Am 31. Dezember feiern wir Silvester, dazu kaufen wir in Deutschland Böller und Raketen. Diese jagen wir dann im großen Freundeskreis um Mitternacht zur Begrüßung des neuen Jahres in die Luft, sie explodieren und es entsteht ein schönes Feuerwerk.
Zumindest war das so in den letzten Jahren – jetzt ist alles anders: Ein ungewöhnliches Jahr geht zu Ende. An Silvester 2020 und am Neujahrstag wird bundesweit ein An- und Versammlungsverbot umgesetzt. Außerdem gilt ein Böllerverbot auf publikumsträchtigen Plätzen und ein Verkaufsverbot von Böllern. Feiern in großen Gruppen ist in diesem Jahr ebenfalls verboten.
Trotz allen Einschränkungen wünschen wir vom IGEL einen guten Rutsch und alles Gute für 2021. Bleibt gesund! Wir hoffen, dass wir und die ganze Welt Silvester 2021 wieder wie vorher feiern können.
Doch wie feiert man dieses Fest in anderen Ländern und welche Vorschriften gibt es? Böllerverbot zum Beispiel gibt es in einigen Ländern nämlich schon länger. Deshalb bin ich dieser Frage für euch nachgegangen:
Besucher und Einheimische feiern in Madrid in Spanien unter der Turmuhr an der Puerta del Sol im Zentrum der Stadt. Kurios: Am 30. Dezember kommen schon Tausende zur „Generalprobe”, weil die Veranstalter die Glocken am Turm testen. Um Mitternacht soll man zwölf Weintrauben essen, zu jedem Glockenschlag eine, das gehört zum spanischen Brauch. Das soll Glück im neuen Jahr bringen.
Mexiko: Um Mitternacht an Silvester essen die Menschen zu den letzten Glockenschlägen auch zwölf Trauben- jede steht für einen Wunsch fürs neue Jahr. Da viele Leute im nächsten Jahr verreisen wollen, stellen sie einen Koffer vor die Tür, der sie auf dem Reisen in den nächsten Jahren bescheren soll. Geböllert wird in Mexiko sowieso das ganze Jahr – bei Hochzeiten, Geburtstagen, Patronatsfesten und katholischen Prozessionen. Deshalb hat Feuerwerk zu Silvester nicht die Bedeutung wie in Deutschland.
USA: In New York sind private Feuerwerke verboten. Da in Manhattan viele Hochhäuser stehen, gibt es nicht viele Plätze, wo man ein Feuerwerk veranstalten könnte. Doch ohne ein schönes Feuerwerk ist Silvester nicht das selbe, darum gibt es in New York viele offizielle Feuerwerke. Die Party am Times Square ist das Zentrum der Silvesternacht, allerdings gibt es hier mehr Konfetti als Raketen.
Frankreich: Die Franzosen verschießen ihr Pulver lieber am 14. Juli zum französischen Nationalfeiertag, darum gibt es weniger am Ende des Jahres. Auch in Paris gilt an Silvester ein Feuerwerk-Verbot für den Privatgebrauch. Auf der Prachtstraße, auch genannt Champs-Élysées, treffen sich Pariser und vor allem Touristen, um ein von der Stadt organisiertes Feuerwerk und eine Lichtershow am Arc de Triomphe zu sehen, um das neue Jahr zu feiern.
Die Schweden dürfen im Privaten Böller und Raketen zünden, sofern sie die EU-Standards erfüllen und zugelassen sind. Um Feuerwerkskörper zu kaufen und zu zünden, muss man in Schweden mindestens 18 Jahre alt sein. Wer als Erwachsener Material für seine Kinder oder andere Minderjährige kauft, macht sich strafbar und könnte dafür im schlimmsten Fall sogar im Gefängnis landen.
In Südafrika ist das Abbrennen von Feuerwerk auf öffentlichen Plätzen nur unter strengen Auflagen erlaubt. In Kapstadt stehen deshalb eher Partys, Cocktails und Konzerte auf dem Programm. Die Stadtverwaltung reagierte mit ihrem Verbot nach eigenen Angaben auf Beschwerden von Anwohnern und Tierschützern und wies keine genehmigten Startplätze für Feuerwerk mehr aus.
Der zentrale Wenzelsplatz in der tschechischen Hauptstadt Prag verwandelt sich an Silvester jedes Jahr zu einem regelrechten Böller-Schlachtfeld. Das Zünden von privatem Feuerwerk ist dort am 31. Dezember und 1. Januar erlaubt. Tausende Feiernde werden erwartet. Die Einsatzkräfte richten sich mit Sanitätszelten auf die Party ein.
Auch im arabischen Raum wird an Silvester gern mit Feuerwerk gezündelt, allerdings nicht immer legal. In Ägypten werden Böller und Raketen mit Sprengstoff gleichgesetzt – Herstellung, Besitz und Einfuhr ohne Lizenz sind verboten. Im Irak und in Jordanien ist Böllern im Privaten untersagt, im Libanon ist der Gebrauch dagegen im Umfeld des eigenen Hauses erlaubt.
Viele Dänen haben am Silvesterabend ein ungewöhnliches Utensil bei sich: eine Schutzbrille, wie sie Schüler aus dem Chemie-Unterricht kennen. Damit schützen sie sich vor Raketenüberresten, die vom Himmel fallen können – eine gute Idee, wie der IGEL findet. Feuerwerk darf vom 27. Dezember bis zum 1. Januar abgefeuert werden. Böller und Raketen aus dem Ausland sind für Privatpersonen tabu – auch aus Deutschland.
Der Neujahrsnacht blickt die Feuerwehr in Norwegen nervös entgegen. Dort sind viele Wohnhäuser aus Holz gebaut – wenn da eines in Brand gerät, springt das Feuer schnell über. Deshalb sind Raketen an langen Holzstäben in Norwegen verboten. In einigen Stadtteilen in Oslo, Bergen, Stavanger und Trondheim, in denen viele alte Holzhäuser stehen, ist Feuerwerk sogar generell untersagt. Andernorts darf am Silvesterabend nur zwischen 18 und 2 Uhr geböllert werden.
Wer in Russland sein eigenes Feuerwerk zünden möchte, darf das an Silvester ausnahmsweise die ganze Nacht tun. Auch an allen anderen Tagen im Jahr darf geknallt werden – allerdings nur bis 23 Uhr. Das schreibt ein Gesetz vor, das Lärm in der Nacht verbietet. An Silvester gibt es in der Hauptstadt Moskau an vielen Orten ein öffentlich organisiertes Feuerwerk, zum Beispiel am Roten Platz.
Für die meisten Niederländer gehört Feuerwerk zu Silvester wie die Farbe Oranje zum Fußball. Doch auch bei unseren Nachbarn richten immer mehr Kommunen Feuerwerk-freie Zonen ein etwa rund um Altersheime oder Streichelzoos.
Polen: Immer mehr polnische Großstädte verzichten mit Blick auf die Umweltverschmutzung und den Stress für Tiere auf ein großes öffentliches Feuerwerk zu Silvester. In der Hauptstadt Warschau, in Danzig, Breslau und Stettin werden die „fajerwerki“ durch Konzerte und Lasershows ersetzt.
Italien: In Rom und fast allen anderen italienischen Städten ist das Zünden von privatem Feuerwerk verboten. Nicht überall wird sich allerdings daran gehalten. Im ganzen Land werden immer wieder Dutzende Menschen durch Böller verletzt. Dabei gibt es gute Alternativen mit großen, öffentlichen Feuerwerken, wie in Rom am Kolosseum. Dort verfolgen jedes Jahr Tausende Leute den Jahreswechsel.
Die fünftgrößte Stadt Österreichs Innsbruck verzichtet zum Jahreswechsel 2019 erstmals auf ein innerstädtisches Feuerwerk. Der Bürgermeister drängte den Handel zuletzt, auf den Verkauf von Feuerwerkskörpern zu Silvester zu verzichten. Stattdessen will die Stadt das neue Jahr mit einer Nebel‑, Wasser- und Lichtshow begrüßen.
Auch in Griechenland gibt es wenig Feuerwerk. Dafür zocken die Griechen in der Silvesternacht, was das Zeug hält, mit Familie oder im Freundeskreis. Beim traditionellen Kartenspiel „31“ gilt Gewinnen als Omen für finanzielles Glück im neuen Jahr. Verlierer haben dagegen angeblich Glück in der Liebe. Die zentrale Feier startet in Athen unterhalb des Wahrzeichens, der Akropolis. Dort begrüßt der Bürgermeister der Hauptstadt das neue Jahr. Es folgt ein kleines Feuerwerk und Livemusik.
Ein frohes neues Jahr wünscht die IGEL-Redaktion!
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Text: Pia Leifgen, 7a (Quelle: www.travelbook.de)
Foto: Pixabay
„So süß mögest du mir alt werden!”,
mit den Worten reichen wir für das Neujahrsfest jedem Familienmitglied die Süßigkeiten.
Gesang ist unentbehrlicher Bestandteil georgischer Tafel. Er ist Krönung der Tafel. Wein darf nur nach einem Toast (Trinkspruch)
getrunken werden.