Erinnerungen an die Novembertage 1989 bis zum Mauerfall am 09.11. (Teil 5)

Die­ses Foto vom Novem­ber 1989 zeigt den ehe­ma­li­gen Ber­li­ner Grenz­über­gang Chaus­see­stra­ße vom Wes­ten aus in Rich­tung Ost­ber­lin auf­ge­nom­men. Bei genaue­rer Betrach­tung erkennt man im hin­te­ren Bereich auf einer wei­ßen Wand das DDR-Staats­wap­pen als Zei­chen für das dort begin­nen­de Staats­ge­biet der DDR:

Rechts davon sieht man die Wach­pos­ten des DDR-Grenz­schut­zes in der Nähe des her­un­ter­ge­las­se­nen rot-wei­ßen Schlag­baums. In die­sem Bereich wur­de am 08. April 1989 der letz­te Schuss, angeb­lich als Warn­schuss, zur Ver­ei­te­lung eines Flucht­ver­suchs von zwei jun­gen Män­nern aus Ost­ber­lin, abgegeben.

Die bei­den Män­ner wur­den dar­auf­hin weni­ge Meter vor dem Errei­chen des Ber­li­ner West­teils fest­ge­nom­men. Ein gutes hal­bes Jahr spä­ter konn­ten die ehe­ma­li­gen „Repu­blik­flücht­lin­ge” dann völ­lig legal und als freie Män­ner die nun offe­ne Gren­ze zwi­schen West- und Ost­ber­lin gefahr­los passieren.

Das detail­lier­te Flucht­pro­to­koll kann man in den Sta­si-Unter­la­gen unter fol­gen­dem Link nachlesen:

https://www.stasi-mediathek.de/medien/bericht-ueber-einen-fluchtversuch-auf-der-grenzuebergangsstelle-chausseestrasse/blatt/5/

Zu wei­te­ren Zeit­zeu­gen­be­rich­ten die­ser Rei­he geht es hier:

Erin­ne­run­gen an die Novem­ber­ta­ge 1989 bis zum Mau­er­fall am 09.11. (TEIL 4) – ein Zeitzeugenbericht

Text und Foto: Tho­mas Lauxen

5 Antworten auf „Erinnerungen an die Novembertage 1989 bis zum Mauerfall am 09.11. (Teil 5)“

  1. Wie­der­ver­ei­ni­gung im jahr 1989. Aus­schlag­ge­bend war die Sowje­ti­sche Füh­rung unter Gor­bat­schov, die poli­tisch von ihren
    Vor­gän­ger abwandte.
    Im Wes­ten hat­ten die Ereig­nis­se seit der Maueröffnung
    hef­ti­ge Debat­te aus­ge­löst. Kri­ti­sche Stim­men befürchteten,
    dass eine Wie­der­ver­ei­ni­gung auch den deut­sche Natio­na­lis­mus wie­der bele­ben könne.
    /Quelle: Geschich­te und Gesche­hen, Klett Schul­buch­ver­lag Leipzig/

  2. Das sind die Schlag­zei­len 1989:
    _ Mit offe­ner DDR-Gren­ze beginnt eine neue Ära

    _ Nun Reisefreiheit

    _ DDR öff­net inner­deut­sche Gren­ze ab sofort für alle
    Ausreisewilligen

    _ Die Ber­li­ner Mau­er stürtzt ein

    _ Jeder darf ab sofort durch! Die ers­ten sind schon da! Wir
    rei­chen uns die Hände

    _ Mas­sen­sturm auf offe­ne Gren­ze. Bush will Bonn jede Hilfe
    geben

    _ Umbruch eines Systems

    _ Soli­da­ri­tät mit dem neu­en Polen

    _ Mann, wird das ein Weihnachtsfest!

    ps auch ich bin gereist, weit weg gereist, so weit, dass ich es mir
    gar nicht vor­stel­len könnte.

  3. Die Mau­er war kein Bauwerk.
    Die geschlos­se­ne Gren­ze war Grund­la­ge der staat­li­chen Exis­tenz der DDR. Die DDR war ein Staat mit Gren­zen. Die Gren­ze war die eiser­ne Klam­mer, die das Sys­tem zusammenhielt.

  4. deutsch-deut­sche Gren­ze; Der Pro­zess der Abschot­tung, besie­gelt durch Ber­li­ner Mau­er 1961. Dabei sind „Spra­che und Kultur,
    die uns Zusam­men­ge­hö­rig­keit fül­len las­sen, eine „Rea­li­tät”
    (Wil­li Brandt).

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