Vor genau zwei Wochen haben wir unsere Zeugnisse bekommen. Nun soll auch unsere Schule sein Zeugnis von unserem IGEL-Chefredakteur Julian Inselberger, 9b, bekommen. Ob die KLR+ auch versetzt wird ins neue Schuljahr oder gemäß § 69 der Übergreifenden Schulordnung in die Nachprüfung gehen muss, bleibt bei all den Mängeln abzuwarten.
Wie so oft ist der IGEL in diesem Bericht hin- und hergerissen zwischen positiver Hofberichterstattung als Schülerzeitung der KLR+ und kritischen Zwischentönen als freies Pressemedium.
Dann fangen wir mal an:
Aussehen des Außenbereichs: ausreichend
Das Gebäude stammt aus dem mittleren 20. Jahrhundert und ist daher nicht mehr wirklich schön, sollte die Architektur je nach ästhetischen Gesichtspunkten und nicht nur nach Funktionalität erwogen worden sein. Wie der Schulleiter eines benachbarten Gymnasiums so gerne in ängstlicher Erwartung seines bevorstehenden Container-Gymnasiums philosophiert, spiegele sich die Ästhetik eines Gebäudes in seinen Bewohnern und wirke prägend auf deren Geisteshaltung. Dennoch verunzieren keine Graffitis unser Gebäude und generell ist es noch einigermaßen in Ordnung. Auch ist außerhalb des Gebäudes dank unseres rührigen Hausmeisters Herr Thielen nichts kaputt.
Schulhof: gut
Zwar gibt es keinen wirklichen Spielplatz, den unsere jüngeren Schüler*innen benutzen können, sondern nur ein paar Spielgeräte, aber der Schulhof ist groß genug für alle Schüler*innen und bietet neben dem eigentlichen Schulhof auch Grünflächen und schattige Bäume. Außerdem können in den Pausen die Tischtennisplatten benutzt werden und man kann Fußball spielen.
Toiletten: mangelhaft minus
Meistens ist der Boden vollgepisst (zumindestens bei den Jungs) und der Geruch unerträglich. Es ist selten Seife vorhanden und auch Tücher sind so gut wie nie da, da es einige Vollpfosten immer wieder darauf anlegen , mit dem Klopapier und den Tüchern herumzusauen oder im schlimmsten Fall die Toiletten zu verstopfen. Raucher auf dem Klo zu erwischen ist für die Lehrer*innen so gut wie unmöglich, da man ja schlecht in den Kabinen filmen darf. Bestraft werden darf nur, wenn aus einer Kabine drei und mehr Leute herauskommen, die dürften ja wohl kaum dort ihre Geschäfte gemeinsam verrichtet haben. Daher geht diese Note vielmehr an die Schülerschaft als an die Schule selbst. Aber eine Grundsanierung würde Wunder wirken, denn Erfahrungswerte an anderen Schulen besagen, dass alle Menschen mit schönen Dingen wertschätzender und umsichtiger umgehen als mit einer sowieso schon ruinierten und baufälligen Einrichtung. Denn dann fühlen sich Schüler*innen selbst wertgeschätzter.
Turnhalle: befriedigend
Die Umkleidekabinen sind für drei Klassen oder zwei große Klassen zu klein. Auch hier stinkt so gut wie immer nach Urin. Es gibt nur eine winzige stinkende Toilette ohne Lüftung nach außen. Die Turnhalle an sich ist groß genug für zwei Klassen, jedoch sind wir ja oft mehr durch unsere Sportprofilklassen. Geräte gibt es genug, genau wie Bälle oder andere Sportmittel. Aber viele Softbälle sind kaputt. Das Heizproblem konnte inzwischen gelöst werden. Die Beleuchtung ist nicht besonders angenehm, im Winter gibt sie eigentlich nicht genug Licht her. Wenn man eh schon schlechte Laune hat, ist das wenige LIcht ein echter Stimmungskiller.
Aussehen des Innenbereichs: befriedigend
Die meisten Klassenräume sind groß genug. Es gibt auch genügend Fachräume. Der Musiksaal ist super, weil hier Theorie und Praxis in einen Raum hineinpassen, so wie es sein soll. Aber letztes Schuljahr mussten die Sechstklässer umziehen (der IGEL berichtete und bekam dafür viel Schelte, denn es werde ja intensiv an dem Problem gearbeitet. Aha!?), bisher gibt es keine Ersatz-Klassenzimmer. Das gibt ein dickes Minus.
Schulleiter: gut
Unser Schulleiter Herr Schilling hat letztes Schuljahr viel Durchschlagskraft bewiesen. Er konnte einige Konflikte klären und hat seine Arbeit gut gemacht. Trotz des Regens hat Herr Schilling den Wandertag nicht abgebrochen. Leider ist unser Konrektor Herr Lauxen krank und kann Herrn Schilling zurzeit nicht unterstützen. Wir schicken ihm an dieser Stelle viele Grüße und wünschen ihm gute Besserung, bitte kommen Sie bald wieder, Herr Lauxen!
Vertretungsplan: sehr gut
Frau Schleßmann hat Herrn Lauxen hier sehr gut vertreten. Der Vertretungsplan (inklusive Vertretungsplan-App) war immer flexibel und transparent für die Schüler- und Leherschaft.
Hier könnt Ihr die Noten noch mal in einer Tabelle zusammengefasst sehen:
Fach | Note | Bemerkung |
---|---|---|
Aussehen (außen) | mangelhaft | Durch die Baustelle sieht die Schule optisch noch abstoßender aus als zuvor. |
Schulhof | befriedigend | Wir fühlen uns durch die verringerte Fläche ohne Wiese wie Schwerverbrecher ohne Freigang. Der fehlende Pausenflitzer führt zu unfreiwilliger Gewichtsabnahme vieler SuS, die daheim nix zu futtern bekommen. |
Toiletten | ausreichend | Der Zustand der Toiletten ist besser geworden. Es liegt weniger Papier auf den Toiletten als noch vor ein paar Monaten. |
Turnhalle | mangelhaft | Wir haben keine eigene Turnhalle mehr und da wir ständig zum Gymnasium runtergehen müssen, haben wir nur noch eine Sunde Sport. |
Aussehen (innen) | befriedigend | gleich geblieben |
Schulleiter | gut | gleich geblieben |
Vertretungsplan | gut | Der Vertretungsplan lässt bei einigen Klassen ständig den Unterricht ausfallen und andere bekommen die sechste Stunde frei. |
Daher darf ich zum Schluss die gute Nachricht verkünden: Die KAISER-LOTHAR-REALSCHULE PLUS PRÜM ist trotz einiger Mängel und Bemerkungen ins nächste Schuljahr VERSETZT worden. Würde die KLR+ sitzenbleiben wegen zu starker Mängel, würde das Aprilscherz-Szenario von Monia wahr werden und die Prümer Schullandschaft hätte ihre Integrierte Gesamtschule statt Gymnasium und Realschule plus. Wer würde das schon wollen?
Text: Julian Inselberger, 9b
Foto des Schulzentrums Kreuzerberg am Hang des Kalvarienbergs: mit freundlicher Genehmigung von Frau Steckers Vorgänger Herrn Volkmar Herbst, der lange Jahre den IGEL als Lehrer betreute und beriet
Zum Thema „Schultoiletten – mangelhaft minus” verweise ich auf das Titelthema des Wochenspiegels vom 13./14. September 2019 und folgender Feststellung (Zitat):
„Wo Toiletten neu sind, gehen Schüler sorgsamer mit ihnen um. „Seit der Renovierung sind mir nur noch marginale Fälle von Vandalismus bekannt”, erzählt ein Schulleiter aus dem Eifelkreis. „Schüler reagieren auf die Räumlichkeiten.”
Lieber Julian,
liebes Igel-Team,
vielen Dank für Eure Grüße, Genesungswünsche und die Ausstellung des aus meiner Sicht sehr objektiven Zeugnisses für unsere Schule.
Ich hoffe, dass wir uns zu Beginn des neuen Schuljahres in alter Frische wiedersehen werden.
Viele Grüße und noch weiterhin erholsame Sommerferien
Thomas Lauxen