Prümer Chronik: Geschichte eines Neuanfangs

Im Archiv vom Trie­ri­schen Volks­freund haben wir einen Arti­kel gefun­den, der uns sehr inter­es­siert, weil es die Prü­me­rin Moni­ka Rolef betrifft. Über die­se Ehren­bür­ge­rin haben wir bereits im IGEL berich­tet. Die Stadt­his­to­ri­ke­rin Moni­ka Rolef gab eine Stadt­chro­nik her­aus. Dafür hat sie über Jahr­zehn­te Fotos, Tex­te und Schrif­ten vie­ler Men­schen zusam­men­ge­tra­gen. Der ers­te Band erschien Anfang Dezem­ber 2020. Respekt!

Wer etwas über die Abtei­stadt Prüm wis­sen möch­te, fragt erst ein­mal Moni­ka Rolef. Die Stadt­his­to­ri­ke­rin beschäf­tigt sich schon immer mit der Geschich­te ihrer Hei­mat­stadt. Ob als Gäs­te­füh­re­rin, Grün­de­rin der Initia­ti­ve Frau­en­schuh, Vor­sit­zen­de des För­der­krei­ses der Basi­li­ka freun­de, Mit­glied des Geschichts­ver­eins oder seit seit die­sem Jahr Ehren­bür­ge­rin- immer ist sie unter­wegs, um Prüm gutes zu tun oder schö­ner zu machen.
Neben­bei führt sie ein gro­ßes Archiv zur Stadt­ge­schich­te. Das kam ihr bei ihrem jüngs­ten Pro­jekt zu Gute- die Her­aus­ga­be des ers­ten Ban­des der gro­ßen Prü­mer Stadt­chro­nik, die Anfang Dezem­ber erscheint. Für Rolef geht mit der Ver­öf­fent­li­chung von „Das neue Prüm” ein lan­ger ver­folg­ter Traum in Erfül­lung. Über Jahr­zehn­te hat sie vie­le neu ent­deck­te Fotos, Tex­te, Doku­men­te und Schrif­ten von vie­len Pri­vat­per­so­nen, Insel­si­tua­tio­nen und Autoren für die Chro­nik zusam­men­ge­tra­gen. Mit Hil­fe zahl­rei­cher Mit­ar­bei­ter ist dar­aus nun der ers­te Band ent­stan­den. Die­ser wid­met sich auf 352 Sei­ten unter ande­rem der Nach­kriegs­zeit und dem raschen Auf­stieg der Stadt in der Zeit des Wirtschaftswunders.
Maß­geb­lich an dem Werk betei­ligt waren Her­mann Ben­ger, Kas­par Thür­wäch­ter, Klaus Rit­ter und Wer­ner Busch. Zum Inhalt: Prüm wur­de in den 1940er Jah­ren zwei­mal zer­stört. Nur vier Jah­re nach dem Zwei­ten Welt­krieg ereig­ne­te sich mit der Explo­si­ons­ka­ta­stro­phe auf dem Kal­va­ri­en­berg 1949 eines der größ­ten Unglü­cke in der Geschich­te der jun­gen Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land. Noch ein­mal muss­ten vie­le Men­schen von vor­ne anfan­gen. Dank der Wäh­rungs­re­form gab es eine neue Grund­la­ge für den Wie­der­auf­bau. Schon Anfang der 1950er Jah­ren war Prüm wie­der Mit­tel­punkt des west­li­chen Krei­ses. Die Geschäfts­welt flo­rier­te, Häu­ser wur­den gebaut, und man fass­te einen neu­en Glau­ben in die Zukunft. Der ers­te umfasst die Stadt­ge­schich­te   von 1945 bis 1975. Die Chro­nik berich­tet von gro­ßen und klei­nen Ereig­nis­sen, von beson­de­ren Orten und von men­schen, die wich­tig für das Leben in der Abtei­stadt waren und sind. Für Unter­hal­tung sor­gen Anek­do­ten und vie­le neue, unge­se­he­ne Fotos aus der Stadt­ge­schich­te nach dem zwei­ten Welt­krieg, als „Das neue Prüm” Gestalt annahm. Der zwei­te Band erscheint Ende 2021.

EXTRA

War­um heißt der Titel „Das neu Prüm”?  Moni­ka Rolef: Ich habe als Kind den zwei­ten Welt­krieg  mit­er­lebt und die Explo­sio­nen am Kal­va­ri­en­berg, den Nie­der­gang Prüms und den Wie­der­auf­bau. Ich habe mich immer gefreut, wenn es vor­an und wie­der auf­wärts ging. Erst haben die Geschäf­te wie­der geöff­net und flo­riert, dann die Märk­te und dann kamen auch wie­der die ers­ten Frem­den. Die Prü­mer haben Mut und Kraft geschöpft. Des­we­gen lau­tet der Titel „Das neu Prüm”, weil sich die Chro­nik auf die­se Zeit bezieht.
Sie haben sehr lan­ge an dem Buch gear­bei­tet. Was haben war Ihnen dabei beson­der wichtig?
Moni­ka Rolef: Die Stadt­chro­nik war mir immer ein Anlie­gen. Ich habe sehr früh  alles gesam­melt. Zusam­men mit Kas­par Thür­wäch­ter und Klaus Rit­ter habe ich zuvor schon eini­ge Bücher her­aus­ge­bracht. Es lag mir aber am Her­zen, ein Buch her­aus­zu­brin­gen über die Zeit, als die Stadt Prüm wie­der leben­dig wur­de. Das Buch ist sehr umfang­reich und ent­hält vie­le Fotos, die noch nicht ver­öf­fent­licht sind.
War­um ist es über­haupt wich­tig, eine Stadt­chro­nik zu haben?
Moni­ka Rolef: Für mich ist sie wich­tig, um die Geschich­te zu bewah­ren. Damit auch die jun­gen Leu­te wis­sen, was hier los war. ich kom­me gera­de von einer Füh­rung mit Schü­lern der Berufs­bil­den­den Schu­le. Das ist etwas ande­res, wenn ein Zeit­zeu­ge leben­dig vor­trägt und vom Krieg und der Kata­stro­phe erzählt.

Quel­le: Trie­ri­scher Volks­freund vom Frei­tag, 13. Novem­ber 2020, Sei­te 9

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