Hahn, 8a.