Burgbrennen – „Wéi den Damp op Buergsonndeg geet, esou geet en de ganze Virsummer.“

Foto: Alex­an­der Spartz

Burg­sonn­tag, eine uralte Tra­di­ti­on hier an der luxem­bur­gi­schen Gren­ze. Aber was fei­ert man eigent­lich? Und wo kommt es her?

Das Burg­bren­nen (luxem­bur­gisch Buerg­bren­nen) ist ein Brauch in Luxem­burg, Ost­bel­gi­en und dem angren­zen­den deut­schen Grenz­ge­biet. Er wird jedes Jahr an „Schafs­sonn­tag“  dem ers­ten Sonn­tag nach Fast­nacht, auch „Fun­ken­sonn­tag“, began­gen. Dies stellt sym­bo­lisch die Ver­bren­nung des Win­ters dar.

Gewöhn­lich küm­mern sich die Jugend um die Orga­ni­sa­ti­on des Burg­bren­nens. Sie sam­meln Holz von den Bewoh­nern und Unter­neh­men der Gemein­de ein und bau­en dar­aus die „Burg“, ein höl­zer­nes, mit Stroh und ande­rem brenn­ba­ren Mate­ri­al umwi­ckel­tes Kreuz, das nor­ma­ler­wei­se auf einem Hügel auf­ge­stellt wird, In man­chen Ort­schaf­ten wer­den Fackel­zü­ge zusam­men­ge­stellt. Hier in der Eifel sam­melt die Jugend auch noch Eier und Alko­hol zum spä­te­ren ver­zehr im Gemein­de­haus. In Ost­bel­gi­en wer­den zudem die Weih­nachts­bäu­me gesam­melt und Tei­le der Kar­ne­vals­wa­gen sym­bo­lisch ver­brannt. Bevor die Burg ver­brannt wird, wird sie meist von eini­gen Leu­ten bewacht, damit sie nicht von Nach­bar Dör­fern ange­sto­chen wird. Nach dem Ver­bren­nen, tref­fen sich die Ver­ei­ne meist im Gemein­de­haus wo sie essen und trin­ken (hier in der Eifel wird meist Rühr­ei mit Brot gemacht).

Am ers­ten Sonn­tag nach Fast­nacht wird das gesam­mel­te Stroh, Holz, Heu aus dem Dorf mit einem gro­ßen Feu­er ver­brannt. Damit wur­de der Win­ter nun end­gül­tig ver­ab­schie­det. Das Wort Burg hat ja eigent­lich auch nichts mit einer Burg zu tun, son­dern mit dem latei­ni­schen Wort „com­bu­ro“, also „ver­bren­nen“. Nor­ma­ler­wei­se küm­mern sich loka­le Verein um die Orga­ni­sa­ti­on des Burg­bren­nens. So gut wie immer wer­den dies bezüg­lich die Tan­nen­bau­me von weih­nach­ten raus gelegt und von den Burg Jungs und Mädels ein­ge­sam­melt. Bei uns wer­den die Bäu­me am 28.1 ein­ge­sam­melt und am 25.2 oder 26.2 soll das Burg­bren­nen die­ses Jahr statt­fin­den. Das Datum ist natür­lich jedes Jahr anders. Dazu gehört natür­lich auch das sam­meln von Eiern, Mehl, Zucker und wei­te­rem für die Ver­an­stal­tung nach dem Bren­nen im DGH (Dorf­ge­mein­schafts­hau). Auf der Burg gibt es auch Essen, was die Eltern der Kupe­ren (Jugend­li­che Orga­ni­sa­to­ren) mit­ge­bracht haben. Natür­lich kann es auch sein das man statt Eier, Mehl, Zucker auch mal Geld kriegt, das wird natür­lich nicht ver­schwen­det und es wer­den wei­te­re Sachen wie Öl, Sachen für die Burg und wei­te­res aus­ge­ge­ben. Für Kin­der in Dör­fern ist das Sam­meln von Lebens­mit­teln meist das Schöns­te, da sie dort oft noch eine Klei­nig­keit bekom­men. Man weiß lei­der nicht genau, wie lan­ge es die­sen Brauch schon gibt, aber man kann sagen, es ist auf jeden Fall schon älter als 50 – bis sogar höchs­tens 200 Jah­re. Burg­bren­nen hat nicht mit der Kir­che zu tun, auch wenn die Burg ein gro­ßes Kreuz hat. Es sind oft mehr als 20 Leu­te orga­ni­sa­to­risch betei­ligt und meist kom­men in Dör­fern vie­le Men­schen gucken. Aber all­ge­mein kann man über das Burg­bren­nen sagen, dass es eine Tra­di­ti­on für Groß und Klein ist und dass sie immer wei­ter und wei­ter geht.

Laut einer Bau­ern­re­gel kön­nen die Win­zer beim Burg­bren­nen das Wet­ter des Früh­som­mers vor­her­sa­gen: „Wéi den Damp op Buerg­sonn­deg geet, esou geet en de gan­ze Virsummer.“

Text: Eli­sa Bla­sen und Alex­an­der Spartz, Artur Mager, 9a

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