Im Rahmen des Projekts „Mobbingfreie Schule” wird für die Schülerinnen und Schüler am 14.06.2024 eine Veranstaltung zum Thema Gewalt und dessen Folgen stattfinden. Wir haben insgesamt 5 Personen eingeladen, die sowohl als Täter wie auch als Opfer Erfahrungen mit Gewalt machen mussten. Die Betroffenen werden über ihre Erfahrungen und den Umgang mit Gewalt berichten. Die Thematik wird mit den Schülerinnen und Schüler vor- und nachbereitet. Wir möchten als Schulgemeinschaft ein ganz klares Zeichen gegen jeglicher Art von Gewalt setzen und verdeutlichen, welche ein solches Verhalten haben.
So lautete die Information, die wir 8er, 9er, 10er von unserer Schulsozialarbeiterin Carolin Mayer erhalten haben.
Die Veranstaltung: Die Agentur „Mensch – aber wie?“ hat Menschen gecastet und unter Vertrag genommen, die in verschiedener Art und Weise mit Gewalt in Berührung gekommen sind. Zum Teil handelt es sich dabei um Personen, die auf Grund einer Straftat vom Jugendamt dazu verpflichtet werden, für eine Zeit im Rahmen dieser Kampagne mitzuwirken. Ein anderer Teil besteht aus Personen, die bereitwillig ihre Geschichten einer Öffentlichkeit zukommen lassen wollen. Menschen berichten über ihre Gewalterfahrungen. Opfer und Täter. Sie haben den Mut, in der Öffentlichkeit nicht nur ihre Geschichte zu erzählen, sondern auch ihre Gefühle, Motive, Ängste.
Neben der Moderatorin „Anna” (Foto unten, stehend) berichteten noch eine Frau, die Opfer von Gewalt wurde, weil sie Zivilcourage bewies (2. von links), ein Lehrer, der aufgrund von anhaltenden Beleidigungen handgreiflich einem Schüler gegenüber wurde (Mitte), eine gewaltbereite Schülerin, die Mitschüler mobbte (2. von rechts), ein Ausländer (links) und die wohl fragwürdigste Person – ein Nazi (rechts) – über ihre Erlebnisse.
Der Nazi KLAUS LÜTZEK wurde straffällig, deshalb musste er an dieser Schulveranstaltung als Bewährungsauflage teilnehmen. Er wurde verurteilt, weil er einen asiatischen Laden überfiel, dort Inhaber und Angestellte schwer verletzte. Sein genannter Grund: Seine Mutter verlor dort ihren Job, als die Besitzer wechselten. Während der Veranstaltung beleidigte der „Nazi” nonstop, niveaulos, respektlos, uneinsichtig und übel den „Ausländer”, der während der Diskussion lautstark und mit ebenfalls üblen Schimpfwörtern um sich werfend, die Veranstaltung vorzeitig verließ.
Im Anschluss an die Veranstaltung durften die Schülerinnen und Schülern den einzelnen Personen Fragen stellen, diese verhielten sich zwar kooperativ, aber der „Ausländer” und der „Nazi” beschimpften und beleidigten Schülerinnen und Lehrerinnen der KLR+ Prüm.
Erst danach kam die Auflösung, dass das ganze „nur” eine Theateraufführung war und alle Schauspieler sind, sie bestätigten aber, dass die Inhalte ihrer Berichte wahr sind, also auf tatsächlichen Ereignissen und Vorfällen beruhen. Somit soll die Einstellung zum Thema „Gewalt” nachhaltig verändert werden:
https://www.theatertill.de/berichte-ueber-gewalt/
Mieke und Caitlyn, 10a
Was will Theater?
Theater haben einen wichtigen Bildungsauftrag,
Theater vermitteln Kenntnisse und können Denkanstöße geben.
„Damit ist gewonnen, dass der Zuschauer die Menschen
auf der Bühne nicht mehr als unverändbare,
ihrem Schicksal hilflos ausgelieferte dargstellt sieht.
Er sieht: dieser Mensch ist so und so, weil die Verhältnisse
so und so sind.
Er ist aber nicht nur vorstellbar, wie er ist,
sondern auch anders,
so wie er sein könnte, und auch die Verhältnisse sind anders vorstellbar, als sie sind.
Damit ist gewonnwn, dass der Zuschauer im Theater
eine neue Haltung bekommt”.
/Bertolt Brecht/
Wir lieben Vielfalt!