Hendrik erzählt: Aus dem Leben eines Staubkorns

Dass Hen­drik einen beson­de­ren Style hat, war ja immer schon klar. Dass er sei­ne Tex­te auf einer alten Tor­pe­do Schreib­ma­schi­ne tippt, fin­de ich als Redak­teur einer Online-Zei­tung fast schon fre­aky… #goHen­drik­go!

Es war ein­mal ein klei­nes Staub­korn. Es war meist sehr ein­sam, weil es immer von den grö­ße­ren Staub­kör­nern gehän­selt wur­de, weil es eben so klein und ein­sam war. Eines Tages zog eine neue Staub­korn­fa­mi­lie nach Unterm­so­fa­land, genau neben das Haus vom klei­nen Staub­korn. Es waren ein Vater, eine Mut­ter und zwei Kin­der. Alle waren neu­gie­rig, wer es wohl war, wie sie wohl waren, wo sie her­ka­men und so wei­ter. Das klei­ne Staub­korn woll­te natür­lich auch wis­sen, wer die Neu­en waren, es war schließ­lich genau so neu­gie­rig wie alle ande­ren auch. Als es am Nach­bar­haus ankam, sah es, dass schon alle da waren. Fast die gan­ze Ort- und Nach­bar­schaft war dort ver­tre­ten, um die Neu­an­kömm­lin­ge zu begrü­ßen. Das klei­ne Staub­korn konn­te nichts sehen, denn die grö­ße­ren waren auch vor Ort und ver­sperr­ten dem Klei­nen mit Absicht die Sicht. Eines der zwei Kin­der bemerk­te dies und sag­te es sofort sei­nen Eltern. Die­se sag­ten mit sofor­ti­ger Reak­ti­on: „Wenn ihr ein Pro­blem haben soll­tet, dann löst es anders und wenn wir euch auch nur ein­mal erwi­schen, wie ihr auf klei­ne­re Staub­kör­ner los­geht, wer­den wir die Krü­mel­po­li­zei rufen!” Es half, die grö­ße­ren Staub­kör­ner ver­duf­te­te­ten und die zwei Staub­korn­kin­der lie­fen gleich zum klei­nen Staub­korn und frag­ten, ob es ihm gut gin­ge. Es ant­wor­te­te mit: „Ja, zumin­dest im Moment.” Die Staub­kor­nel­tern frag­ten, was es damit mei­ne, und es frag­te: „Kann ich denn mit ihnen dar­über reden? Ich mei­ne, ich ken­ne sie ja gar­nicht.” Die Staub­kör­ner stell­ten sich dar­auf­hin vor und sag­ten, dass sie mit Nach­na­men die Staub­korns hei­ßen. Sie und das klei­ne Staub­korn freun­de­ten sich schnell an, doch sie waren nicht die ein­zigs­ten. Auch die grö­ße­ren Staub­kör­ner fan­den Ver­bün­de­te. Sie dach­ten, wenn sie genü­gend Ver­bün­de­te fin­den wür­den, könn­ten sie zurück­schla­gen und das klei­ne Staub­korn bis aufs Äuße­re trei­ben. Jedoch ahn­ten sie zu die­sem Zeit­punkt noch nicht, dass die zwei klei­nen Staub­korn­zwil­lin­ge sie belauscht hat­ten und das sogar lan­ge genug um ein Datum, eine Uhr­zeit und einen Ort mit­hö­ren zu kön­nen. Dann sind sie sofort nach Hau­se gelau­fen und haben ihren Eltern davon erzählt. Die­se schal­te­ten sich und die Krü­mel­po­li­zei ein. Als es soweit war und der Über­fall statt­fin­den soll­te, tra­fen die bösen Staub­kör­ner auf die Krü­mel­po­li­zei. Die­se nahm gleich alle fest und sag­te: „Sucht euch Geg­ner, kei­ne Opfer.” Das obers­te Staub­korn­ge­richt ent­schied sich für drei Jah­re Bewäh­rung. Das klei­ne Staub­korn konn­te nun in Ruhe wei­ter in die Nor­ma­li­tät zurück­keh­ren und es hat­te nicht nur ein paar neue Freun­de ken­nen­ge­lernt, son­dern auch gelernt, dass man um neue Freun­de zu fin­den, vor die Tür gehen muss. Mob­bing ist ne erns­te Sache, also lie­be Staub­kör­ner und IGEL-Leser: „LASST ES SEIN!”
So, das wars mit der Mär­chen­stun­de von Eurem Hen­drik und nun bis zum nächs­ten Mal.

Text und Bil­der: Hen­drik Nos­bers, 8b

2 Antworten auf „Hendrik erzählt: Aus dem Leben eines Staubkorns“

  1. Woher bekommst du denn Farb­band nach, Hen­drik? Die Tor­pe­do Wer­ke pro­du­zie­ren laut Inter­net­re­cher­che seit 1965 kei­ne Schreib­ma­schi­nen mehr. Hut ab!

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