Na, wer feiert denn da Weihnachten? Die Advents- und Weihnachtszeit unserer Lehrer früher

 

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Weihnachten-Frau Becker
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Ster­ne, Plätz­chen, Leb­ku­chen – wir, Mie­ke und Lara R. aus der 7a, fin­den, dass die Advents­zeit mit die schöns­te Zeit des Jah­res ist, weil man dann etwas Weih­nacht­li­ches bas­teln, Advents­ka­len­der­tür­chen öff­nen und sich auf Weih­nach­ten freu­en kann. Wir haben uns gefragt, ob das bei unse­ren Leh­rern auch so war, als sie noch klein waren. Sechs unse­rer Leh­rer und Leh­re­rin­nen – auch unser Schul­lei­ter Herr Schil­ling – haben uns von ihrer Advents­zeit erzählt und dem IGEL eini­ge Fotos zur Ver­fü­gung gestellt. Wer? Das erfahrt ihr hier.

Frau Jacobs lieb­te ihre Kind­heit und erin­nert sich ger­ne zurück. Jedes Jahr back­te sie mit ihrer Mama und spä­ter mit ihrer bes­ten Freun­din Nico­le Vanil­le­kip­ferl – auch heu­te übri­gens noch. Wäh­rend die­se im Ofen gold­braun (bis schwarz) wur­den, wur­den Ster­ne aus Glanz­pa­pier für den Weih­nachts­baum (sie­he Foto) gebas­telt und das gan­ze Haus mit Engeln, blin­ken­den Elchen und Kunst­schnee­fens­ter­bil­dern deko­riert, bis es am Abend dun­kel wur­de. Im Reins­fel­der Alten­heim füll­te sie regel­mä­ßig meh­re­re Jah­re im Dezem­ber Niko­lau­stel­ler mit Süßig­kei­ten für die Bewoh­ner, die sich sehr dar­über freu­ten. Außer­dem ging Frau Jacobs jedes Jahr mit ihrem Bru­der Ste­fan an Hei­lig Abend nach der fami­liä­ren Besche­rung um 22 Uhr in die Christ­met­te ihres Hei­mat­or­tes Reins­feld und sang dort im Jugend­chor, spiel­te Block­flö­te und Gei­ge. Ihr dama­li­ges Lieb­lings­weih­nachts­lied war „Noël, Christ ist gebo­ren”, ihr heu­ti­ges ist übri­gens „Feliz Navi­dad” von Jose Feli­cia­no – schön zum Mit­sin­gen (sie­he gaaaaaaa­anz unten)! Ihr Lieb­lings­weih­nachts­film heu­te – das ver­riet uns Frau Jacobs mal im Unter­richt – ist „Ver­rück­te Weihnachten”.

Frau Jacobs (hier 1 Jahr alt) ganz lus­tig im Pup­pen­wa­gen unter­wegs. Jedes Jahr kamen neue Glanz­pa­pier­ster­ne dazu.

Frau Hell­rie­gel und ihre Erin­ne­run­gen: Die Advents- und Weih­nachts­zeit war und ist für Frau Hell­rie­gel eine sehr schö­ne Zeit. Sie erin­nert sich sehr ger­ne an ihre Kind­heit, in der es zwar noch kei­ne gro­ßen Super­märk­te, kei­ne Lich­ter­ket­ten an den Fens­tern und in den Stra­ßen gab, aber eine schö­ne Atmo­sphä­re und Gemüt­lich­keit herrsch­ten. Alles wirk­te immer sehr geheim­nis­voll. Der Advents­kranz wur­de immer selbst gefloch­ten und deko­riert. Selbst gebas­tel­te Stroh­ster­ne waren damals der gro­ße Ren­ner. Süßig­kei­ten und Scho­ko­la­de gab es wäh­rend des Jah­res nicht so viel; daher war das Backen der Weih­nachts­plätz­chen etwas ganz Beson­de­res, vor allem, weil sie sie mit ihrer Oma backen durf­te und sie das Schle­cken des Tei­ges immer erlaub­te. Auch heu­te noch schleckt Frau Hell­rie­gel ger­ne den Teig und genießt, wenn das gan­ze Haus nach Weih­nach­ten duf­tet. Die Plätz­chen gab es aber immer erst zu Weih­nach­ten; Gott sei Dank wuss­te sie aber immer, wo ihre Mama sie ver­steckt hat­te. An Niko­laus gab es kei­ne Geschen­ke, son­dern einen Tel­ler mit Süßig­kei­ten. Zu ihrer Zeit gab es an Weih­nach­ten kein Geld oder irgend­wel­che Gut­schei­ne, son­dern immer nur ein Geschenk. Das schöns­te Geschenk, an das sich Frau Hell­rie­gel erin­nert, war ein Schä­fer­hund, der an Hei­lig­abend unterm Tisch lag. Das Ver­spre­chen ihres Papas, dass sie mit 12 Jah­ren einen Hund bekommt, war damit ein­ge­löst. Und das fand sie schon super.

Frau Hell­rie­gel mit ihrem Bru­der sin­gend unter dem Weihnachtsbaum
Da ist Frau Hell­rie­gel aber noch süß, gell?!

Herr Schil­ling, unser Schul­lei­ter, wohn­te wäh­rend sei­ner Kind­heit mit sei­nen Eltern und sei­nen zwei Brü­dern in Mer­tes­dorf. Beson­ders schön fand er es, wenn es im Win­ter beson­ders viel geschneit hat – manch­mal so viel, dass der Schul­bus den Berg zur Bun­des­stra­ße gar nicht hoch­fah­ren konn­te, so saß man in Mer­tes­dorf fest. Natür­lich gab es immer einen Advents­kranz. Die Vor­freu­de war groß, wenn immer wie­der eine Ker­ze ange­zün­det wur­de. Außer­dem hat er in der Vor­weih­nachts­zeit viel gebas­telt, mit der Fami­lie gesun­gen und ger­ne Plätz­chen geba­cken, damit er den rohen Teig essen konn­te. Herr Schil­ling hat­te jedes Jahr einen Scho­ko­la­den­ad­vents­ka­len­der. Er hat uns ver­ra­ten, dass er immer heim­lich als Ers­tes das 24. Tür­chen öff­ne­te. Wäh­rend der Niko­laus Süßig­kei­ten und Bücher gebracht hat, gab es zu Weih­nach­ten auch damals schon grö­ße­re Geschen­ke. An Hei­lig Abend war es fast genau­so, wie er auch heu­te noch fei­ert. Die Eltern schmück­ten abends den Tan­nen­baum und am nächs­ten Tag lagen die ver­pack­ten Geschen­ke dar­un­ter. Auch war er frü­her immer einer der Hei­li­gen Drei Könige. 

Herr Jacobs ist mit sei­nen Eltern in Wax­wei­ler auf­ge­wach­sen – also stammt er aus der Eifel. Beim Plätz­chen­ba­cken war Herr Jacobs auch immer dabei. Aber sei­ne Lieb­lings­be­schäf­ti­gun­gen in der Advents­zeit waren Schlit­ten­fah­ren und mit den Krip­pen­fi­gu­ren spie­len. Maria, Josef und das Jesus­kind wur­den täg­lich mit dem Bag­ger durch das Wohn­zim­mer gescho­ben oder die Hei­li­gen Drei Köni­ge wan­del­ten quer durch das gan­ze Haus.

Die Lieb­lings­be­schäf­ti­gung von Herrn Jacobs: Mit den Krip­pen­fi­gu­ren spielen.
Bei Herrn Jacobs gab es natür­lich auch jedes Jahr einen Adventskranz.
Hur­ra – Schlit­ten­fah­ren war das Tolls­te für Herrn Jacobs.

Frau Rich­ter-Weber ist im Müns­ter­land gebo­ren. Sie hat auf dem Bau­ern­hof mit Oma, Opa, Mama, Papa und ihren drei Schwes­tern gewohnt. Die Lis­te der außer­ge­wöhn­li­chen Erin­ne­run­gen ist lang: An einem Hei­lig Abend haben sie es sogar geschafft,  den Advents­kranz mit dem Tisch abzu­bren­nen, außer­dem hat­te die Fami­lie an Weih­nach­ten kei­nen Strom mehr und an einem ande­ren Weih­nach­ten kein war­mes Was­ser. Und das auch noch: Der Cou­sin von Frau Rich­ter-Weber hat sich ein­mal an Weih­nach­ten auf der Toi­let­te ein­ge­schlos­sen und kam nicht mehr her­aus, sodass sie das Fens­ter mit einem Stein von außen zer­schla­gen muss­ten. Frau Rich­ter-Weber ist auch immer am ers­ten Advent um 7 Uhr mor­gens mit ihrer Fami­lie zur Kapel­le gegan­gen. Jede der Schwes­tern hat­te einen Scho­ko­ad­vents­ka­len­der und die Fami­lie hat­te auch einen Advents­kranz mit vier roten Ker­zen.  Ihre Vor­lie­be zum Backen ent­wi­ckel­te sie bereits früh, was sich in zahl­rei­chen Plätz­chen, Zimt­waf­feln und Spritz­ge­bäck äußer­te. Am Niko­laus­tag haben sie Lie­der gesun­gen und Tel­ler auf­ge­stellt, die Mut­ter hat auch immer Geschich­ten vor­ge­le­sen. Als Geschen­ke haben sie dicke Socken und Strumpf­ho­sen bekom­men. An Neu­jahr wünsch­ten die Kin­der den Nach­barn „Glück seligst nie Joar“. Das bedeu­tet „Gutes, glück­li­ches neu­es Jahr“. Um den Nach­barn das zu sagen, sind sie zu ihnen gegan­gen und wur­den mit reich­lich Nüs­sen, Obst und Scho­ko­la­de von den Nach­barn belohnt.

Frau Becker – oder auch Frau Bäcker (Ach­tung Wort­witz 😉 ) – hat in der Advents­zeit schon immer ger­ne Plätz­chen geba­cken und Leb­ku­chen­häu­ser ver­ziert. Auf den Bil­dern seht ihr sie (rechts im Bild) zusam­men mit ihrer Schwes­ter Anne und ihrer Mama Rita in ihrer Weih­nachts­bä­cke­rei.  Dabei wur­de immer viel Teig und Süßes genascht 😉 . An Weih­nach­ten wur­de immer gemein­sam mit der Fami­lie gefei­ert, geges­sen (meis­tens Pas­te­ten) und in die Kir­che gegan­gen. Die Geschen­ke durf­ten immer erst nach dem Essen und dem Sin­gen auf­ge­macht wer­den, was immer vieeeel Geduld erfor­der­te. Meis­tens wur­den Lie­der wie „O Tan­nen­baum”, „Stil­le Nacht, hei­li­ge Nacht”, „Lei­se rie­selt der Schnee” oder „Alle Jah­re wie­der” gesun­gen. Die Advents­zeit und das Weih­nachts­fest waren immer ein High­light für Frau Becker, wor­auf sie sich schon das gan­ze Jahr freute :-).

Die klei­ne Blon­de rechts ist Frau Becker.
Frau Becker mit Schwes­ter und Mama in der Weihnachtsbäckerei.

Vie­len Dank allen Leh­rern für ihre Zeit, wir wün­schen einen schö­nen Advent und Feliz Navidad!

Text: Mie­ke Lefel und Lara Rei­chel, 7a
Bei­trags­vi­deo: You­Tube (https://youtu.be/m6zXgiKhTus)
Fotos: Von unse­ren Leh­rern pri­vat für den IGEL

9 Antworten auf „Na, wer feiert denn da Weihnachten? Die Advents- und Weihnachtszeit unserer Lehrer früher“

  1. Wir haben unse­re Krip­pe auf dem Wohn­zim­mer­tisch schon auf­ge­baut. Die Krip­pe mit Jesus­kind, Maria und Josef, die lie­ben Hir­ten und Tie­re. Oma betet mnch­mal fol­gen­des Gebet:
    Oh, du lie­bes Jesuskind
    in der Kripp im Stalle,
    weh­te dort so kalt der Wind,
    lit­test für uns alle.
    Aber jetzt sollst warm du liegen,
    jetzt soll unser Herz dich wiegen,
    komm in uns­re Herzen.
    Einen besinn­li­chen 4. Advent und geseg­ne­te Weihnachten!

  2. Schlicht, aber schön war Weih­nach­ten frü­her. Was wir hat­ten, war
    Tan­nen­grün, Tan­nen­zwei­ge. Frü­her war es Tradition,
    im Kreis der Fami­lie Lie­der zu singen.
    Heu­te sind wir sich selbst, unse­ren Mitmenschen
    und der Natur entfremdet.

  3. Weih­nach­ten frü­her war ruhi­ger, besinn­li­cher. Die Men­schen waren
    beschei­de­ner. Man hat sich viel mehr über die klei­nen Din­ge gefreut.

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