Na, wer feiert denn da Weihnachten? Die Advents- und Weihnachtszeit unserer Lehrer früher (TEIL 2)

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Herr Jacobs im Schnee

Ster­ne, Plätz­chen, Leb­ku­chen – wir, Mie­ke und Lara R. aus der 8a, fin­den immer noch, dass die Advents­zeit mit die schöns­te Zeit des Jah­res ist, weil man dann etwas Weih­nacht­li­ches bas­teln, Advents­ka­len­der­tür­chen öff­nen und sich auf Weih­nach­ten freu­en kann. Wir haben uns im letz­ten Jahr gefragt, ob das bei unse­ren Leh­rern auch so war, als sie noch klein waren. Frau Jacobs, Herr Jacobs, Frau Rich­ter-Weber und wei­te­re haben uns bereits 2020 von ihrer Advents­zeit erzählt und dem IGEL eini­ge Fotos zur Ver­fü­gung gestellt:

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Frau Jacobs unterwegs

Na, wer fei­ert denn da Weih­nach­ten? Die Advents- und Weih­nachts­zeit unse­rer Leh­rer früher

In die­sem Jahr erzäh­len für euch noch wei­te­re Leh­re­rin­nen und Leh­rer von ihrer Kind­heit im Advent.

Weihnachten 1966 (002)
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Frau Gerigk im Rah­men ihrer 4 Geschwis­ter – Num­mer 5 fehlt noch. Na, erkennt ihr sie?
Frau Schnit­zi­us mit ihrer Schwes­ter Melina – wer ist wer?

Wer? Und wie haben sie Weih­nach­ten frü­her gefei­ert? Das erfahrt ihr hier in unse­rem 2. Teil unse­rer Rei­he „Na, wer fei­ert denn da Weih­nach­ten? Die Advents- und Weih­nachts­zeit unse­rer Leh­rer früher”:

FRAU GERIGK, was sind ihre Lieb­lings­plätz­chen? Ihre Lieb­lings­plätz­chen sind Nuss­kek­se und Vanillekipferl.

Was waren ihre unver­gess­li­chen Weih­nachts­ri­tua­le? Frau Gerigk ist mit ihrer Fami­lie in die Nie­der­lan­de gefah­ren. Als sie dort waren, kam auch schon bald  der Niko­laus und man hat immer Pfef­fer­nüs­se bekom­men. Die­se Plätz­chen nennt man auch Peper­no­len. Jedes Kind bekam einen rie­si­gen Tel­ler Süßig­kei­ten und  in den Nie­der­lan­den fei­ert man ja  den Niko­laus grö­ßer als Weih­nach­ten. Dann sind sie  auch schon einen Tan­nen­baum kau­fen gegan­gen. Zuhau­se haben sie ihn  geschmückt. Natür­lich durf­ten die Kek­se nicht feh­len, also haben sie Schwarz­weiß­ge­bäck geba­cken. Frau Gerigk hat immer ihren Wunsch­zet­tel geschrie­ben und dazu in Kata­lo­gen ihre Wün­sche umkreist. Dann gin­gen sie und ihre  Fami­lie in die Kir­che. Als das Christ­kind kam, hat es mit der Glo­cke geläutet.

Was war ihr schöns­tes Weih­nach­ten? Als die gan­ze Fami­lie kam und das waren 20 Mann.

Wann hat sie geschmückt und mit wem hat sie geschmückt? Mit 10 Jah­ren durf­te sie das ers­te Mal so rich­tig anfan­gen zu schmü­cken und das haben sie und ihre Mut­ter kurz vor Weih­nach­ten getan.

Was war das bes­te Weih­nachts­es­sen? Sie fand, dass das bes­te Essen Hüh­ner­fri­ka­ssee war und sie liebt es bis heu­te noch.

Was hat sie am liebs­ten im Schnee gebaut? Sie hat im Schnee am liebs­ten Schnee­män­ner gebaut und sie war natür­lich jeden Tag draußen.

Was war ihr schlimms­tes Weih­nachts­er­leb­nis? Die gan­zen Kin­der  waren in einem dunk­len Raum auf einer Couch und vor ihnen war eine Wand, dann ging das Licht im Flur an und auf ein­mal hat der Niko­laus gegen das Fens­ter geklopft.

Was hat sie in der Advents­zeit am liebs­ten gemacht? Frau Gerigk hat am liebs­ten Kek­se geba­cken, die­se aber auch  ger­ne dann  geges­sen und ihren tol­len Wunsch­zet­tel geschrieben.

Was war ihr schöns­tes Weih­nachts­ge­schenk? Sie hat gar keins, weil alle toll waren.

Mit wem hat sie am liebs­ten Plätz­chen geba­cken? Natür­lich mit ihrer Mut­ter und ihren Geschwistern.

Wel­che Plätz­chen hat sie am liebs­ten geba­cken? Sie hat am liebs­ten Schwarz­weiß­ge­bäck geba­cken und dann gegessen.

Mit wem hat sie immer Weih­nach­ten gefei­ert? Mit der nie­der­län­di­schen Oma, mit  dem nie­der­län­di­schen Opa, mit ihrer Mut­ter, mit ihren Geschwis­tern und mit Tan­te und Onkel. Meis­tens waren sie dann in den Niederlanden.

War sie schon­mal auf der Schlitt­schuh­bahn? Ja, sie war natür­lich schon auf der Schlitt­schuh­bahn und konn­te auch sehr gut fahren.

Was war ihr schöns­ter Weih­nachts­film? Der schöns­te Weih­nachts­film war „Drei Nüs­se für Aschen­brö­del”, den sie noch bis heu­te liebt.

Frau Gerigk und der Nikolaus
Frau Schnitzius (rechts auf dem Foto) mit ihrer Schwester Milena
Wei­ter geht’s mit Frau Schnit­zi­us – erkennt auch ihr sie?

Frau Schnit­zi­us, was waren ihre Lieb­lings­plätz­chen? Ihre Lieb­lings­plätz­chen waren Vanil­le­kip­ferl und Nusseckenplätzchen.

Was war ihr unver­gess­li­ches Weih­nachts­ri­tu­al? Sie hat zuerst den Advents­ka­len­der geöff­net und mit ihrer Mut­ter das Haus dekoriert.

Was war ihr schöns­tes Weih­nach­ten? Als sie an Weih­nach­ten im Schnee an der Mosel waren.

Wann hat sie geschmückt und mit wem? Mit ihrer Mut­ter am Wochen­en­de vor dem ers­tem Advent.

Was war  ihr bes­tes Weih­nachts­es­sen? Das bes­te Weih­nachts­es­sen war der Bra­ten mit Klö­ßen und Rot­kohl von der Oma.

Was hat sie am liebs­ten im Schnee gebaut? Sie hat am liebs­ten Schnee­män­ner und Iglus gebaut.

War sie oft drau­ßen? Ja klar, sie war jeden Tag draußen.

Was war ihr schlimms­tes Weih­nachts­er­leb­nis? Ihre Schwes­ter ist mit dem lecke­ren Nach­tisch in den Weih­nachts­baum gefallen.

Was war ihr schlimms­tes Weih­nachts­ge­schenk? Ihr schlimms­tes Weih­nachts­ge­schenk war eine Fisch-Lam­pe, die ihr aber viel zu laut war und des­we­gen hat sie sie nie angemacht.

Mit wie viel Jah­ren durf­te sie anfan­gen zu schmü­cken? Mit zwei Jah­ren durf­te sie anfan­gen mit zu schmücken.

Was hat sie am liebs­ten in der Advents­zeit gemacht? Am liebs­ten moch­te sie es mor­gens, das Advets­ka­len­der­tür­chen aufzumachen.

Was war ihr schöns­tes Weih­nachts­ge­schenk? Ein roter Fer­ra­ri für die Barbie.

Mit wem hat sie am liebs­ten Plätz­chen geba­cken? Am liebs­ten hat sie mit ihrer Mut­ter und mit ihrer Schwes­ter gebacken.

Wel­che Plätz­chen hat sie am liebs­ten geba­cken? Sie hat am liebs­ten Zwer­gen­lieb­lings­plätz­chen gebacken.

Mit wem hat sie Weih­nach­ten gefei­ert? Mit den Eltern und den Geschwis­tern und an dem ers­ten und zwei­ten Weih­nachts­tag mit Oma und Opa.

War sie frü­her oft auf der Schlitt­schuh­bahn? Sie war alle zwei Jah­re auf der Schlittschuhbahn.

Was war oder ist ihr Lieb­lings­weih­nachts­film? „Kevin allein in New York” ist und war ihr Lieblingsfilm.

Was hat sie vor der Besche­rung gemacht? Sie war immer in der Mes­se für Kin­der und danach gab es das Weihnachtsessen.

Frau Schnit­zi­us (rechts auf dem Foto) mit ihrer Schwes­ter Melina

Herr Lau­xen:
Die Weih­nachts­zei­ten der 1960er-Jah­re unter­schei­den sich von den Weih­nachts­zei­ten heu­te nach mei­ner Erin­ne­rung in einem ganz wesent­li­chen Punkt – näm­lich im Aus­maß der Licht­ver­schmut­zung. Nach Wiki­pe­dia bezeich­net der Begriff Licht­ver­schmut­zung (Zitat), „die dau­ern­de Abwe­sen­heit völ­li­ger Dun­kel­heit. (…) Der Man­gel an Dun­kel­heit hat zahl­rei­che stö­ren­de Ein­flüs­se: auf die Flo­ra und ins­be­son­de­re als Insek­ten­ster­ben auf die Fau­na. (…) Die als Licht­ver­schmut­zung bewer­te­ten Vor­gän­ge sind eine spe­zi­el­le Form der Umwelt­ver­schmut­zung – inso­fern aber aty­pisch, weil durch fik­ti­ves Aus­schal­ten aller künst­li­chen Licht­quel­len nahe­zu völ­li­ge Dun­kel­heit ent­ste­hen wür­de. In der höchs­ten Kate­go­rie der Dun­kel­heit kön­nen bei kla­rer Sicht etwa 6500 Ster­ne mit blo­ßem Auge durch­schnitt­lich guter Seh­kraft erkannt wer­den, die als im astro­no­mi­schen Sin­ne frei­sich­tig („am Him­mel gezählt“) gel­ten. Sie haben eine schein­ba­re Hel­lig­keit (Grö­ßen­klas­se) bis zu 6,8 mag. In stark licht­ver­schmutz­ten Städ­ten sind oft im Nor­mal­fall nur mehr weni­ge Dut­zend, oder gar kei­ne Ster­ne mehr erkenn­bar.“ (Zitat Ende)

Bei uns zu Hau­se exis­tier­te in der Vor­weih­nachts­zeit nur der Advents­kranz mit sei­nen vier Ker­zen als eine sich von Woche zu Woche ver­meh­ren­de Licht­quel­le. Das war‘s. Mehr Licht außer der Rei­he gab es nicht. Wer mehr Licht sehen woll­te, konn­te in den Ster­nen­him­mel schau­en. Die Advents­zeit war noch geprägt von besinn­li­cher Dun­kel­heit, in der man den Ker­zen­schein des Advents­kran­zes als Licht der Zuver­sicht und der Hoff­nung wahr­neh­men konn­te. Heut­zu­ta­ge wer­den die Advents­krän­ze von einer LED-Bir­nen-Arma­da regel­recht ins opti­sche Abseits kata­pul­tiert. Das ursprüng­li­che Zei­chen der Hoff­nung ver­schwin­det in der Mas­se von licht­durch­flu­te­ten Räu­men unse­rer moder­nen Zivi­li­sa­ti­on. Dabei gerät völ­lig in Ver­ges­sen­heit, dass es sich bei der Advents­zeit nach christ­li­cher Tra­di­ti­on um eine Fas­ten­zeit zur Vor­be­rei­tung auf das Weih­nachts­fest han­delt, in der gera­de kei­ne Plätz­chen, Stol­len, Leb­ku­chen usw. geges­sen wer­den soll­ten. Aus die­sem Grund wur­de in mei­ner Kind­heit der selbst­ge­ba­cke­ne Stol­len erst am 1. Weih­nacht­fei­er­tag ange­schnit­ten. In die­sem Kon­text ergab auch die Fokus­sie­rung auf das Ker­zen­licht des Advents­kran­zes in der jah­res­zeit­be­ding­ten Dun­kel­heit einen tie­fe­ren Sinn. Durch den bewuss­ten Ver­zicht auf künst­li­ches Licht in der Vor­weih­nachts­zeit war die Vor­freu­de auf den hell­erleuch­te­ten Weih­nachts­baum im Gegen­satz zu heu­te um ein Viel­fa­ches höher. Nach­dem der Advents­kranz in den 1960er-Jah­ren spä­tes­tens am Hei­li­gen Abend sei­nen Zweck erfüllt hat­te, wur­de er als Licht­quel­le vom Weih­nachts­baum mit ech­ten Ker­zen oder einer Osram-Lich­ter­ket­te abge­löst. Nun war der hell­erleuch­te­te Weih­nachts­baum das strah­len­de Zen­trum der eige­nen Woh­nung ohne jeg­li­che außer­plan­mä­ßi­ge Beleuch­tungs­kon­kur­renz. In den Stra­ßen konn­te man mit etwas Glück einen Teil der leuch­ten­den Weih­nachts­bäu­me in den frem­den Wohn­zim­mern erbli­cken und dadurch an der weih­nacht­li­chen Atmo­sphä­re der ein­zel­nen Woh­nun­gen und Häu­ser ein Stück weit teil­ha­ben. Es gab kei­ne Lich­ter­ket­ten, erst recht kei­ne far­big blin­ken­den LEDs, an Fens­tern, Bäu­men, Dächern oder in Vor­gär­ten. Das Out­sour­cing von Weih­nachts­be­leuch­tung war nicht en vogue. Nur die Weih­nachts­bäu­me selbst besa­ßen das Mono­pol auf Weihnachtsbeleuchtung.

Der eige­ne Weih­nachts­baum mit Krip­pe soll­te die opti­sche Haupt­rol­le an Weih­nach­ten spie­len. Ande­re Weih­nachts­bäu­me gab es zwi­schen den Fei­er­ta­gen nur bei Ver­wand­ten zu bestau­nen. Da wir in den 1960er-Jah­ren noch mit vie­len Gleich­alt­ri­gen auf­ge­wach­sen sind, hat­te das gegen­sei­ti­ge Besu­chen an Weih­nach­ten einen Event­cha­rak­ter unter dem Slo­gan: „Wir gehen mal zu den Mül­lers, May­ers, Schul­zes Bäum­chen oder/und Kripp­chen gucken“.

Das ist Herr Lau­xen (Weih­nach­ten 1966) im Alter von einem Jahr und acht Monaten.

Text: Mie­ke Lefel und Lara Rei­chel, 8a
Fotos: Von unse­ren Leh­rern pri­vat für den IGEL

2 Antworten auf „Na, wer feiert denn da Weihnachten? Die Advents- und Weihnachtszeit unserer Lehrer früher (TEIL 2)“

  1. Tra­di­tio­nell gehö­ren wir, Geor­gi­er der ortho­do­xen Chris­ten­heit an.
    Seit dem 12. Jahr­hun­dert gibt es in Geor­gi­en auch
    die römisch-katho­li­sche Kir­che. Ein Teil der Bevölkerung
    ist moslemisch.
    Die belieb­tes­ten Fes­te sind Weih­nach­ten und Neujahr.
    „So süß mögest du mir alt wer­den”, mit den Wor­ten rei­chen wir
    jedem Fami­li­en­miet­glied und dem Gast Süßigkeiten.

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