Geneigte Lehrerschaft
(die weniger geneigte möge hier besser zu lesen aufhören),
wir haben Ihnen ja schon mal einen wunderschönen Liebesbrief geschrieben über all die Eigenschaften, die wir an Ihnen allen oder sagen wir mal den meisten von Ihnen über alles schätzen, wie z. B. das allseits pünktliche Erscheinen im Unterricht ohne Angabe von näheren Gründen. Diese von uns beschriebenen Eigenschaften sind sogenannte Kernkompetenzen, die Sie Lehrer*innen sehr gut beherrschen, die wir jedoch leider nicht von Ihnen lernen dürfen. Schade eigentlich, da wir es auch mal so gut können wollen wie Sie! Aber naja, für uns Schüler*innen es gibt wirklich Wichtigeres als das. Leider. Ich könnte noch stundenlang darüber schreiben. Nur gibt es viel spannendere Themen!
Fangen wir an mit dem Sportunterricht. Jeder liebt Sport, oder etwa nicht??? Erst recht den gewissen Sport-Unterricht, in dem Schüler*innen alles können müssen! Wir müssen es schaffen, gegen die Wand zu sitzen oder andere super leichte Sachen wie zum Beispiel Volleyball! Wir lieben es, Sie, liebe Lehrer*innen dann dabei zu beobachten, wie sie uns rumkommandieren oder uns zuschauen oder eben auch nicht, denn das Handy lockt ja schließlich auch Sie mit dem Leben nach der Schule. Ist es nicht toll zuzusehen, wie wir es super schaffen, nicht mal 90 Sekunden an der Wand zu sitzen und unsere Beine bis zum Zitterkrampf zu belasten. Wie doof oder? Man könnte glatt glauben, dass Sie Ihren Sadomasotrieb nicht genug in Ihrer Freizeit ausleben können.
Noch schöner finden wir es allerdings, dass manche Lehrer*innen es sich erlauben, uns in den Pausen zu snappen oder während wir in der Stillarbeitsphase hart arbeiten, ans Handy zu gehen und dort Candy Crush Saga oder ähnliches zu spielen. Während wir lange Aufsätze verfassen oder das Tafelbild abschreiben, dürfen Lehrer*innen sich an ihren Handys vergnügen. Toll oder? Wäre der Handytäter einer der Schüler*innen gewesen, wäre direkt mal eine Klassenkonferenz fällig geworden.
Bei unserer Gesellschaft heutzutage würde das sowieso niemand von uns wagen, denn wir spiegeln unsere Vorbilder nicht in allen Lebenslagen. Wir sind anständig erzogen worden.
Aber gut, fürs Erste ist genug über Ihre guten Taten geschwärmt, es muss ja auch noch Stoff für einen dritten Brief an Sie geben.
Mit freundlichen Grüßen, Ihr größtes Fangirl Sarah Backhaus!
Ist echt so! Ich würde es feiern, wenn man das Handy in der Pause benutzen dürfte oder wenn wir mal in Sport eine Candy Crush-Stunde machen anstatt für die langweiligen Bundesjugendspiele zu üben, naja egal, Hauptsache, Ihr Lehrer habt Spaß (hoffe nicht, dass ein bestimmter Laden auf diesen Kommentar aufmerksam wird)! Naja egal 🙂