Kürzlich (22. FEBRUAR 2023 Warum Honig vom Imker aus der Region kaufen?) erschien in unserem IGEL ein Artikel über die Vorteile, Honig beim regionalen Imker zu kaufen. Darauf wurde Herr Lauxen aufmerksam: „Ein wichtiges Argument für die Unterstützung der regionalen Imker lautet: „Weil die regionalen Imker die Schulen beim Thema „Bienen” auch unterstützen.” Nämlich bei JUGEND FORSCHT. Frau Laures, 2001 Schülerin der Kaiser-Lothar-Realschule Prüm, befasste sich zusammen mit zwei Mitschülerinnen ausführlich mit dem Thema „Künstliche Besamung von Bieneneiern”. Und zwar mit Unterstützung eines ortsansässigen Imkers. Genaueres erfahrt ihr hier:
Kurzzusammenfassung der Forschungsarbeit 2001
Wir interessierten uns besonders für die männlichen Bienen – die Drohnen – welche keinen Vater haben und somit auch nie selbst Söhne haben werden. Durch die Tatsache, dass Drohnen aus unbefruchteten Eiern, die die Königin in spezielle in Drohnenwarben legt, schlüpfen, kamen wir auf die Frage, ob eine Künstliche Besamung der unbefruchteten Eier auch zu deren Befruchtung führt bzw. Drohnenwarben verlassen. Weiterhin wollen wir herausfinden, wie die Ammenbienen im Bienenstock reagieren, wenn man ihren Drohnenwarben mit künstlich besamten Eiern vorsetzt. Zur Beantwortung dieser Fragen mussten wir uns zunächst einmal mit Hilfe unseres Betreuungslehrers uns eines ortsansässigen Imkers beschiedene Grundkenntnisse und Techniken aus der Imkerei aneignen.
Etwas länger üben mussten wir die Technik der Spermagewinnung vom Drohen, da wir hierzu nur eine theoretische Beschreibung zur künstlichen Besamung der Königin aus dem Internet zur Verfügung hatten. Nach erfolgter Eiablage durch die Königin führten wir dann u .a. mit Hilfe einer Insulinspritze die künstlichen Besamung von ca. 50 Eiern durch und hängten unseren Holzrahmen mit den Experimentierwaben anschließend wieder zurück in den Bienenstock. Am nächsten Morgen stellten wir jedoch fest, dass unsere künstlich besamten Eier alle weg waren, während die anderen (nicht besamten) Eier unverändert in den Waben lagen. Offensichtlich haben die Ammenbienen im Stock erkannt, dass die unbefruchteten Eier in den Drohnenwaben manipuliert worden sind, worauf sie die Eier dann kurzerhand aufgefressen haben. Um unsere Ausgangsfrage zu beantworten, mussten wir also einen neuen Versuch starten und dabei verhindern, dass die Ammenbienen vor dem Schlüpfen der Larven an die Waben herankamen. Glücklicherweise legte unsere Königin in den folgenden Tagen noch einmal unbefruchtete Eier, so dass das gleiche Experiment wiederholt werden konnte, mit dem kleinen Unterschied, dass wir nun ein undurchdringliches Fliegengitter vor die Waben spannten.
Nach der Kontrolle am folgenden Morgen waren unsere künstlich besamten Eier schon wieder verschwunden. Außerdem entdeckten wir ein Loch am Rand de Waben. Die Bienen hatten sich offensichtlich durch die Rückwand (aus Wachs) zu den manipulierten Eiern durchgefressen und diese wiederum aufgefressen. Woran die Bienen letztendlich eine Manipulation der unbefruchteten Eier erkannt haben, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Jedoch gibt es u.E. zwei Möglichkeiten:
1. Die Bienen hat die zur Verdünnung des Spermas notwendige Kochsatzlösung gestört.
2. Eine Befruchtung der Eier hat stattgefunden, worauf die Bienen die nun „falschen Eier” in den Drohnenwaben vernichtet haben.
Auf jeden Fall bleibt als Ergebnis festzuhalten, dass Bienen manipulierte Eier sehr wahrscheinlich erkennen und dann gezielt vernichten.
Fotos: Thomas Lauxen