Ist Rauchen bei Jugendlichen immer noch in?

Auf der Schul­toi­let­te, im Park, an der Bus­hal­te­stel­le. Es gibt immer noch zu vie­le Schü­ler, die rau­chen. Sie ver­ste­cken sich in den gro­ßen Pau­sen in einer Ecke oder auf der Toi­let­te. Bei uns sind auf­grund des Umbaus der Turn­hal­le die typi­sche „heim­li­che Rau­cher­ecke“ gesperrt und Toi­let­ten­gän­ge sind nur noch nach­ein­an­der wäh­rend den Stun­den erlaubt. Cool sein und Dazu­ge­hö­ren oder Gesund­heit scho­nen und Vor­bild sein? Das Rau­chen wird in unse­rer Gesell­schaft immer ver­pön­ter, den­noch rau­chen immer noch Leu­te. Aber war­um eigentlich?

Mari­an­na (36) ist bereit mir Rede und Ant­wort zu stehen.

Wie lan­ge rau­chen sie schon und warum?
Ich rau­che, seit ich 13 bin also schon 23 Jah­re. Anfangs nur gele­gent­lich, wenn ich mich mit Freun­den getrof­fen habe. Frü­her fühl­te ich mich abso­lut groß­ar­tig und dazu­ge­hö­rig. Jeder, der damals etwas bewei­sen woll­te, rauchte.

Wie sehen Sie das heutzutage?
Heu­te ist das etwas ande­res. In man­chen Situa­tio­nen ist es mir sogar pein­lich, eine Ziga­ret­te rau­chen zu gehen.

Sie wis­sen, dass Rau­chen unge­sund ist, war­um hören Sie nicht auf?
Rau­chen ist eine schlim­me Sucht, die einen total ver­än­dern kann. Ich habe mir schon oft gewünscht ein­fach auf­zu­hö­ren, aber es ist rund um die Uhr ein Kampf, gera­de in Stress­si­tua­tio­nen hilft eine Ziga­ret­te etwas run­ter­kom­men, das bil­de ich mir zumin­dest ein. Es ist schwer für mich auf­zu­hö­ren. Zur­zeit ver­su­che ich durch weni­ger schäd­li­che Alter­na­ti­ven kei­ne Ziga­ret­te mehr zu rauchen.

Was wür­den Sie mei­ner Gene­ra­ti­on mit auf den Weg geben wollen?
Ich wün­sche mir, dass ihr einen so star­ken Cha­rak­ter habt und gar nicht erst mit dem Rau­chen anfangt!

Ach­tung! Wer als Teen­ager raucht, neigt dazu, Spät­fol­gen davon zu tra­gen, zum Bei­spiel chro­ni­sche Erkran­kung mit Atem­not, Hus­ten mit Aus­wurf, erhöh­te Infekt­an­fäl­lig­keit, Depres­sio­nen, Fol­gen für ande­re Orga­ne, Mus­kel­ab­bau und Osteo­po­ro­se. Oder wel­che Fol­gen hat das Rau­chen bei­spiels­wei­se für ein unge­bo­re­nes Kind? Rau­chen in der Schwan­ger­schaft gefähr­det den Embryo bezie­hungs­wei­se den Fötus, da die von der Mut­ter ein­ge­at­me­ten Gift­stof­fe über den Blut­kreis­lauf in den kind­li­chen Orga­nis­mus gelan­gen. Ein Drit­tel aller Frau­en, die stark rau­chen, kön­nen kei­ne Kin­der mehr bekom­men. Außer­dem sind Fehl­ge­bur­ten, Fehl­bil­dun­gen, Kinds­tod und Leuk­ämie nichts Ungewöhnliches.

Erfreu­lich: Laut Statista.com geht der Rau­cher­an­teil in Deutsch­land grund­sätz­lich zurück. Unter deut­schen Jugend­li­chen ist die­ser Trend deut­lich aus­ge­präg­ter als in der Gesamt­be­völ­ke­rung. Der Anteil rau­chen­der Jugend­li­cher im Alter von 12 bis 17 Jah­ren sank in den letz­ten 15 Jah­ren von 22,5 Pro­zent (2003) auf 6,6 Pro­zent (2018). Gleich­zei­tig ist der Anteil Jugend­li­cher, die noch nie zur Ziga­ret­te gegrif­fen haben, mit 82,7 Pro­zent auf ein Rekord­hoch gestie­gen. Wei­ter so, da geht noch mehr!

Fazit: Wir glau­ben, die meis­ten Leu­te bereu­en es zu rau­chen, also fangt bes­ser nicht damit an, denn so scha­det ihr euch nur selbst! Unser Rat: Lie­ber Kau­gum­mi statt Zigarette.

Text: Lina Schier, Kle­men­ta Lle­shi, Toni Neun­kir­chen (alle 7a)
Foto: Igel Redaktion

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