Jung und Alt driften auseinander – oder etwa doch nicht? „Empathie ist dazu der Schlüssel!”

„Ich muss noch­mal Fotos machen. Ich habe schon zu lan­ge kein Bild mehr gepos­tet“ oder „Ich wür­de so ger­ne noch ein­mal ein Bild mit mei­nem Mann machen, aber ich ver­ste­he die neue Kame­ra nicht“ – der Unter­schied der heu­ti­gen Gene­ra­tio­nen. Jung und Alt drif­ten auseinander.
Aber war­um ist dies so?

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Es gibt eini­ge Pro­ble­me, war­um Jung und Alt aus­ein­an­der drif­ten. Erwach­se­ne ver­lie­ren den Anschluss bei der Jugend, weil sie als Bei­spiel die Jugend­spra­che nicht ver­ste­hen. „Aller­dings bleibt uns natür­lich auch nicht ver­bor­gen, dass die Zahl der älte­ren Men­schen zunimmt und jün­ge­ren abnimmt“, so erzähl­te Roland Meck­len­burg, der Vor­sit­zen­de des Lan­des Jugend­rings Nord­rhein-West­fa­len. Der rasche sozia­le Wan­del in der moder­nen Gesell­schaft führt zu einer star­ken Aus­ein­an­der­ent­wick­lung der Lebens­wel­ten der ver­schie­de­nen Gene­ra­tio­nen. Auch sub­jek­tiv hat eine brei­te Mehr­heit das Gefühl, dass die Ansich­ten, Ein­stel­lun­gen und Prio­ri­tä­ten der ver­schie­de­nen Alters­grup­pen heu­te sehr unter­schied­lich sind. So sehen rund drei Vier­tel der Bevöl­ke­rung star­ke oder sogar sehr star­ke Unter­schie­de zwi­schen den Lebens­wel­ten Jugend­li­cher bzw. jun­ger Erwach­se­ner und deren Elterngeneration.
Die Lösung für die Pro­ble­me wäre der regel­mä­ßi­ge Kon­takt zwi­schen den Gene­ra­tio­nen. Durch den Kon­takt mit Jugend­li­chen kommt die älte­re Gene­ra­ti­on auf den neus­ten Stand. Für 58 Pro­zent der 30- bis 59-Jäh­ri­gen sind sol­che Gesprä­che hilf­reich, um die Lebens­welt der Jugend­li­chen bes­ser zu ver­ste­hen. Durch den Aus­tausch mit Jugend­li­chen kommt jeder zwei­te Erwach­se­ne mit neu­en The­men in Kon­takt und lernt ande­re Sicht­wei­sen und Stand­punk­te kennen.

„Empa­thie ist dazu der Schlüs­sel. Empa­thie hilft uns, die Per­spek­ti­ve unse­res Gegen­übers zu ver­ste­hen, Gemein­sam­kei­ten zu ent­de­cken und uns gene­ra­ti­ons­über­grei­fend zu unter­stüt­zen“, so Rüdi­ger Maars.
Das Umset­zen wür­de dann fol­gen­der­ma­ßen aus­se­hen: regel­mä­ßi­ge Tref­fen gestal­ten, wie zum Bei­spiel Kin­der­gar­ten-Aus­flug zum Alten­heim und mehr Hilfs­an­ge­bo­te für die älte­ren Leute.
„ Doch neben Ein­füh­lungs­ver­mö­gen und Mit­ge­fühl braucht es auch Zeit, um auf­ein­an­der zuzu­ge­hen. Es müs­sen kei­ne stun­den­lan­gen Gesprä­che sein. Schon ein klei­nes Lächeln oder eine klei­ne Ges­te kön­nen eine gan­ze Wel­le aus­lö­sen. Ich läche­le jeman­den an, jemand lächelt zurück. Wenn wir das alle machen wür­den, hät­ten wir eine lächeln­de Gesell­schaft, zumin­dest für einen Moment. Jeder kann sei­nen Teil dazu bei­tra­gen“, so Rüdi­ger Maars weiter.

Jung und Alt drif­ten immer mehr aus­ein­an­der, weil sie nicht genug Kon­takt haben und sich von­ein­an­der miss­ver­stan­den füh­len. Mei­ne Mei­nung dazu ist, dass sich jün­ge­re Leu­te mehr mit den Älte­ren befas­sen soll­ten und die Älte­ren den Jün­ge­ren mehr zuhö­ren soll­ten. So wür­de es für alle das Leben ein Stück leich­ter machen.

Quel­len: Schwei­zer Illus­trier­te, Jugend­so­zi­al­ar­beit, Badi­sche Zei­tung, Lan­des­se­nio­ren­ver­tre­tung Nord­rhein-West­fa­len, Pixabay

Text: Eli­sa Blasen

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