Liebe Lehrerschaft,
auch wir, die Schüler von der Schülerzeitung IGEL, möchten uns nun endlich einmal ganz bei Ihnen in aller Form bedanken und Ihnen unsere grenzenlose, aufrichtige und nie enden-wollende Liebe gestehen! Wo sollen wir denn nur anfangen?
Stimmt! Bei den bekannten HÜs (Hausaufgabenüberprüfungen). Viele Lehrer ergötzen sich ja immer an unseren erfreuten Gesichtern, wenn die HÜs angekündigt werden. Natürlich haben wir immer Lust und Laune und sind willens zu lernen, da wir eh schon wegen der Klassenarbeiten den adäquaten Stresspegel erreicht haben und diesen um jeden Preis halten wollen! Denn Sie haben es wahrhaftig vollbracht, aus den meisten von uns wahre Adrenalin-Junkies zu machen. Danke dafür! (Oder besser: Danke für nichts!?) Erst recht, wenn Sie, liebe Lehrer, diese nicht ankündigen, dann ist unsere Freude schier grenzenlos. Man sieht es uns vielleicht nicht immer an auf den ersten prüfenden Lehrerblick, aber da wir Ironie ja nicht draufhaben, wie Sie immer so gerne betonen: Lernen ist unser Leben und wir haben keine andere Hobbys. Genauso spaßig und lehrer-ironisch finden wir es, dass wir unsere langweiligen Wochenenden angeblich frei von Hausaufgaben und jeglichem Lernen verbringen dürfen. Das macht gleich so viel Spaß, dass wir den gelernten Stoff meist noch auf mühsam selbst erstellten kleinen Zetteln mit uns herumtragen, so dass wir natürlich nichts vom existentiell wichtigen Lernstoff vergessen werden! Das dürfen Sie nicht negativ sehen, wir geben uns so viel Mühe, um einen guten Abschluss zu erlangen. Chillen Sie mal, denn wer spickt, hat sich doch immerhin mit dem Thema beim Anfertigen dieser lieblichen Textminiaturen auseinandergesetzt.
Kommen wir mal zum Thema große Pause. Wir finden es toll, dass Sie es immer wieder mit viel Élan schaffen, uns dazu zu bringen, die Pausenhalle zu verlassen und rauszugehen in die frische Luft, während der Rest des erlauchten Kollegiums mit einer schönen warmen Tasse Kaffee/Tee in der Hand drinnen sitzt. Natürlich wissen wir, dass die Aufsicht draußen gerne solidarisch mit uns friert. Aber wenn wir uns nicht irren, hat auch die ein oder andere Aufsicht ein warmes Getränk oder Ähnliches in der Hand oder verbleibt sogar in der Aula, damit wir, die unartigen Schüler, die sich unnötigerweise nach Wärme sehnen, bloß nicht reingelangen können. Auch finden wir es super, dass viele von Ihnen immer und immer wieder verspätet zu unserem wertvollen Unterricht kommen. Wir sitzen alle brav auf unseren Plätzen und warten darauf, uns im Schatten Ihrer Superhirne zu sonnen, erst recht am frühen Morgen! Was gibt es denn da immer Wichtigeres als uns? Da Sie, die Lehrer, uns sofort in das Klassenbuch eintragen, sobald wir einmal zu spät kommen, möchten wir, die Schülerschaft der Kaiser-Lothar-Realschule-plus Prüm, auch ein solches Klassenbuch haben, damit wir die Lehrer eintragen können, wann immer diese zu spät kommen, OHNE ENTSCHULDIGUNG!
Noch ein super Thema ist, dass wir nicht vergessen sollten, hier einmal zu erwähnen, ist Ihre moralische Einstellung zu Eigentum von Arbeitsmitteln wie zum Beispiel Arbeitsblättern oder Büchern. Wir lieben es, Ihnen unsere Sachen zu leihen, erst recht, wenn wir diese erst nach paar Wochen zurückbekommen. Das ist wie ein Ritterschlag. „Mein Buch hat Herr Schilling geliehen.” – „Oh, wie gemein, warum Deins, das ist voll unfair!?” Oder hat er einen Kaffeefleck hineingemacht, stiege der Wert des Buches auf Ebay inflationär. Aber eigentlich, da ich jetzt doch nicht mehr ganz sicher bin, ob Lehrer Ironie verstehen, gilt doch: Gleiches Recht für alle, oder gibt ein Lehrergehalt die Wahnsinnsanschaffung eines Schulbuches mit Lehrerrabatt einfach nicht her, weil das Hundefutter wieder teurer geworden ist, Frau Schönhofen? 😉
Vielen Dank für Ihre kostbare Zeit, diesen Artikel bis zum Ende gelesen zu haben. Diese hätten Sie dafür nutzen können, Tests, HÜs, Arbeiten oder Hefter zu korrigieren. Ach, über eine Korrektur dieses mit Sicherheit noch fehlerhaften Artikels freuen wir uns sehr. Bitte nutzen Sie hierfür die Kommentarfunktion.
♥
In Liebe,
die für immer Ihre IGEL Redaktion!
Monia Ewrard, 10b
Eine Antwort auf „Liebesbrief an unsere geneigte Lehrerschaft“