Seht ihr auch manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht? Ein Sprichwort, das in anderen Zusammenhängen benutzt wird: Wenn jemand „den Wald vor lauter Bäumen” nicht sieht, dann bemerkt er etwas vollkommen Offensichtliches nicht oder erkennt die nächstliegende Lösung seines Problems vor lauter Auswahlmöglichkeiten nicht. Aber man kann dieses Sprichwort auch wörtlich nehmen, denn im Wald ist mächtig viel los: Schmetterlinge, Käfer, Ameisen, Bäche rauschen hören und die Vögel singen. Warum ein Waldspaziergang gut für die Gesundheit ist, erfahrt ihr hier.
Dass Wald, Wiesen und Wasser der Gesundheit gut tun, ist uns eigentlich klar. Aber mittlerweile gibt es auch unzählige Studien, die das belegen : Da ist was dran 🙂 Die Studien zeigen zum Beispiel:
15 Minuten Spazierengehen im Wald reduziert das Stress Empfinden, senkt der Blutdruck, die Herzfrequenz und vermindert Stresshormone im Blut. Ein Spaziergang in der Innenstadt hat diese Effekte nicht, wohl aber der Gang durch einen Park .
Die Therapie von schweren Depressionen wirkt besser, wenn sie zum Teil im Wald stattfindet . Patienten werden nach einer Operation schneller gesund und brauchen weniger Schmerzmittel, wenn sie durchs Fenster Bäume sehen statt eine Hauswand. Ein Waldspaziergang stärkt das immunsystem und führt zu mehr körpereigenen Killerzellen. Forscher um den japanischen professor Qing Li vermuten, dass Brennstoffe der Bäume, sogenannte Terpene, dafür verantwortlich sind.
Deutsche Wissenschaftler stellten fest, dass bei Menschen, die nahe am Wald wohnen , eine Hirnregion physiologisch besonders gesund ist, die bei der Stressverarbeitung eine große Rolle spielt : der Mandelkern.
WAS DER WALD FÜR UNS TUT: Gut für uns ist der Wald aber auch durch ganz andere Effekte . Zum Beispiel : Bäume filtern und reinigen die Luft und schützen den Boden vor Erosion . Sie bringen Abkühlung an heißen Tagen und nehmen dauerhaft Kohlendioxid auf . Wie die Ozeane gelten sie deshalb als (CO2) Senke . Sie reichern die Luft mit zum Beispiel nach Starkregen oder Überschwemmungen . Das kommt dem Grundwasser , den Bächen und Flüssen zugute , wenn es einmal trockener ist .
KÜHLUNG AN HEIßEN SOMMERTAGEN: Im Schatten der Baumkronen ist es im Wald es an heißen Tagen um bis zu acht Grad Celsius kühler als in der Stadt . Gegenüber dem freien Landsind es immerhin bis zu sechs Grad Celsius Unterschied . Und auch in der Stadt bringen gesunde , Große Bäume Kühle . Sie Spenden Schatten und verdunsten Wasser ; zudem reflektieren ihre Blätter die kurzwelligen Sonnenstrahlen . Das senkt die Temperatur unter ihren breiten Kronen spürbar ab .
WALD IST NICHT GLEICH WALD: Damit der Wald weiterhin all diese Funktionen und mehr erfüllen kann , muss er in seiner Vielfalt erhalten werden . Nachhaltig wirtschaftende Forstexperten streben deshalb naturnahe Wälder mit Mischwald , Totholz , jungen und alten Bäumen an statt Plantagen , die nur aus Fichten und Kiefern bestehen . Sie setzten auf schonende Holzschlag statt intensiver Ernte mit schweren Maschinen , die den empfindlichen Waldboden verdichten . Dass dies gelingt , zeigt zum Beispiel das preisgekrönte Projekt Lübecker Stadtwald . Hier werden trotz waldwirtschaftliche Nutzung Eingriffe in das natürliche Wachstum auf das Nötigste beschränkt . Dieses Konzept erhielt zahlreiche Auszeichnungen.
Quelle : tk.de, wikipedia.de
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Instafoto: Daniel Jacobs
Gesundheit ist ein hohes Gut. Oft merkt man das erst,
wenn man die verloren hat.
„ Frühling lässt sein blaues Band
wieder flattern durch die Lüfte”
Bei einem Spaziergang in einem Krankenhaus war ich
von der Schönheit der Natur überwältigt.
Ein kleines Gedicht von Nazim Hikmet
trägt den Titel:
„Sehnsucht nach dir, Baum”
Leben, wie ein Baum,
einzeln und frei
und brüderlich wie ein Wald,
das ist unsere Sehnsucht.
Bäume geben uns die saubere Luft, die wir zum Atmen benötigen.
Wir brauchen den Wald und der Wald braucht uns.
Bei uns in Theiland schauen wir viel auf die Landschaft. So kann es eine halbe Stunde dauern. Wir tun nichts, wir schauen bloß.
Was die Augen wahrnehmen, halten wir für sehr wichtig.
Auch in Indien und China ist diese Art der Meditation lebenswichtig.
Wir müssen nicht immer was tun, was einen Zweck hat, womit man etwas erreicht, wobei was herauskommt.
„Wenn du einmal in deinem leben Kummer oder Sorgen
haben solltest, dann gehe mit offenen Augen durch den Wald.
In jedem Strauch, in jeder Blume wird dir Allmacht Gottes erscheinen und dir Trost und Kraft geben”.
/aus Österreicher Spielfilm „Sissi”
Wer sich noch intensiver mit dieser sehr interessantenThematik beschäftigen möchte, dem empfehle ich das Buch „Der Biophilia Effekt – Heilung aus dem Wald” von Clemens Arvay. Der Autor erklärt hierin in sehr verständlicher Sprache, wie Pflanzen und insbesondere Bäume mit unserem Immunsystem unbewusst kommunizieren und uns so vor Krankheiten schützen können.