Aufregender Theaterabend an der KLR+ in Prüm
Am Dienstag, 22. Oktober, veranstaltete der Wahlpflichtfachkurs Darstellendes-Spiel aller neunten Klassen an der Kaiser-Lothar-Realschule plus Prüm in der Pausenhalle einen aufregenden und beeindruckenden Theaterabend. Das Theaterstück trug den Namen „Bad Girls“, geschrieben von Sonja Lüders. Es wurde bereits 2017 an der KLR+ aufgeführt. Wir, der 9er-Kurs DS, entschieden uns erneut für dieses Theaterstück, da es in „Bad Girls” um Mobbing geht und man vielen Menschen mit einem Theaterstück die Augen öffnen kann, welche fatalen Folgen Mobbing haben kann.
Das Stück wurde von etwa 300 Zuschauern begeistert aufgenommen. Am Vormittag gab es eine Schulvorstellung und abends dann eine weitere Aufführung für alle Interessierten.
Die Kinder-Helfen-Kindern AG verkaufte Schokoriegel, Hamburger, Brezeln und Getränke. Herr Keith unterstützte die Realisierung des Stückes mit seiner Technik-AG wieder durch passendes LIcht und passenden Ton.
Was genau ist „Darstellendes Spiel“ überhaupt?
Das Fach „Darstellendes Spiel“ ist ein sehr praktisches Fach, das es inzwischen an der KLR+ seit sieben Jahren gibt. Wir führen Theaterstücke, Poetry Slams und vieles mehr auf. Es wird als schuleigenes Wahlpflichtfach bei uns an der KLR+ von Frau Catrin Stecker unterrichtet. DS ist ein künstlerisches Neigungsfach und entspricht dem Grundbedürfnis des Menschen, sich spielerisch darzustellen und auszudrücken. Kommunikationsfähigkeit wird dabei ebenso gefördert wie die Arbeit als Team. Deswegen leistet das Fach Darstellende Spiel einen großen Beitrag zur Förderung von Toleranz, Verständnis und Selbstbewusstsein. Unser 9er DS-Kurs besteht aus insgesamt 14 Schüler*innen, die zwei Stunden pro Woche mit Freude am Unterricht teilnehmen.
Worum geht es im Stück „Bad Girls”?
In „Bad Girls” geht es darum, dass Jessy Jess und ihre Gang, bestehend aus ihrem Bruder Big J, Tessa, Chayenne und Diana die „Loser-Mädchen“ ärgern, abziehen und richtig schlimm fertigmachen. Doch irgendwann fühlen die Loser sich bereit, sich dagegen zu wehren, die „Coolen“ fliegen letzten Endes von der Schule und erfahren am Ende selber, wie es sich anfühlt, ausgegrenzt zu sein. Ich entschied mich für die Rolle der Tessa, eine der Mobberinnen. Ich muss sagen, die Rolle gefiel mir einerseits, weil sie das Gegenteil von dem darstellt, was ich selber bin. Andererseits hatte ich auch Probleme, mich in diese Rolle einzufühlen, da ich andere Mitschüler*innen fertigmachen musste, mit denen ich ja zum Teil sehr gut befreundet war. Dennoch hatte ich Spaß mit diesem Rollenwechsel, auch einmal eine der „Bitches” zu sein. Die Rolle Tessa hatte etwas Besonderes an sich und das gefiel mir echt gut. Weitere interessante Rollen waren meiner Meinung waren die Eltern. Die „Loser” hatten eine irgendwie verrückte Mutter, die Alkoholprobleme hatte und die „Coolen” hatten als Eltern so spießige Schnösel.
Party Desaster, Wassermassaker und Rasierschaumattacke
Einer meiner Top-Highlights des Stückes war, als Jessy Jess Vera ein Glas voll Wasser komplett über deren Klamotten kippte, da Jessy Jess sauer auf Vera war, weil die sich in Jessys Bruder Big J verliebt hatte.
Eine andere Szene, die ich sehr gelungen fand, war die Szene im Sportunterricht, als Tessa und Steven gegeneinander „Fuß vor Fuß“ spielen mussten, um zu sehen, wer als erstes für seine jeweilige Mannschaft wählen durfte. Daraufhin sollte Steven Liegestütze machen, weil er sich der Lehrerin widersetzt hatte, woraufhin er wie ein nasser Sack hinfiel, so dass alle lachen mussten.
Eine weitere Szene, die mich wirklich beeindruckte, war die Szene auf der Klassenfahrt, als die Coolen bei den Losern ins Zimmer „einbrachen“, alle Sachen durcheinanderbrachten und ihre Klamotten voll mit Rasierschaum sprühten. Als Konsequenz darauf folgte endlich die Klassenkonferenz und der Rauswurf von der Schule.
Ein Ex-Mobbingopfer packt aus
Mir gefiel das Stück an sich sehr gut, da alle Rollen einzigartig waren und man einigen Zuschauern mit dem Vor-Augen-führen des Themas einen Spiegel vor die Augen halten konnte. Aber selbst, als es am Vormittag Feedback aus dem Publikum gab, meinte noch ein Schüler, sich über eine der Darstellerinnen amüsieren zu müssen.
Mein persönliches Fazit
Ein bisschen Kritik habe ich jedoch auch an die Darsteller der Rollen von Steve und Tim, sie hätten wirklich lauter reden und einfach ihre Sprechtexte lernen müssen. Nach Ende des Stückes erzählten drei der Darstellerinnen noch in der Perspektive ihrer Rolle vom Geschehenen, um dann aus ihrer Rolle rauszugehen und dem Publikum ihre persönliche Sicht des Stückes zu zeigen. Ashley (in der Rolle der Chayenne) nahm da ihren ganzen Mut zusammen und outete sich selbst als ehemaliges Mobbingopfer, die weiß, wie schlimm das sein kann. Dieser Moment berührte sehr viele Zuschauer*innen. Ein letzter Kritikpunkt ist, dass Herr Schilling am Ende sagte, Mobbing sei „eine Pflanze, die an unserer Schule nicht wachsen” könne. Das wollte er dann wohl einfach vor den Eltern beschönigen.
Mobbing ist ein sehr großes Thema, das sehr viele Schüler*innen überall betrifft, sowohl aktiv als auch passiv, nur leider unternehmen nur selten Mitschüler*innen und Lehrer*innen was dagegen, wenn sie das erkennen. Man fragt sich dann, ist das Ignoranz oder Desinteresse? Wenn Ihr seht, wie Schüler*innen wiederholt fertiggemacht werden, egal ob Freunde oder nur Bekannte, bitte helft ihnen! Leider gibt es viel zu viele Menschen, die durch fortwährendes Mobbing depressiv werden und ihre Lebensenergie verlieren. Mit diesen Worten verabschiede ich mich.
Text: Emily Schüring, 9c
Fotos: Carsten Keith
IGEL-Adventskalender-Logo: Mia Sierra, 5b
Gedanken an den Theaterabend
Ihr Arbeitsbereich ist sonst ein anderer. Die Schüler*innen haben ein Angebot der kulturellen Bildung wahrgenommen und besuchen das Wahlpflichtfach Darstellendes Spiel. Als Unterrichtsfach ist es praxisorientiert und zielt auf die Selbstständigkeit der Schüler.
Nun brachten die jungen Darsteller*innen ein Stück von Sonja Lüders auf die Bühne. Das Stück ist reichhaltig in der Thematik. Besonders interessant fand ich zwei verschiedene Verhaltenstypen: die Vorsichtigen und die Aggressiven. Aus dieser Differenz wird plötzlich ein Machtkampf.
Die Vorsichtigen
Die Haltung: konfliktscheu. Konflikt vermeidendes Verhalten haben sie in der Familie gelernt. Mutter: „Seid schön artig und ärgert die anderen Kinder nicht! Ich will beim Elternsprechtag keine Klagen über euch hören!”
Vera und Nora kommen aus den schwierigen Familienverhältnissen. Vera: „Unseren Eltern können wir nichts davon erzählen. Sie haben große Probleme. Ich habe Angst, dass sie sich scheiden wollen. Mutti trinkt ein bisschen viel in letzter Zeit. Und Vati ist nie zu Hause. Und wenn, dann gibt es immer nur Streit.” / Subtext: Ich brauche Hilfe/
Die Aggressiven
Haltung: Streitsüchtig. Durch beleidigende Handlung provozieren sie die andere. Sie nerven, schikanieren, nehmen anderen die Sachen weg. Opfer kann jeder jederzeit werden.
Unsere Literatur ist nicht arm an solchen Beispielen:
„Ach, was soll man von den bösen
Kindern hören oder lesen…
die anstatt durch weise Lehren
sich zum Guten zu bekehren,
oftmals noch darüber lachten
und sich heimlich lustig machten.” /Wilhelm Busch/
Wenn man Tessa auf ihr Verhalten anspricht, streitet sie das sehr geschickt ab. Ihr Sprachstil ist unangemessen, beleidigend. Diese Begriffe werden von den „Coolen” unbekümmert, demonstrativ verwendet: „So ne blöde Tusse” , „Halt die Fresse” , „Verpiss dich”.
Das Theaterstück und die glänzende Arbeit der jungen Darsteller der Realschule plus Prüm zeigten uns, dass man etwas erreichen kann, wenn man sich anderen anvertraut und Hilfe holt.
Ich finde den Artikel sehr schön geschrieben! Es steht darin, wie es nun mal auch im wahren Leben ist! Mit Theater kann man Menschen einfach die Augen viel besser öffnen als mit nur „leeren” Worten! Ich selber war eine Zeitlang im Wahlpflichtfach DS drinnen und habe auch ein Theaterstück mitgespielt und betreibe mittlerweile als Hobby im Theater Trier noch Theater spielen weil es einfach mega Spaß macht! Und ich finde es super, dass solche Stücke aufgeführt werden! Ich selber war auch ein Mobbingopfer und finde es schrecklich, wenn andere Leute gemobbt oder fertiggemacht werden! Greift ein und helft den Opfern! Ich finde den Artikel super beschrieben und geschrieben. Ein sehr sehr toller Artikel! Macht weiter so!
Ich finde das Stück ist mega gut gelungen und der Artikel darüber fasst alles sehr gut zusammen
Leutzzzz, es war mal wieder mega. Ich hatte auch DS bei Frau Stecker und vermisse es so hart. Genießt Die Zeit!
Ich schließe mich a. Habe mir in die Hose gemacht auf der Bühne damals (wir hatten das Thema Zweiter Weltkrieg), aber DS hat mich echt weitergebracht.