Führerschein der Klasse AM oder Mofa-Prüfbescheinigung?

Foto von Deni­se Theis (9c)

Nach­dem die Alters­gren­ze für den Füh­rer­schein der Klas­se AM (für Klein­kraft­rä­der mit einer Höchst­ge­schwin­dig­keit von 45 km/h) im Jahr 2021 von 16 auf 15 Jah­re her­ab­ge­setzt wur­de, ist das Inter­es­se von Jugend­li­chen am Erwerb des Mofa-Füh­rer­scheins (für Klein­kraft­rä­der mit einer Höchst­ge­schwin­dig­keit von 25 km/h) mehr oder weni­ger deut­lich zurück­ge­gan­gen. In der Fol­ge war dann auch ein ent­spre­chen­der Rück­gang der Teil­neh­mer­zah­len in den schu­li­schen Mofa-Kur­sen zu beob­ach­ten. Da die­se tra­di­tio­nell nur auf die Prü­fung beim TÜV zum Erwerb der Mofa-Prüf­be­schei­ni­gung („Mofa-Füh­rer­schein”) vor­be­rei­ten und in ihrem Rah­men kei­ne Aus­bil­dungs­be­schei­ni­gung für den Füh­rer­schein der Klas­se AM aus­ge­stellt wer­den dür­fen, wur­de eine Mofa-Kurs­teil­nah­me für vie­le 14- und 15-jäh­ri­ge Schü­ler plötz­lich unin­ter­es­sant. Selbst die ver­gleichs­wei­sen hohen Kos­ten des AM-Füh­rer­scheins von ca. 1.000,- bis 1.200,- Euro (die Kos­ten des schu­li­schen Mofa-Kur­ses belau­fen sich auf 40,- Euro pro Teil­neh­mer) schei­nen die Attrak­ti­vi­tät des Fah­rens von Klein­kraft­rä­dern bis 45 km/h nicht zu schmälern.

Wei­ter­hin ver­zich­ten auch immer mehr Jugend­li­che auf das Fah­ren eines Klein­kraft­rads bereits mit Voll­endung des 15. Lebens­jah­res und kon­zen­trie­ren sich auf einen mög­lichst frü­hen Erwerb des Auto­füh­rer­scheins im Rah­men des beglei­ten­den Fah­rens mit 17, da der Auto­füh­rer­schein die Füh­rer­schein­klas­se AM beinhal­tet, d. h., dass der am beglei­ten­den Auto­fah­ren teil­neh­men­de Jugend­li­che ein Klein­kraft­rad bis 45 km/h ab 17 Jah­ren unbe­glei­tet fah­ren darf und sich somit die Kos­ten des AM-Füh­rer­scheins spart.

Trotz­dem kann man seit dem letz­ten Schul­jahr 2024/2025 einen sehr inter­es­san­ten Trend im Geschlech­ter­ver­hält­nis der Mofa-Kurs­teil­neh­mer an der KLR+ beob­ach­ten. Die schu­li­schen Mofa-Kur­se waren seit ihrer Ein­füh­rung in den 1980er Jah­ren immer männ­lich domi­niert, d. h., dass die Jun­gen in die­sen frei­wil­li­gen Arbeits­ge­mein­schaf­ten von Anfang an deut­lich in der Mehr­heit waren. Die­ses Ver­hält­nis scheint sich nun genau­so deut­lich zu Guns­ten des Mäd­chen­an­teils zu ver­än­dern. So hat­ten sich für das zwei­te Halb­jahr des Schul­jah­res 2024/2025 sie­ben Mäd­chen und ledig­lich ein Jun­ge für die Teil­nah­me am KLR+-Mofa-Kurs ange­mel­det, wäh­rend im z. Zt. lau­fen­den Mofa-Kurs das Geschlech­ter­ver­hält­nis bei 9 zu 1 (neun Mäd­chen und ein Jun­ge) liegt.

Zwei Mädels der Klas­sen­stu­fe 9 aus dem Mofa­kurs haben sich zur AG geäu­ßert: „Hey, ich mache den Mofa-Füh­rer­schein, da ich ger­ne ler­nen möch­te, wie man fährt und auch Spaß dar­an habe. Außer­dem macht es total Spaß, da ich mit mei­nen Freun­den zusam­men ler­nen kann und ich fin­de es voll cool, dass die Schu­le so etwas anbietet.”
„Ich mach den Mofa-Füh­rer­schein, da es mir sehr Spaß macht, Mofa zu fah­ren und ich in Zukunft sel­ber mal Mofa fah­ren möch­te. Ich fin­de es cool, dass es eine Mofa-AG an unse­rer Schu­le gibt. Es macht mega viel Spaß zu ler­nen, wie man fah­ren soll und natür­lich: Man die AG zusam­men mit Freun­den machen kann.”

Offen­sicht­lich hat der Rück­gang der männ­li­chen Anmel­de­zah­len zu einer höhe­ren Attrak­ti­vi­tät für die Teil­nah­me der Mäd­chen am Mofa-Kurs bei­getra­gen, was sicher­lich als posi­ti­ver Neben­ef­fekt der oben beschrie­be­nen nega­ti­ven Ent­wick­lung der Gesamt­an­mel­de­zah­len gewer­tet wer­den kann.

Vor dem Hin­ter­grund der hohen Kos­ten des Füh­rer­scheins AM soll­te der schu­li­sche Mofa-Kurs mit einer Kurs­ge­bühr von 40,- Euro nach wie vor eine sinn­vol­le und kos­ten­güns­ti­ge Alter­na­ti­ve für den Ein­stieg in die moto­ri­sier­te Ver­kehrs­teil­nah­me von Mäd­chen und Jun­gen sein.

Inso­fern wür­de ich mir gut über­le­gen, ob ich mit 15 Jah­ren ca. 1.200,- Euro für den AM- und zwei Jah­re spä­ter noch­mal weit über 3.000,- Euro für den Auto­füh­rer­schein bezah­len kann und will.

Inter­view mit Herrn Lau­xen im Igel vom 04.01.2021:

Mofa-AG: Die Arbeits­ge­mein­schaf­ten an unse­rer Schule

Herr Lau­xen: Vor ca. 20 Jah­ren habe ich die­se AG von mei­nem Vor­gän­ger über­nom­men. Da ich seit mei­nem 16. Lebens­jahr mit moto­ri­sier­ten Zwei­rä­dern unter­wegs bin und hier­bei schon sehr viel erlebt habe, war und ist es mir ein Her­zens­an­lie­gen, mei­ne Erfah­run­gen im Stra­ßen­ver­kehr an Jugend­li­che weiterzugeben.

igel.klrplus.de

Zu der Bedeu­tung von schu­li­scher Ver­kehrs­er­zie­hung ins­be­son­de­re für 14- bis 16-jäh­ri­ge Schü­ler ver­wei­se ich auf den Igel-Arti­kel vom 15.09.2024:

Die Bedeu­tung der schu­li­schen Mofa-Kur­se für die Unfall­prä­ven­ti­on bei den 14- bis 16-jäh­ri­gen Jugend­li­chen – IGEL – Die Schü­ler­zei­tung – igel.klrplus.de

Die Bedeu­tung der schu­li­schen Mofa-Kur­­se für die Unfall­prä­ven­ti­on bei den 14- bis 16-jäh­ri­­gen Jugend­li­chen wird durch die fol­gen­den Dia­gram­me des sta­tis­ti­schen Bun­des­am­tes ein­drucks­voll belegt. Wie man unschwer erken­nen kann, steigt die Zahl der Ver­un­glück­ten ab dem 15. Lebens­jahr sprung­haft an und sinkt erst wie­der ab dem 20 …

igel.klrplus.de

Deni­se Theis (9c), Tho­mas Lau­xen, FJac

Jetzt ist ER da! Offizielle Vorstellung und Übergabe des E‑Rollers

Hin­te­re Rei­he von links nach rechts: Mofa-AG-Lei­ter Tho­mas Lau­xen, PHK Nor­bert Taut­ges als Vor­sit­zen­der der Kreis­ver­kehrs­wacht Bit­burg-Prüm, Mofa-AG-Teil­neh­me­rin­nen Ema­nue­la Sla­mic und Vanes­sa Kai­ser, Julia Eig­ner und Moni­ka Weber des För­der­ver­eins, Schul­lei­te­rin Gönül Genc. Vor­de­re Rei­he von links nach rechts: Mofa-AG-Teil­neh­mer Mat­thi­as Blum und Tim Lammers

End­lich war es so weit. Der knall­gel­be E‑Roller der Fir­ma Kum­pan wur­de gelie­fert und offi­zi­ell an die Schul­ge­mein­schaft der Kai­ser-Lothar-Real­schu­le plus über­ge­ben. Somit besitzt die Real­schu­le plus nun 4 Rol­ler, drei von 45 auf 25 Stun­den­ki­lo­me­ter gedros­sel­te 2‑Takt-Rol­ler und einen Elek­tro­rol­ler, die von der Mofa-AG benutzt wer­den. Die­se AG gehört seit Grün­dung der Schu­le zum fes­ten Bestand­teil des frei­wil­li­gen Bil­dungs­an­ge­bo­tes im Nach­mit­tags­un­ter­richt und ist nach wie vor sehr beliebt bei der Schülerschaft.

Finan­ziert wur­de der neus­te E‑Roller, Kos­ten über 3000 Euro, vom För­der­ver­ein der Real­schu­le plus und von der Kreis­ver­kehrs­wacht. „Die Finan­zie­rung der schul­ei­ge­nen Motor­rol­ler hängt viel­fach vom Enga­ge­ment und Pro­blem­be­wusst­sein bestimm­ter Spon­so­ren ab und Gott sei Dank gibt es Spon­so­ren, die Schu­len bei der Anschaf­fung von alter­na­ti­ven Antriebs­tech­ni­ken ger­ne unter­stüt­zen“, sag­te Tho­mas Lau­xen als Lei­ter der Mofa-AG. „Dafür bedan­ken wir uns im Namen der Schü­ler­schaft unse­rer Schu­le an die­ser Stel­le sehr herz­lich.“ Von den Zuschüs­sen wur­den noch zwei neue Motor­rad­hel­me ange­schafft. Außer­dem ist noch die Anschaf­fung von wei­te­rem Zube­hör wie ein Top-Case als Ersatz für das feh­len­de Helm­fach geplant, wo im E‑Roller die Akkus gela­gert werden.

Der E‑Roller ist in vie­ler­lei Hin­sicht ein Zuge­winn für die Schu­le: „Ein moder­ner Elek­tro­rol­ler mit Sen­so­ren zur selbst­stän­di­gen Feh­ler­er­ken­nung, Touch­screen-Dis­play, Tele­me­trie-Modul, Cloud-Ver­bin­dung, Fern­war­tung, Over-the-Air-Updates soll­te zur digi­ta­len Grund­aus­stat­tung in der schu­li­schen Ver­kehrs­er­zie­hung gehö­ren“, stell­te der Vor­sit­zen­de der Kreis­ver­kehrs­wacht Bit­burg- Prüm PHK Nor­bert Taut­ges fest. Zudem sei­en E‑Roller prak­ti­scher­wei­se sehr war­tungs­arm, so gut wie immer „voll­ge­tankt“, zuver­läs­sig, stets ein­satz­be­reit und klimafreundlich.

„Jetzt ist ER da! Offi­zi­el­le Vor­stel­lung und Über­ga­be des E‑Rollers“ weiterlesen

Die Digitalisierung des schulischen Mofa-Kurses

Unter dem Begriff „Digi­ta­li­sie­rung von Schu­len“ ver­ste­hen wohl die meis­ten die Aus­stat­tung der Klas­sen- und Fach­räu­me mit digi­ta­len Medi­en sowie deren pro­fes­sio­nel­len Ein­satz im Unter­richt und in der päd­ago­gi­schen Arbeit ins­ge­samt, um die Schü­le­rin­nen und Schü­ler mög­lichst opti­mal auf die Anfor­de­run­gen der digi­ta­len Gesell­schaft vorzubereiten.

So oder so ähn­lich könn­te eine Defi­ni­ti­on von der „Digi­ta­len Schu­le“ der Zukunft lauten.

Nun stellt sich die Fra­ge, ob die­se Defi­ni­ti­on auch für die schu­li­sche Mobi­li­täts- und Ver­kehrs­er­zie­hung als Quer­schnitts­the­ma im All­ge­mei­nen und den schu­li­schen Mofa-Kurs im Spe­zi­el­len zutrifft.

Wenn dem so sein soll­te, müss­te die Digi­ta­li­sie­rung von Schu­len dann nicht auch die Aus­stat­tung und den Ein­satz von digi­ta­li­sier­ten Fort­be­we­gungs­mit­teln – sprich Elek­tro­mo­fas – mit­ein­schlie­ßen, um die Schü­le­rin­nen und Schü­ler mög­lichst opti­mal auf eine zukünf­tig digi­ta­li­sier­te Ver­kehrs­teil­nah­me vor­zu­be­rei­ten? „Die Digi­ta­li­sie­rung des schu­li­schen Mofa-Kur­ses“ weiterlesen