Erntearbeiterinnen mit kräftigen Beißzangen zwicken Blattstücke ab und lassen sie zu Boden fallen. Sammlerinnen heben die Beute auf und tragen sie ins Nest. Dabei legen sie nicht selten 50 oder sogar 100 Meter zurück. Auf dem Rücken der Lasttiere reiten oft Miniarbeiterinnen mit, um die Blattstücke schon einmal von schädlichen Mikroben zu reinigen. Andere wehren Angriffe von Schmarotzerfliegen aus der Luft ab, die ihre Eier auf den Ameisen ablegen wollen.
Arbeit wie am Fließband
Im Nest läuft die Verarbeitung der Ernte wie am Fließband. Von Arbeitsschritt zu Arbeitsschritt kommen immer kleinere Ameisen zum Einsatz. Die fertigen Klümpchen aus Blätterbrei werden mit Kot gedüngt und in die Zuchtkammern geschafft. Dort bepflanzen Gärtnerarmeisen die neuen Beete mit Pilzsetzlingen, die sie aus älteren Pflanzungen gerupft haben. Ist der Pilz angewachsen, übernehmen die winzigsten Arbeiterinnen seine Pflege. Sie sind so zierlich, dass sie durch die Poren des schwammartigen Pilzgeflechts krabbeln können. Ihre Aufgabe ist es, den Garten sauber zu halten und Sporen von schädlichen Pilzen zu entfernen. Denn sonst würde die Ameisenspeise schnell von ungenießbarem Schimmel überwuchert.
Geht alles gut , bildet der Pilz dichte Fadenbüschel, die von den Ameisen geerntet und an ihre Larven verfüttert werden. Auch erwachsene Tiere fressen vom Pilz. Die Arbeiterinnen im Außendienst leben vor allem von Pflanzensäften. Die Königin wiederum zieht es vor, unbefruchtete Eier ihrer Töchter zu verspeisen.
Quelle; WAS IST WAS 2023