Maxima Dimmer (10a) – ein Peer-Guide von „Deine Anne” berichtet

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Maxi­ma Dim­mer ist eine der Peer-Gui­des, die aktu­ell Besu­cher durch die Anne-Frank-Aus­stel­lung in der Basi­li­ka Prüm füh­ren. Neben der Schu­le hat sie sich inten­siv über das Leben von Anne Frank und die Hin­ter­grün­de infor­miert und an geson­der­ten Schu­lun­gen des Trä­ger­krei­ses von „Dei­ne Anne” teil­ge­nom­men, um die Aus­stel­lungs­in­ter­es­sier­ten kom­pe­tent mit auf die beson­de­re Geschichts­rei­se neh­men zu kön­nen. Und auch für die Schü­ler­zei­tung hat sie die Fak­ten rund um Anne Frank für euch zusammengestellt:

Wann hat Anne Frank gelebt? 12. Juni 1927–27. Febru­ar 1945
Wie waren ihre Lebens­um­stän­de? Sehr schwie­rig, am Anfang ihrer Kind­heit war sie ein glück­li­ches Kind, bis die NS an die Macht kamen und sie ins Ver­steck musst. Dort waren es schwie­ri­ge Lebensumstände.
Wo? 1927 in Frank­furt gebo­ren, ab 06.07. 1942 in Ams­ter­dam im Ver­steck, ab 04,08,1944 nach Wes­ter­bork ins KZ , dann nach Ausch­witz-Bir­ken­au und im Anschluss nach Ber­gen-Bel­sen, wo sie auch gestor­ben ist – wie ihre Schwes­ter Mar­got an Typhus.
War­um ist sie heu­te so bekannt? Sie woll­te Bücher schon damals in ihrer Kind­heit schrei­ben und bekam ihrem 13. Geburts­tag ein Tage­buch geschenkt, wel­ches sie so schrieb,dass es ver­öf­fent­licht wer­den konn­te, wie sie es sich wünsch­te. Ihr Vater bekam das Tage­buch von einer sei­ner Hel­fe­rin­nen namens Miep über­ge­ben, da sie es nach dem­Karl-Josef-Sil­ber­bau­er alle Juden aus dem Ver­steck gebracht hat­te, an sich genom­men hat. Annes Vater Otto erfüll­te sei­ner ver­stor­be­nen Toch­ter Anne den Wunsch und ver­öf­fent­lich­te das Buch für sie. Es ist außer­dem so bekannt, da Anne sehr genau ihre Gefüh­le zum Aus­druck bringt und sehr genau beschreibt, was alles passierte.
Wie alt war sie? 


Am 12.6.1929 gebo­ren mit zwölf Jah­ren ins Ver­steck gekom­men 6.7.1942, mit 14 wur­de sie ver­haf­tet 4.8.1944 mit 15 gestor­ben im Febru­ar oder März
1945.
War­um muss­te sie flie­hen? Am 1.4.1933 orga­ni­sie­ren die Nazis in ganz Deutsch­land ein Boy­kott von jüdi­schen Anwäl­ten, Ärz­ten und Geschäf­ten von jüdi­schen Fami­li­en danach fol­gen Anti jüdi­sche Geset­ze: zum Bei­spiel jüdi­sche Beam­te wer­den, weil sie jüdisch sind ent­las­sen. Juden dür­fen in kei­ne Kinos Frei­bä­der. Dazu durf­ten sie auch kei­ne öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel mehr benut­zen. Dar­auf­hin ent­schie­den alles Eltern auf­grund der poli­ti­schen Ent­wick­lung ihrer Hei­mat (Frank­furt) zu ver­las­sen. Otto, Franks Schwa­ger, Erich Eli­as gibt ihm die Mög­lich­keit, in den Nie­der­lan­den eine Fir­ma auf­zu­bau­en. Im Som­mer 1933 reist Otto Frank nach Ams­ter­dam und beginnt mit der Arbeit. Die Fir­ma heißt. Opek­ta und pro­du­ziert Pek­tin, dass zur Her­stel­lung von Mar­me­la­de gebraucht wird. Edith, Anne und Mar­got zie­hen zuerst zur Groß­mutter nach Aachen, bis in Ams­ter­dam alles für den Umzug vor­be­rei­tet ist. Edith fährt zwi­schen­durch oft nach Ams­ter­dam, um eine Woh­nung zu suchen. Sie fin­det eine Woh­nung in einem Neu­bau­vier­tel im Süden von Ams­ter­dam. Mar­got zieht ab Dezem­ber 1933 nach Ams­ter­dam und geht ab Janu­ar dort zur Schu­le. Anne kommt im Febru­ar 1934 zu Mar­gots Geburts­tag nach. Die bei­den leben sich schnell ein: sie fin­den neue Freun­de und sie ler­nen ohne gro­ße Schwie­rig­kei­ten nie­der­län­disch. Den Eltern fällt es schwer, sich eine neue Exis­tenz auf­zu­bau­en. Mit gro­ßer Sor­ge ver­fol­gen Edith und Otto das Gesche­hen in Deutsch­land, aus dem immer mehr Juden flie­hen wol­len. Über­all hän­gen Schil­der mit „Juden uner­wünscht”. Im Sep­tem­ber 1935 wer­den die Nürn­ber­ger Ras­sen­ge­set­ze ein­ge­führt. Mit dem Gesetz
Wer­den alle Men­schen in Deutsch­land in Ras­sen ein­ge­teilt und den Juden Sin­ti und Roma wird ihres Staats­bür­ger­schaft abge­mahnt. Das Gesetz ver­bie­tet das hei­ra­ten und Lie­bes­be­zie­hun­gen zwi­schen jüdi­schen und nicht jüdi­schen Men­schen: Am 9. Novem­ber 1938 orga­ni­sie­ren die Nazis ein Pogrom in ganz Deutsch­land ‚Novem­ber­po­grom. Sie ste­cken Syn­ago­gen in Brand, zer­stö­ren jüdi­sche Geschäf­te, ermor­den mehr als 100 Juden und ver­haf­ten 30.000 jüdi­sche Män­ner, spä­tes­tens nach dem Novem­ber­po­gro­me wol­len vie­le Juden Deutsch­land ver­las­sen. Aber die meis­ten Län­der neh­men kei­ne Juden mehr auf. Am häu­figs­ten wer­den jüdi­sche Kin­der auf­ge­nom­men. Alles Groß­mutter, rosa Hol­län­der, zieht mit über 70 Jah­re zu ihrer Fami­lie nach Ams­ter­dam und ver­lässt schwe­ren Her­zens ihre Hei­mat. Im Sep­tem­ber 1939 greift das deut­sche Reich Polen an.
Damit beginnt der zwei­te Welt­krieg. Hin­ter der Front­li­nie, in den besetz­ten Gebie­ten in Ost­eu­ro­pa, gehen deut­sche Sol­da­ten, bru­tal gegen die pol­ni­sche Bevöl­ke­rung, beson­ders gegen Juden vor. die wer­den ent­we­der von deut­schen Sol­da­ten gede­mü­tigt oder sogar erschos­sen. Im Mai 1940 greift die deut­sche Wehr­macht auch die Nie­der­lan­de an. Nach dem Bom­ben­an­griff auf Rot­ter­dam gibt die nie­der­län­di­sche Armee auf. Die Nie­der­lan­de wer­den besetzt. Das Kriegs­ge­sche­hen holt damit auch Fami­lie Frank ein. Nach dem Tag der nie­der­län­di­schen Kapi­tu­la­ti­on, dem 15. Mai 1940 ändert sich nicht viel im Leben der Franks. Anna und Mar­got gehen wei­ter zur Schu­le. Aber ihre Eltern machen sich wei­ter­hin gro­ße Sor­gen. Im Juni 1941 grei­fen deut­sche Trup­pen auch die Sowjet­uni­on an.
Der Plan ist Erobe­rung von Lebens­raum im Osten. Daher wird der Krieg hier auch als Ver­nich­tungs­krieg betrie­ben, der aus ras­sis­ti­schen Moti­ven auf den Tod von vie­len Mil­lio­nen Men­schen abzielt In Erschie­ßung Aktio­nen von der Son­der­ein­heit der SS, so genann­ten Ein­satz­grup­pen wer­den vor allem Juden und Mit­glie­der von der Füh­rungs­schicht ermor­det. die Situa­ti­on in West­eu­ro­pa unter­schei­det sich stark von der in Ost­eu­ro­pa, weil die Nazis aus Ras­seideo­lo­gi­schen Grün­den gegen west­eu­ro­päi­sche Bevöl­ke­rung weni­ger gewalt­tä­tig vor­ge­hen. Des­we­gen kön­nen die Franks noch rela­tiv. nor­mal wei­ter leben. Aber auch in den besetz­ten Nie­der­lan­den wird das Leben für Juden immer schwe­rer: Jüdi­sche Kin­der und Jugend­li­che dür­fen da nach den Som­mer­fe­ri­en 1941 kei­ne öffent­li­chen Schu­len mehr besu­chen, son­dern müs­sen auf eine spe­zi­ell ein­ge­rich­te­te jüdi­sche Schu­le gehen. Anne und Mar­got gehen ab dem Zeit­punkt an auf das jüdi­sche Lyze­um. Die­se Lis­te mit dis­kri­mi­nie­ren­den Maß­nah­men wird immer län­ger. Juden dür­fen zum Bei­spiel kei­ne eige­ne Fir­ma mehr besit­zen und lei­ten. Des­we­gen über­trägt Otto Frank sei­ne Fir­ma Opek­ta und Pen­t­a­con an sei­ne Mit­ar­bei­ter, Johan­nes Klai­man und Vic­tor Kug­ler sowie an Jan Gies, das ist der Mann von sei­ner Sekre­tä­rin Miep Gies. Otto und Edith Frank wol­len die Fami­lie vor den Nazis in Sicher­heit brin­gen, und ver­su­chen alles, um in die USA aus­zu­wan­dern. Aber im Juli 1941 schlie­ßen die USA ihre Bot­schaf­ten in Deutsch­land und in allen besetz­ten Län­dern, damit Ein­rei­se­ge­neh­mi­gun­gen für die USA nur noch in Spa­ni­en und Por­tu­gal bean­tragt wer­den kön­nen. Das ist für Fami­lie Frank nicht mög­lich. Der Plan, über Kuba in die USA zu flüch­ten, zer­schlägt sich, als die USA im Dezem­ber 1941 beim Krieg bei­tritt. Die Ein­rei­se­pa­pie­re, die Otto Frank schon hat­te, wur­den ungül­tig genau wie alle ande­ren geneh­mig­ten Papie­re. Im Janu­ar 1942 trifft die Fami­lie noch ein her­ber Schlag, weil Oma Hol­län­der stirbt nach einer schwe­ren Krank­heit. Im Janu­ar 1942 wird in einer . gehei­men Kon­fe­renz am Wann­see in Ber­lin. (Wann­see – Kon­fe­renz) der Plan von der . natio­nal­so­zia­lis­ti­schem Regie­rung, alle Juden in Deutsch­land und den besetz­ten Gebie­ten Euro­pas sys­te­ma­tisch zu ermor­den, im Detail bespro­chen. Das Tref­fen wur­de genau pro­to­kol­liert. Ab Mai 1942 müs­sen alle Juden in den Nie­der­lan­den, die älter als sechs Jah­re alt sind, einen Stern mit dem Wort „jood” (Jude) auf ihrer Klei­dung tra­gen, genau­so auch in den ande­ren besetz­ten Gebie­ten und Deutsch­land. Immer stär­ker brei­ten sich Gerüch­te aus, dass die Juden aus den Nie­der­lan­den in Arbeits­la­ger in Nazi – Deutsch­land muss­ten. Otto und Edith Frank wol­len sich und ihre Kin­der dafür schüt­zen. Sie über­le­gen, ob, wo und mit wem sei­ner Hil­fe sie sich ver­ste­cken könn­ten und tref­fen ein ers­te Vor­be­rei­tung. Mar­got und Anne wis­sen davon aller­dings nichts, da ihre Eltern das für bes­ser hal­ten. Am 12. Juni 1942 fei­ert Anne ihren 13. Geburts­tag und lädt ihre gan­ze Klas­se ein. Sie bekommt ein Tage­buch, was sie sich sehn­lich gewünscht hat. Nach­dem Otto Franks Bemü­hun­gen, in die USA aus­zu­wan­dern, ohne Erfolg blei­ben, fängt er schon im Früh­jahr 1942 mit der Suche nach einem geeig­ne­ten Ver­steck an. Otto spricht zuerst mit sei­nem Kol­le­gen Her­mann van Pels und dann mit Johan­nes Klein­mann. Sie ent­schei­den, in dem leer ste­hen­den Hin­ter­haus des Fir­men­ge­bäu­des ein Ver­steck einzurichten.

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