Eine Gedenkveranstaltung – Das Konzentrationslager Auschwitz

Am 20. September 2024 trafen sich Schülerinnen und Schüler der Kaiser-Lothar-Realschule plus Prüm, des Vinzenz-von-Paul-Gymnasiums und des Regino-Gymnasiums erneut zu einer Veranstaltung in der Basilika. Diesmal stellte ein deutscher Priester – Manfred Deselaers – sein Buch „Die Wunde von Auschwitz berühren“ vor.

In die­sem Buch spricht Man­fred Dese­laers mit dem Jour­na­lis­ten Piotr Zyl­ka über Ideo­lo­gien, Ver­ant­wor­tung, Schuld und Ver­ge­bung, Glau­ben, Hoff­nung und Lie­be. Man­fred Dese­laers wur­de am 19. Mai 1955 in Düs­sel­dorf gebo­ren, er ist ein Deut­scher Pries­ter. Er lebt seit über 30 Jah­ren, selbst in Aus­witz. Er beglei­tet Schü­ler bei den Gedenk­stät­ten Ausch­witz und hilft ihnen mit ihren Ein­drü­cken umzu­ge­hen, dar­über zu reden, zu reflek­tie­ren, gemein­sam zu schwei­gen oder zu beten.  Er ist davon über­zeugt, dass wir nicht die gan­ze Schuld Gott geben kön­nen und dass wir dafür Ver­ant­wort­lich sind was in der Welt geschieht.

Zu den geschicht­li­chen Hintergründen:

Was ist Ausch­witz? Das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Ausch­witz oder auch „KZ” Ausch­witz genannt, war damals zur Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus, das größ­te Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger, es soll­te das Zen­trum der Ver­nich­tung wer­den. Die­ses Gefäng­nis steht in Ausch­witz, Polen (Oświęcin, Pol­ska). Dort wur­den damals die Men­schen die den Idea­len des Natio­nal­so­zia­lis­mus nicht ent­spra­chen depo­niert, 90% davon waren Juden und die haupt­säch­li­chen Her­kunfts­län­der waren Bel­gi­en, Deutschlad, Frank­reich, Grie­chen­land, Ita­li­en, Jugo­sla­wi­en, Luxem­burg, Nie­der­lan­de, Öster­reich, Polen Rumä­ni­en , Sowjet­uni­on, Tsch­ech­slo­wa­kei und Ungarn. Das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger bestand aus drei Haupt­la­gern und aus mehr als 40 Nebenlagern.

Die Ent­ste­hung: Am 27. April 1940, wur­de der Befehl ein ehe­ma­li­ges Kaser­nen­ge­län­de in ein Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger umzu­bau­en auf­ge­ge­ben, die­sen Befehl gab Hein­rich Himm­ler, wel­cher der SS Chef im Drit­ten Reich war und für die wach­sen­den KZs zustän­dig war. Zuerst wur­den 10,000 Häft­lin­ge ein­ge­plant, da aber nach dem Bau klar wur­de, dass dies nicht rei­chen wird, soll­ten die Häft­lin­ge das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger erwei­tern. Spä­ter 1942 wur­den die ers­ten Gas­kam­mern erbaut.

Die Bedin­gun­gen in einem Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger waren schreck­lich, das Essen bestand aus Kaf­fee-Ersatz, Tee, Brot, Wurst und Bun­ker­sup­pe. Die Bun­ker­sup­pe war eine Was­ser­sup­pe mit Gemü­se­ein­la­gen und manch­mal Fleisch­fet­zen. Die Bet­ten waren mit Stoh über­deck­te Prit­schen auf wel­chen man mit andern Gefan­ge­nen schla­fen muss­te. Hygie­ne gab es kaum, wenn man die Chan­ce für das Duschen bekom­men hat, dann muss­te man als Grup­pe mit Auf­sicht duschen, dies soll­te zu dem Ernied­ri­gungs­pro­zess bei­tra­gen. Die Klei­dung wur­de vor­ge­ge­ben, sie bestand aus Unter­wä­sche sowie einem gestreif­ten Anzug (Jacke, Hose oder Kleid) mit der Num­mer des Häft­lings drauf. Die­se Klei­dung tru­gen Häft­lin­ge Mona­te­lang ohne sie ein­mal zu waschen.

Es gab vie­le Stra­fen für das Ver­sto­ßen gegen die Regeln , hier sind ein paar auf­ge­lis­tet. Die Prü­gel­stra­fe, Häft­lin­ge wur­den mit Peit­schen geschla­gen, die Anzahl der Schlä­ge wur­de davor fest­ge­legt. Die Schlä­ge waren hart und qual­voll.  Die­se Stra­fe wur­de oft bei dem Mor­gen- und Abend­ap­pell durch­ge­führt um ande­re Häft­lin­ge abzu­schre­cken, selbst gegen die Regeln zu ver­sto­ßen. Nah­rungs­ent­zug, Häft­lin­gen wur­de die Nah­rung ent­zo­gen um sie sor­gar mehr hun­gern zu las­sen. Arrest in Iso­la­ti­ons­haft, Häft­lin­ge wur­den in eine unhy­gie­ni­sche, dunk­le, enge Iso­la­ti­ons­zel­le gesteckt, in wel­cher sie stun­den­lang saßen. In der Zeit in wel­cher sie dort waren, haben sie kei­ne Nah­rung erhal­ten. Baum­hän­gen, Häft­lin­ge wur­den mit Hän­den hin­ter dem Rücken gefes­selt und dann auf einem Baum auf­ge­han­gen, dadurch wur­de das gan­ze Kör­per­ge­wicht auf die Schul­ter ver­la­gert, wel­ches zu schwe­ren Ver­let­zun­gen, Behin­de­run­gen und sogar dem Tod führ­te. Exe­ku­ti­on, die­se Stra­fe gab es nur bei schwe­ren Regel­ver­stö­ßen, Häft­lin­ge durf­ten ohne Ver­hand­lung getö­tet wer­den. Getö­tet wur­den sie durch Erschie­ßung, Erhän­gung oder spä­ter Vergasung.

Der Tag der Gefan­ge­nen begann (je nach Jah­res­zeit) begann um 4 oder 5 Uhr mor­gens, sie wur­den mit einer Tril­ler­pfei­fe geweckt. Danach soll­ten sie ihre Bet­ten nach mili­tä­ri­schen Art machen. Um 6 Uhr war das Mor­gen­ap­pell, wel­ches manch­mal meh­re­re Stun­den dau­er­te, es dien­te dazu die Häft­lin­ge zu zäh­len, zu schi­ka­nie­ren oder zu Bestra­fen. Nach dem Mor­gen­ap­pell war das Früh­stück, Essen hat­ten nur die, die von dem weni­gen Brot von dem Vor­abend was übrig hat­ten. Nun soll­ten sie sich in Zeh­ner­rei­hen auf­stel­len und im Gleich­schritt zu dem Takt der Musik des Lage­r­or­ches­ters durch das Lager­tor zu ihrer Arbeit mar­schie­ren. Dort arbei­te­ten sie etwa 11 Stun­den lang, hung­rig, abge­ma­gert, müde und vol­ler Angst. Wäh­rend der Arbeit gab es ein mick­ri­ges Mit­tag­essen. Als sie zurück ins Lager kamen gab es ein Abend­ap­pell, bei wel­chem erneut alle Häft­lin­ge gezählt wur­den. Dann war Abend­essen. Danach gin­gen sie in ihre Bara­cken und hat­ten Ruhe­zeit und ab da durf­ten sie die Bara­cken nicht mehr ver­las­sen, der Ver­stoß wur­de hart bestraft. So haben sie sich schla­fen gelegt und muss­ten am nächs­ten Tag, den Hor­ror von vor­ne erleben.

Die Befrei­ung: Anfang 1945 kämpf­te sich die sowje­ti­sche Armee durch das besetz­te Polen, Rich­tung Wes­ten durch. Dann erreich­ten sie am 27. Janu­ar 1945 die Gegend von Ausch­witz und ent­deck­ten das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger dort, zu die­sem Zeit­punkt sind vie­le Deut­sche geflo­hen um die Bewei­se ihrer Taten zu ver­nich­ten. Die Rote Armee befrei­te dann die 7500 Über­le­ben­den. Bis zu der Befrei­ung star­ben dort 1,1 Mil­lio­nen Menschen.

Text: Oli­wia Kosior
Fotos: Bea Lüders

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert