Heute ist Dreikönigstag – Gold, Weihrauch und Myrrhe aus dem Morgenland

Krip­pe mit Köni­gen und ihren Geschen­ken im Vor­der­grund – Ecke Pin­tes­fel­d­er­stra­ße in Wax­wei­ler (Foto: Johann Jacobs).

Am Drei­kö­nigs­tag erin­nert man sich an die Hei­li­gen Drei Köni­ge, die der Legen­de nach aus dem Mor­gen­land kamen und einem Stern gefolgt sind, um in Beth­le­hem das Jesus­kind im Stall zu ehren. Der Drei­kö­nigs­tag oder das Drei­kö­nigs­fest been­det bei uns die Weih­nachts­zeit. (In vie­len öst­li­chen Län­dern, zum Bei­spiel in Russ­land, wird am 6. Janu­ar das Weih­nachts­fest gefei­ert). Auch in Spa­ni­en zum Bei­spiel bekom­men die Kin­der erst heu­te ihre Geschen­ke. Denn dort bringt nicht das Christ­kind oder der Weih­nachts­mann die Geschen­ke, son­dern die HEILIGEN DREI KÖNIGE Cas­par, Mel­chi­or und Bal­tha­sar.

Heu­te bau­en in Deutsch­land vie­le Fami­li­en ihren Weih­nachts­baum ab und (am Sams­tag) Kin­der und Jugend­li­che zie­hen als Stern­sin­ger von Tür zu Tür, um Spen­den für Bedürf­ti­ge in der gan­zen Welt zu sam­meln. Die Stern­sin­ger ver­klei­den sich als Cas­par, Mel­chi­or und Bal­tha­sar – die Hei­li­gen Drei Köni­ge. Die Stern­sin­ger erzäh­len die Geschich­te der Hei­li­gen Drei Köni­ge, sin­gen Lie­der, wün­schen Segen für das neue Jahr und schrei­ben die Schutz­for­mel C+M+B mit der Jah­res­zahl mit Krei­de auf die Haus­tür. Vie­le Men­schen glau­ben, dass es die Abkür­zung für „Cas­par, Mel­chi­or und Bal­tha­sar” ist. Die Kir­che ver­steht dar­un­ter die For­mel „Chris­tus Man­sio­nem Bene­di­cat”, was auf Deutsch heißt: Chris­tus seg­ne die Wohnung.

Hin­ter­grund: Die Hei­li­gen Drei Köni­ge aus dem Mor­gen­land sind Figu­ren aus der Bibel. Sie stam­men aus der Weih­nachts­ge­schich­te. Vie­le Chris­ten fei­ern die Hei­li­gen Drei Köni­ge und spie­len sie in Got­tes­diens­ten oder auf Para­den nach. Die Drei Köni­ge folg­ten dem Stern von Beth­le­hem. Sie woll­ten Jesus Chris­tus als ihren neu gebo­re­nen Erlö­ser ehren. Die katho­li­sche Kir­che fei­ert das Drei­kö­nigs­fest am 6. Janu­ar. An die­sem Tag, und nicht am 25. Dezem­ber, wur­de frü­her Weih­nach­ten gefei­ert. Heu­te ist es ein Fest am Ende der Weih­nachts­zeit. Die Bibel selbst sagt nichts Genaue­res zu den Zei­ten. Sie beschreibt bloß, dass die Drei Köni­ge nach den Hir­ten und ande­ren ein­fa­chen Leu­ten zum neu gebo­ren Jesus kamen. Was es genau mit den drei Besu­chern aus dem Mor­gen­land im Osten auf sich hat, ist nicht bekannt. Man ver­mu­tet, dass sie eigent­lich nicht Köni­ge, son­dern wei­se Stern­deu­ter oder Magi­er gewe­sen sein müss­ten. Sie hie­ßen wohl auch nicht Cas­par, Mel­chi­or und Bal­tha­sar, wie sie heu­te über­all genannt wer­den. Ihre Geschen­ke, die in der Geschich­te vor­kom­men, waren damals jedoch tat­säch­lich sehr begehrt: Gold als glän­zen­des Metall sowie Weih­rauch und Myr­rhe, zwei Düf­te aus dem Gebiet, aus dem die wei­sen Besu­cher stam­men sol­len. In frü­he­ren Zei­ten hat man jedoch fest geglaubt, die Hei­li­gen Drei Köni­ge sei­en echt. Im Mit­tel­al­ter sind Kno­chen, die man für ihre Kno­chen hielt, nach Köln gekom­men. Der deut­sche Kai­ser Fried­rich Bar­ba­ros­sa hol­te so die Hei­li­gen Drei Köni­ge in sein Reich. Sie wur­den von vie­len Men­schen als Reli­qui­en ver­ehrt und in der Stadt hat man begon­nen, dafür den gro­ßen Köl­ner Dom zu bauen.

War­um fei­ert man die­ses Fest? Rund um die­se Geschich­te gibt es heu­te viel Brauch­tum, das dane­ben irgend­wie auch mit Schen­ken, Glück­wün­schen zum Neu­jahr oder sogar mit der Ver­trei­bung des Win­ters zu tun hat. Am bekann­tes­ten sind die Stern­sin­ger, die als Hei­li­ge Drei Köni­ge ver­klei­det mit einem Stern von Haus zu Haus zie­hen. An den Türen und mit Krei­de schrei­ben sie einen kur­zen Segens­wunsch für das neue Jahr über den Haus­ein­gang. Dafür erhal­ten sie von den Haus­be­woh­nern Geld für arme Kinder.

In eini­gen Län­dern, etwa in Frank­reich oder der Schweiz, wer­den Drei­kö­nigs­ku­chen geges­sen. In ihnen steckt eine Boh­ne oder eine Königs­fi­gur. Wer sie fin­det, darf am 6. Janu­ar eine Kro­ne tra­gen und König oder Köni­gin spie­len. Die Näch­te zwi­schen Weih­nach­ten und dem Jah­res­be­ginn sind beson­ders kalt und dun­kel. Dar­um ver­treibt man in den Alpen mit lau­tem Glo­cken­schel­len und ande­rem Krach die bösen Win­ter­geis­ter. Im katho­li­schen Süden Euro­pas fin­det die Besche­rung nicht an Weih­nach­ten statt, son­dern erst am 6. Janu­ar. Die Kin­der in Spa­ni­en war­ten, dass ihnen die „Reyes Magos“, zu Deutsch Hei­li­ge Köni­ge, Geschen­ke mit­brin­gen. In Ita­li­en ist es die Hexe Befana.

Foto: Johann Jacobs
Quel­len: klexikon.de, hanisauland.de

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