Burgsonntag, eine uralte Tradition hier an der luxemburgischen Grenze. Aber was feiert man eigentlich? Und wo kommt es her?
Das Burgbrennen (luxemburgisch Buergbrennen) ist ein Brauch in Luxemburg, Ostbelgien und dem angrenzenden deutschen Grenzgebiet. Er wird jedes Jahr an „Schafssonntag“ dem ersten Sonntag nach Fastnacht, auch „Funkensonntag“, begangen. Dies stellt symbolisch die Verbrennung des Winters dar.
Gewöhnlich kümmern sich die Jugend um die Organisation des Burgbrennens. Sie sammeln Holz von den Bewohnern und Unternehmen der Gemeinde ein und bauen daraus die „Burg“, ein hölzernes, mit Stroh und anderem brennbaren Material umwickeltes Kreuz, das normalerweise auf einem Hügel aufgestellt wird, In manchen Ortschaften werden Fackelzüge zusammengestellt. Hier in der Eifel sammelt die Jugend auch noch Eier und Alkohol zum späteren verzehr im Gemeindehaus. In Ostbelgien werden zudem die Weihnachtsbäume gesammelt und Teile der Karnevalswagen symbolisch verbrannt. Bevor die Burg verbrannt wird, wird sie meist von einigen Leuten bewacht, damit sie nicht von Nachbar Dörfern angestochen wird. Nach dem Verbrennen, treffen sich die Vereine meist im Gemeindehaus wo sie essen und trinken (hier in der Eifel wird meist Rührei mit Brot gemacht).
Am ersten Sonntag nach Fastnacht wird das gesammelte Stroh, Holz, Heu aus dem Dorf mit einem großen Feuer verbrannt. Damit wurde der Winter nun endgültig verabschiedet. Das Wort Burg hat ja eigentlich auch nichts mit einer Burg zu tun, sondern mit dem lateinischen Wort „comburo“, also „verbrennen“. Normalerweise kümmern sich lokale Verein um die Organisation des Burgbrennens. So gut wie immer werden dies bezüglich die Tannenbaume von weihnachten raus gelegt und von den Burg Jungs und Mädels eingesammelt. Bei uns werden die Bäume am 28.1 eingesammelt und am 25.2 oder 26.2 soll das Burgbrennen dieses Jahr stattfinden. Das Datum ist natürlich jedes Jahr anders. Dazu gehört natürlich auch das sammeln von Eiern, Mehl, Zucker und weiterem für die Veranstaltung nach dem Brennen im DGH (Dorfgemeinschaftshau). Auf der Burg gibt es auch Essen, was die Eltern der Kuperen (Jugendliche Organisatoren) mitgebracht haben. Natürlich kann es auch sein das man statt Eier, Mehl, Zucker auch mal Geld kriegt, das wird natürlich nicht verschwendet und es werden weitere Sachen wie Öl, Sachen für die Burg und weiteres ausgegeben. Für Kinder in Dörfern ist das Sammeln von Lebensmitteln meist das Schönste, da sie dort oft noch eine Kleinigkeit bekommen. Man weiß leider nicht genau, wie lange es diesen Brauch schon gibt, aber man kann sagen, es ist auf jeden Fall schon älter als 50 – bis sogar höchstens 200 Jahre. Burgbrennen hat nicht mit der Kirche zu tun, auch wenn die Burg ein großes Kreuz hat. Es sind oft mehr als 20 Leute organisatorisch beteiligt und meist kommen in Dörfern viele Menschen gucken. Aber allgemein kann man über das Burgbrennen sagen, dass es eine Tradition für Groß und Klein ist und dass sie immer weiter und weiter geht.
Laut einer Bauernregel können die Winzer beim Burgbrennen das Wetter des Frühsommers vorhersagen: „Wéi den Damp op Buergsonndeg geet, esou geet en de ganze Virsummer.“
Text: Elisa Blasen und Alexander Spartz, Artur Mager, 9a