„Liebe gewinnt“ – Unsere Exkursion zur NS-Ordensburg nach Vogelsang

Der Schein trügt – wun­der­schö­ne Aus­sicht von der erschre­cken­den NS-Ordens­burg Vogel­sang, eine dama­li­ge Aus­bil­dungs­stät­te für jun­ge Natio­nal­so­zia­lis­ten, die Füh­rungs­po­si­tio­nen über­neh­men sollten.

War­um trügt die­se Aus­sicht? Jeder weiß, dass die Nazis sich in der Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus für die Bes­ten hiel­ten, den „per­fek­ten Deut­schen” erschaf­fen woll­ten und die Welt­herr­schaft ihnen gebüh­ren soll­te. Dafür stand auch Vogel­sang. Die sehr hoch gele­ge­ne Aus­bil­dungs­stät­te mit ihrer macht­de­mons­trie­ren­den Aus­sicht ist ein wei­te­res Zei­chen, dass die Nazis über alles und jeden in der Welt über­le­gen sein wollten.


Am 2. April 2025 ging es für alle Abschluss­klas­sen der Kai­ser-Lothar-Real­schu­le plus Prüm zusam­men mit Pas­to­ral­re­fe­rent Jörg Koch, Schul­so­zi­al­ar­bei­te­rin Caro­lin Broy und unse­ren Leh­rern Frau Jacobs, Herr Mei­nen, Herr Nova­ki auf eine Exkur­si­on nach Vogelsang.
Die NS-Ordens­burg Vogel­sang ist ein his­to­ri­sches Gelän­de in der Eifel, das heu­te als Kul­tur- und Bil­dungs­stät­te dient. Sie umfasst mehr als 50000 Qua­drat­me­ter Flä­che und hat fast 100 Meter bebau­te Flä­che. Der Kom­plex ist geprägt von monu­men­tal gestal­te­ten Gebäu­den im typi­schen Stil der 1930er-Jah­re, dar­un­ter das Hoch­haus, das als Wahr­zei­chen des Are­als gilt, dabei ist die Archi­tek­tur eine Mischung aus monu­men­ta­len und funk­tio­na­len Bau­ten, die den dama­li­gen Tota­li­ta­ris­mus wider­spie­geln. Bis heu­te ist die Her­ren­schafts­ar­chi­tek­tur ables­bar. Sie dien­te der ideo­lo­gi­schen und mili­tä­ri­schen Aus­bil­dung jun­ger Män­ner, die spä­ter Füh­rungs­po­si­tio­nen in der NSDAP, Ver­wal­tung oder Wehr­macht über­neh­men soll­ten. Nach dem 2. Welt­krieg wur­de Vogel­sang zu ver­schie­de­nen Zwe­cken genutzt, unter ande­rem als mili­tä­ri­sche Ein­rich­tung. Im 1950 nah­men es die Bel­gi­er ein und haben es unter dem Namen „Vogel­sang“ zu einer Kaser­ne gemacht (Klas­se 10a im GSL-Unter­richt).

Unse­re Exkursion:
Der Aus­flug begann mit einer klei­nen Ein­lei­tung in das The­ma der Gleich­be­rech­ti­gung. Um die Gleich­be­rech­ti­gung in der Aus­bil­dungs­stät­te damals mit heut­zu­ta­ge zu ver­glei­chen, haben wir uns das Lied „Born this way” von Lady Gaga ange­hört und die­ses aus­ge­wer­tet. Kurz danach ging es mit unse­rem jewei­li­gen Grup­pen­lei­ter, wir, die 10a mit Georg Topo­row­sky, los mit der Führung.
Unse­re ers­te Sta­ti­on war die alte Kir­che der Nazis. Dort wur­de oft­mals bespro­chen, wie nach den Juden die Chris­ten aus­ge­löscht wer­den soll­ten. „Tat­säch­lich waren die Plä­ne für die Ver­nich­tung schon fer­tig, wur­den aber noch nicht durch­ge­zo­gen, weil Hit­ler nicht die gan­ze Welt gegen sich haben woll­te”, erklär­te uns Georg Toporowsky.

„Der deut­sche Mensch“: Am Ende die­ses Gan­ges (qua­si „hin­ter dem Foto”) befin­det sich der Ein­gang in den Turm. In die­sem Turm befand sich auf dem Altar eine Sta­tue, wel­chen „den deut­schen Men­schen” dar­ge­stellt hat. Der deut­sche Mensch, so stell­ten sich die Nazis ihn vor, war drei Meter groß, mus­ku­lös, blond und blauäugig.


Nach dem Turm ging es hin­un­ter zum soge­nann­ten „Fackel­trä­ger”. Auch hier war wie­der die Sta­tue des ver­meint­lich per­fek­ten „deut­schen Men­schen” vor­han­den. Rechts dane­ben stand in gro­ßer Schrift: „Ihr seid die Fackel­trä­ger der Nati­on, ihr tragt das Licht des Geis­tes vor­an im Kamp­fe für Adolf Hit­ler”. Jetzt fragt ihr euch bestimmt, was es mit den „kaput­ten” Stei­nen auf sich hat. Sie sind eigent­lich gar nicht kaputt. Die Alli­ier­ten haben damals das unte­re Stück wegen dem Namen „Adolf Hit­ler” „raus­ge­ris­sen” und das obe­re Stück mit­ten im Wort „Fackel­trä­ger”, damit da am Ende steht „FACK GER” ste­hen sollte.

„Sport“ (Maxi­ma, Toni, Juli­an, Sven, Atha): Damals glaub­ten die Natio­nal­so­zia­lis­ten, dass es DEN per­fek­ten Men­schen gibt. Und um genau das zu wer­den, wur­den damals aus­ge­wähl­te Män­ner im Alter von 20–30 nach Vogel­sang geschickt. Das Aus­wahl­ver­fah­ren für die jun­gen Män­ner, wel­che in Vogel­sang ler­nen soll­ten, ein „Fackel­trä­ger” zu wer­den, also eine Art Poli­ti­ker, war sehr ein­tö­nig. Die jun­gen Män­ner muss­ten groß, stark, ver­hei­ra­tet und durf­ten kei­ner­lei Behin­de­run­gen wie Kurz­sicht oder Weit­sicht haben. Wis­sen oder Zeug­nis­se haben nichts dazu bei­getra­gen. In Vogel­sang wur­den sie dar­auf trai­niert durch­zu­grei­fen und vor nichts halt zu machen. Sie muss­ten ihre Gefüh­le ver­lie­ren und auch sich sel­ber ver­ges­sen. Sie muss­ten ler­nen, Befeh­le aus­zu­üben. In Box­kämp­fen haben sie sich gemes­sen und bis kurz vor dem Tod gekämpft. Sie muss­ten Mut­pro­ben durch­füh­ren, in wel­chen sie ihr Leben aufs Spiel set­zen. Die, wel­che es nicht geschafft haben, wur­den ent­we­der nach Hau­se geschickt oder wur­den dem Mob­bing überlassen.
Die­se Män­ner wur­den beson­ders auf den Aus­dau­er­sport, Kraft­sport und Kampf­sport gedrillt. Beim Kampf­sport ging es um Fech­ten und Boxen, dabei wur­de nicht nach Alter und Grö­ße geguckt, son­dern es ging dar­um, dass man um jeden Fall gewin­nen soll, ohne Mit­leid oder jeg­li­ches Mit­ge­fühl für den gegen­über zu haben.
Heut­zu­ta­ge endet der Kampf, sobald jemand am Boden liegt, damals ende­te
der Kampf, sobald der Gegen­über halb tot war, Dazu durf­te es kei­ne Low­kicks, kein Mit­leid und kei­ne Tricks geben, denn das ein­zi­ge Ziel war es zu gewin­nen. Ziel des­sen war es haupt­säch­lich Gefüh­le abzu­trai­nie­ren, jeg­li­ches Mit­leid und Mit­ge­fühl für sich selbst zu ver­lie­ren, Respekt­lo­sig­keit antrai­nie­ren. Dazu wur­de auch vom Sport­leh­rer ver­langt, von einer Mau­er, wo man nicht sehen kann, wo und wie tief es run­ter­geht, auf das Kom­man­do run­ter­zu­sprin­gen. Damit trai­nier­ten sie den Ver­stand und Selbst­wert ab. Man soll­te egal was, alles über­win­den egal wel­che Ele­men­te. Man muss­te immer stark sein, denn nie­mand wird hel­fen.
Am Rand des Sport­plat­zes gibt es wei­te­re Sta­tu­en, die noch teil­wei­se erhal­ten sind. Dar­auf zu erken­nen sind ver­schie­de­ne Spie­ler ver­schie­de­ner Sport­ar­ten, alle im Abbild des „deut­schen Men­schen”. In der Mit­te ist der Fuß­bal­ler zu sehen. Die­sen hat auch unser Lei­ter als Bei­spiel für sei­ne nächs­te Infor­ma­ti­ons­über­ga­be ver­wen­det, um es für uns ver­ständ­li­cher zu machen. Dafür hat er als Bei­spiel das DFB-Pokal Fina­le 1936 genom­men, wo alle Spie­ler gleich groß waren und fast iden­tisch aussahen. 

DFB-Pokal Fina­le 1936 (Foto: Juli­an Dimboi)

Auch hier haben wir wie­der eine klei­ne Simu­la­ti­on nach­ge­stellt. Dafür haben sich alle Jungs in einer Rei­he auf­ge­stellt und wur­den dann mit damals ver­gli­chen. Alle unterschiedlich!

Unser Fazit (unter ande­rem Oli­wia, Lena, Aria­na, Vik­to­ria): Abschlie­ßend lässt sich sagen, dass der Aus­flug sehr lehr­reich und infor­ma­tiv war. Es wur­de viel über die Ver­gan­gen­heit auf­ge­klärt und uns wur­de erläu­tert, wie wich­tig Selbst­lie­be und Akzep­tanz ist. All­ge­mein wur­den uns immer wie­der wich­ti­ge Wer­te mit auf den Weg gege­ben. So zum Bei­spiel auch, als wir zum Abschluss einen Film ange­guckt haben – alle zusam­men. Der Film hieß „The But­ter­fly Cir­cus”. Es ging um einen Mann ohne Arme und Bei­ne. Der Mann ohne Glie­der „Will” wur­de auf einem Rum­mel in der Freak­show aus­ge­stellt und sich über ihn lus­tig gemacht, bis der Zir­kus­di­rek­tor des „But­ter­fly Cir­cus” ihm respekt­voll auf Augen­hö­he begeg­net. Durch ihn schafft Will es, über sich hin­aus­zu­wach­sen und wird end­lich von allen ande­ren als Teil der Gesell­schaft ange­se­hen und wert­ge­schätzt. Die­ser Film hat uns noch­mal vor Augen geführt, dass egal ist, wie wir aus­se­hen, dass man alles schaf­fen kann, wenn man nur an sich glaubt. Die­ser Film hat deut­lich gezeigt, dass man nie­mals den­ken soll­te, dass man wert­los sei, denn in jedem Men­schen steckt etwas Wich­ti­ges und Uner­setz­ba­res. Dies ist wich­tig in der Ver­bin­dung mit Vogel­sang, da Adolf Hit­ler fand, dass jeder Feh­ler einen Men­schen wert­los mach­te, obwohl das nicht stimmt, da man trotz Feh­ler etwas Beson­de­res kann und ist. Unser Gui­de hat uns bei­gebracht, dass nicht alles, was in der NAZI-Zeit erschaf­fen oder gelehrt wur­de, schlecht war, jedoch der Grund­ge­dan­ke, wel­cher hin­ter dem Gan­zen steck­te, war nur grau­sam, denn DIE WÜRDE DES MENSCHEN IST UNANTASTBAR (Arti­kel 1 des Grund­ge­set­zes der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land). Jeder ist per­fekt so, wie er ist, und nie­mand muss sich ändern, um akzep­tiert zu werden.

Der Abschluss des Tages, dem nichts hin­zu­zu­fü­gen ist:
https://www.youtube.com/watch?v=mjV-St5TYMs

Unsere Exkursion zum KZ Osthofen


Am 30.11.22 sind wir, die 9a, zusam­men mit der 9c und unse­ren Leh­rern Frau Jacobs und Herr Nova­ki Rich­tung Worms in das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Ost­ho­fen gefah­ren. Nach der 2,5‑stündigen Fahrt, sind wir end­lich ange­kom­men. Unser Grup­pen­füh­rer (9a) war Jonas Kir­bach. Am Anfang saßen wir zusam­men in einem Kreis und haben unser Wis­sen über Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger auf Zet­tel geschrieben.
Danach wur­den wir in Grup­pen ein­ge­teilt und haben Auf­ga­ben zu einem Bild, auf dem Juden des KZs fröh­lich bei einem üppi­gen Essen zusam­men­sa­ßen, gemacht, die wir spä­ter vor­ge­stellt haben. Hier­nach sind wir über das Gelän­de gegan­gen und Jonas hat uns die Geschich­te über das KZ Ost­ho­fen erzählt (die­se ich gleich auch erzäh­len wer­de). Spä­ter haben wir dann noch­mal dar­über gespro­chen, ob es wirk­lich so war wie man es sich immer vor­stellt und wie wir den Tag fanden.

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Hier die Geschich­te von dem Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Osthofen:

Vor dem Jah­re 1933 gehör­te das Gebäu­de einem Juden und war eine Papier­fa­brik. Die­se Fabrik wur­de ihm dann von den Natio­nal­so­zia­lis­ten weg­ge­nom­men und im März 1933 zu einem Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger gemacht. Das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger gab es nur ein Jahr lang vom März 1933 bis zum Juli 1934. In dem KZ wur­den nicht nur Juden gefan­gen gehal­ten, son­dern auch Leu­te, die gegen die Natio­nal­so­zia­lis­ten waren. Die Gefan­gen waren 1–3 Mona­te dort. Es wur­den kei­ne Leu­te umge­bracht. Schla­fen muss­ten die Gefan­ge­nen in einer gro­ßen Hal­le, wo vor­her die Maschi­nen der Papier­fa­brik drin stan­den. Die Hal­le war kalt und leb­los. In reg­ne­ri­schen Zei­ten kam das Was­ser durch den Boden und durch die Decke. Im Win­ter stell­ten die Wachen klei­ne Öfen auf, aber die Hal­le wur­de nie warm. Am Anfang war das Ein­zi­ge, wo die Gefan­ge­nen sich etwas dran auf­wär­men konn­ten und drin schla­fen konn­ten, Stroh. Spä­ter beka­men sie dann auch Bet­ten und Decken. Eine Küche gab es auch in der Hal­le. Und zwar einen Was­ser­kes­sel, der über einem Feu­er hing. Kochen war eine der belieb­tes­ten Auf­ga­ben, denn an der Feu­er­stel­le konn­te man sich auf­wär­men und schon­mal pro­bie­ren. Doch zu essen beka­men sie nur die Res­te von den Läden in der Umge­bung, wo oft auch schon ver­schim­mel­te Lebens­mit­tel mit dabei waren. Die Wachen konn­ten sich die Auf­ga­ben sowie die Stra­fen sel­ber aus­den­ken. Damit die Gefan­ge­nen sich so nutz­los wie mög­lich fühl­ten, haben sie sinn­lo­se Auf­ga­ben wie nur mög­lich bekom­men (z.B. muss­ten sie den Sand­hau­fen von der einen bis zur nächs­ten Stel­le tragen).

Hit­lers Propaganda:
Das KZ befand sich direkt an einer Bahn­stre­cke, wo man es gut erken­nen konn­te. Dies wur­de gemacht um die Leu­te zu „war­nen”, dass wenn sie gegen die Natio­nal­so­zia­lis­ten sind, dort hinkommen.
Wie das oben bereits genann­te Foto mit den ver­meint­lich fröh­li­chen Juden am Essen­s­tisch mach­te Hit­ler Wer­bung in der Zei­tung. So etwas wur­de gemacht, um die Leu­te an die Kon­ze­tra­ti­ons­la­ger zu gewöh­nen und dass die Leu­te dach­ten, dass dies nichts Schlim­mes wäre.

Am schlimms­ten fand ich die Toilettensituation:
Die Toi­let­te bestand aus einem aus­ge­gra­be­nem Loch, wo ein Bal­ken rüber gelegt war. Wenn das Loch über­lief, muss­ten die Gefan­ge­nen die­ses mit ihrem Besteck ent­lee­ren. Danach durf­ten sie sich nicht mal waschen.

Geschich­ten von den Gefangenen:
In der Trau­ben­ern­te­zeit wur­den von den Fami­li­en und Bekann­ten der Gefan­ge­nen Trau­ben über die Mau­er geschmuggelt.
In der gan­zen Zeit in der Ost­ho­fen exis­tiert hat, sind nur 2 Leu­te (von denen man weiß) aus­ge­bro­chen und dass obwohl es kei­nen Sta­chel­draht­zaun gab und die Außen­mau­er nicht wirk­lich hoch war. Sie hat­ten wohl Sor­ge, direkt erwischt zu wer­den, da hin­ter der Mau­er direkt Wohn­häu­ser standen.

Das Ende des KZs Osthofen:
Im Herbst 1933 wur­de der dama­li­ge Lan­des­po­li­zei­prä­si­dent abge­setzt, im Mai 1934 beauf­trag­te Hein­rich Himm­ler als for­ma­ler Lei­ter des hes­si­schen Staats­po­li­zei­am­tes den Dach­au­er KZ-Kom­man­dan­ten Theo­dor Eicke, die bestehen­den Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger zu über­neh­men, umzu­or­ga­ni­sie­ren und zu ver­ein­heit­li­chen. Im Juli 1934 wur­de das KZ Ost­ho­fen als eines der letz­ten frü­hen KZs aufgelöst.

Was ich gelernt habe:
Ost­ho­fen war der Anfang von  den Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern: Hät­te es Ost­ho­fen nicht gege­ben, hät­te es Ausch­witz nicht gegeben.
Man kann Leid nicht mit Leid ver­glei­chen: Nur weil die Gefan­ge­nen nicht dort umge­bracht wur­den sind, heißt es nicht, dass es nicht schlimm war.

Mein Fazit:
Ich fand es sehr inter­es­sant. Man hat sehr viel gelernt und hat eine ande­re Sicht­wei­se auf alles. Der Aus­flug zu dem KZ Ost­ho­fen mit Klas­sen ist sehr empfehlenswert.

In einer Aus­stel­lung konn­te man sich noch mehr informieren:

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Text: Eli­sa Bla­sen, 9a
Bil­der: Eli­sa Bla­sen, San­dra Jacobs, Geor­ges Novaki

Verdun – eine Exkursion in die Vergangenheit


Am 23.11.2023 fuh­ren wir, die Klas­sen 10a und 10b, der Kai­ser- Lothar- Real­schu­le plus zusam­men mit unse­ren Lehr­kräf­ten Frau Genc, Frau Mar­ti­ni und Frau Krebs zur Kriegs­grä­ber­stät­te nach Verdun.

Unse­re Fahrt star­te­te um 8 Uhr mor­gens an der Schu­le. Von dort aus fuh­ren wir knapp 3 Stun­den bis zum champ de batail­le in Verdun.

Nach der Ankunft sam­mel­ten wir unse­ren Tour­gui­de ein und began­nen unse­ren Aus­flug gegen 11.15 Uhr am Muse­um „Memo­ri­al de ver­dun“. Dort hat­ten wir einen Auf­ent­halt von ca einer Stun­de. Wir beka­men einen ers­ten Ein­blick zum The­ma „1. Welt­krieg und das Schlacht­feld Ver­dun“. Dort bestaun­ten wir ver­schie­de­ne per­sön­li­che Gegen­stän­de von Sol­da­ten, Samm­lun­gen von Kurz- und Lang­waf­fen, das Gepäck der Sol­da­ten, die unter­schied­li­chen Kampf­fahr­zeu­ge sowie den All­tag und Ablauf des Krie­ges in Bil­dern und Film­ma­te­ri­al. In 3 unter­schied­li­chen Spra­chen wur­de Hör­ma­te­ri­al zur Ver­fü­gung gestellt. Anschlie­ßend sind wir im Bus gemein­sam mit unse­rem Tour­gui­de zum Fort douau­mont gefah­ren. Dort sind wir in einen rie­si­gen kal­ten Bun­ker gegangen.


Gemein­sam sind wir durch ver­schie­de­ne Räu­me wie bspw. den Schlaf­raum und den Wasch­raum gelau­fen und haben eini­ge erschre­cken­de Infor­ma­tio­nen erhal­ten: die Anzahl an Men­schen für die weni­gen Bet­ten, wobei die Bet­ten nur aus Holz und Metall bestan­den, die Wasch­räu­me, die ledig­lich mit Plumps­klos und Rin­nen aus­ge­stat­tet waren. Wei­ter durch gelang­ten wir zu einem Schacht, der bis zu 40m unter die Erde gelangt. Die­sen nutz­ten die Sol­da­ten zum Lagern von Muni­ti­on und Waf­fen. Bevor wir auf das Dach des Bun­kers gin­gen, sahen wir einen Kano­nen­turm. Per Mann­stär­ke und mit einem Auf­zugs­sys­tem wur­de die­ser betrie­ben. Aus die­sem Turm wur­de mit bis zu 15cm brei­ten Gra­na­ten geschos­sen. Am Dach ange­langt, konn­ten wir den Turm her­ab­ge­senkt von außen betrach­ten. Er ließ sich im Krieg voll­stän­dig ver­sen­ken. Auf dem Dach konn­te man unzäh­li­ge Ein­schuss­lö­cher und Abnut­zun­gen erken­nen. Auf­grund der abge­run­de­ten Ober­flä­chen sind die Ein­schüs­se meist abge­prallt und konn­ten somit das Dach nicht zerstören.

Das Dach wur­de umge­ben von vie­len Hügeln/ Gra­nat­trich­tern, die durch Bom­ben­ein­schlä­ge ent­stan­den sind.

Im Anschluss haben wir das Bein­haus, Ossuai­re de Douau­mont, besich­tigt. Dort gibt es 54 Kam­mern, in denen mehr als 130000 Kno­chen der gefal­le­nen Sol­da­ten auf­be­wahrt wer­den. Die­se kann man durch klei­ne Fens­ter an der Außen­sei­te begut­ach­ten. In 2 der 54 Kam­mern lie­gen Kno­chen, die den Berei­chen nicht mehr zuge­ord­net wer­den konn­ten. Das Inne­re des Bein­hau­ses zeigt ein­deu­tig, dass es sich um eine Gedenk­stät­te han­delt. Dort herrscht abso­lu­te Ruhe, um den Respekt der Toten zu wah­ren. Die Gedenk­stät­te ist ein läng­li­cher brei­ter Gang. An den Wän­den und an der Decke ste­hen die Namen, Geburts­da­ten und teil­wei­se die Marken/ Erken­nungs­num­mern der gefal­le­nen fran­zö­si­schen Sol­da­ten und eines deut­schen Soldaten.

Lei­der konn­ten wir auf­grund des ein­set­zen­den Regens den letz­ten Stop nur noch aus dem Bus her­aus begut­ach­ten. Dort wur­de uns einer von 9 zer­stör­ten Orten, der „Fleu­ry-devant- Douau­mont“ gezeigt. Bei der Schlacht im Jah­re 1916 wur­de die­ses ehe­ma­li­ge Bau­ern­dorf, wel­ches immer wie­der den Besit­zer wegen ver­schie­de­ner Grün­de wech­sel­te, bis auf ein­zel­ne Stei­ne kom­plett zer­stört. Der Boden war durch unter­schied­li­che Spreng­stof­fe und Gif­te, sowie Muni­ti­ons­res­te ver­seucht. Heu­te steht dort, zum Geden­ken an die Taten, eine Kapelle.

Nach eini­gen inten­si­ven Stun­den sind wir wie­der zurück nach Prüm gefah­ren. Der Tag war sehr ereig­nis­reich und inter­es­sant für uns alle. Auf­grund des Gelän­des, Muse­ums und der ein­zel­nen Gedenk­stel­len konn­te man sich in die dama­li­ge Zeit ein wenig zurück­ver­set­zen und fest­stel­len, welch grau­sa­me Zei­ten es gewe­sen sein mussten.

Fotos/geschrieben von der Klas­se 10b